Die 2. Staffel von „Severance” ist derzeit bei Apple TV+ in vollem Gange und knüpft nahtlos an die ohnehin schon überragende Qualität der 1. Staffel an. Ein Durchschnitt von 98 Prozent positiver Besprechungen bei der englischsprachigen Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes sprechen eine eindeutige Sprache: Die unterhaltsame Mischung aus Science-Fiction-Thriller und bissiger Satire trifft erneut den Nerv ihres Publikums.
Warum? Da wäre zum einen die geniale Grundidee von Schöpfer und Showrunner Dan Erickson einer chirurgisch ermöglichten Work-Life-Balance innerhalb einer Firma und der daraus resultierenden Gefahren. Zum anderen sticht die exzellente Inszenierung der Serie heraus, die zum Großteil Regisseur und Co-Produzent Ben Stiller („Escape at Dannemora”) verantwortet.
Nicht zuletzt ist hier aber auch der grandiose Cast zu nennen, dem u. a. so namhafte Darsteller*innen wie Christopher Walken, John Turturro und Patricia Arquette angehören. Alle drei wurden 2022 für einen Emmy nominiert – ebenso wie Hauptdarsteller Adam Scott, der in „Severance” die bisher wohl bedeutendste Rolle seines Lebens spielen darf und als Büroangestellter Mark Scout absolut brilliert. Dass dem so ist, haben wir jedoch anscheinend Ben Stiller zu verdanken, wie dieser in einem Interview mit The Hollywood Reporter erzählte.
Ben Stiller setzte sich für Adam Scott ein
Demnach sei Apple nicht unbedingt begeistert von der Idee gewesen, den vorrangig durch Komödien bekannten Scott („Stiefbrüder”, „Our Idiot Brother”) als Mark Scout zu besetzen. Stiller, der den Schauspieler bereits 2013 in seinem Film „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty” vor die Kamera holte, war von Scott jedoch überzeugt und kämpfte für dessen Verpflichtung.
„Ein Großteil der Serie basiert auf [Workplace-Comedys] wie ‘The Office’ und ‘Parks and Recreation’”, führte Stiller aus. „Der Humor im Drehbuch, das Dan geschrieben hat, war in dieser Welt angesiedelt, hatte aber noch eine andere Ebene. Beim Casting ging es darum, herauszufinden, wer damit umgehen kann.”
In Scott sah Stiller, der selbst im Komödienfach Bekanntheit erlangte, den perfekten Typus für die Hauptrolle. Ein Volltreffer, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte. Der 51-Jährige meistert den sensiblen Spagat zwischen satirischer Comedy und Drama mit Bravour, wie man von Folge zu Folge sehen kann.
Dabei kann Scott die anfänglichen Zweifel seitens Apple durchaus nachvollziehen, wie er zugab: „Ich konnte es [Apple] damals nicht wirklich verübeln, man hielt mich eher für einen Komiker, und das ist eine große Umstellung.” Dass Stiller so immens um ihn kämpfte, sei für ihn ein Novum im Showgeschäft gewesen, da sich noch nie jemand so für ihn eingesetzt habe.
Und tatsächlich ist „Severance” ohne Adam Scott heute kaum vorstellbar. Die Serie ist also ein Paradebeispiel dafür, dass sich gewisse Risiken beim Casting-Prozess durchaus lohnen können. Was wären beispielsweise die Drama-Serien „Breaking Bad” und „Barry” ohne ihre jeweiligen Stars Bryan Cranston bzw. Bill Hader gewesen, die ebenfalls durch Comedy bekannt wurden? Definitiv nicht dasselbe!
Ab dem 26. März könnte uns übrigens ein weiteres Serien-Highlight von AppleTV+ erwarten. Hier könnt ihr schon mal den Trailer zur Comedy „The Studio” mit Seth Rogen und Kathryn Hahn anschauen:
