Auch richtig, richtig gute Filme nicht manchmal nicht vor dem Schicksal gefeit, ein Stück weit unter dem Radar zu fliegen. So zum Beispiel auch „May December“, der am 30. Mai 2024 in den deutschen Kinos startete, dort aber nicht die verdiente Aufmerksamkeit erhielt. Zum Glück gibt es genügend Möglichkeiten, um einen Film nachzuholen, der einem beim Kinostart einfach durch die Lappen gegangen ist – zum Beispiel im Abo von Amazon Prime Video.
Dort steht ab heute „May December“ zum Abruf bereit. Die Möglichkeit solltet ihr – falls ihr das Melodrama im Kino verpasst habt – unbedingt ergreifen. Todd Haynes neuester Film ist nicht nur unheimlich intensiv, sondern auch noch ziemlich lustig!
Darum geht’s in "May December"
Gracie Atherton-Yu (Julianne Moore) und ihr Ehemann Joe (Charles Melton) bereiten sich auf den Highschool-Abschluss ihrer Kinder vor. Offenbart hat sich der Skandal um das Paar inzwischen gelegt. Vor zwanzig Jahren sorgte Gracies Affäre mit dem 23 Jahre jüngeren Joe für Schlagzeilen in den Boulevardzeitungen. Schließlich war er erst 13 Jahre alt.
Die Hollywood-Schauspieler Elizabeth Berry (Natalie Portman) besucht die Familie und möchte einige Zeit mit Garcie, Joe und den Kindern verbringen, um sich auf ein neues Projekt, das auf Gracies Leben basiert, vorzubereiten. Doch mit der Ankunft von Elizabeth wird das Leben von Gracie und Joe zusehends erschüttert – und die beiden sehen sich dazu gezwungen, sich mit den Realitäten des Lebens auseinanderzusetzen.
Komplex & campy
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „May December“ grandiose, an der Bestbewertung kratzende 4,5 von 5 möglichen Sternen. Das Fazit unseres Chefredakteurs Christoph Petersen fällt dabei folgendermaßen aus: „Ein grandios gespieltes, komplex-verschachteltes Melodrama, das sich seiner campy Seite nicht nur nicht schämt, sondern sie im Gegenteil sogar mit absoluter Inbrunst umarmt (und deshalb nur umso mehr Freude bereitet).“
Man muss „May December“ zu nehmen wissen. Denn auch wenn hier gewichtige Themen wie Missbrauch, Trauma und Obsessionen verhandelt werden, darf hier zuweilen auch gelacht werden – und das ist definitiv gewollt. Neben dem subtilen Psycho-Duell der großartig aufspielenden Hauptdarstellerinnen ist „May December“ eben auch mit viel schwarzen Humor ausgestattet, der gerne in reinsten Camp ausschlägt: Dramatische Musik, Kamerazooms und Sätze wie „Ich glaube, wir haben zu wenige Hotdogs“ erklären „May December“ auf mehreren Ebenen zu einem der spannendsten Filme 2024.
Hier könnt ihr euch den Trailer in der englischsprachigen Originalversion anschauen:

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