"Du machst diesen Film nicht": Gene Hackman lehnte eines der größten Meisterwerke der 1990er ab – seinen Kindern zuliebe!
Pascal Reis
Pascal Reis
-Redakteur
Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

Schauspiel-Größe Gene Hackman ist im Februar 2025 gestorben. Fast wär es in seiner Karriere dazu gekommen, dass er Hannibal Lecter in „Das Schweigen der Lämmer“ seinen Stempel aufgedrückt hätte. Seine Absage an die Rolle hatte aber einen guten Grund.

In diesem Punkt sind sich wirklich alle einig: Gene Hackman („Der Dialog“) zählt zu den größten Schauspielern der Filmgeschichte. Der im Februar 2025 im Alter von 95 Jahren verstorbene Star hat über Jahrzehnte hinweg zahlreiche Meisterwerke angeführt – und für „French Connection – Brennpunkt Brooklyn“ sowie „Erbarmungslos“ auch zwei verdiente Oscars entgegennehmen dürfen. Aber wäre womöglich noch ein dritter Oscar sicher gewesen?

Womöglich. In den späten 1980er Jahren besaß Hackman die Rechte an der Verfilmung von „Das Schweigen der Lämmer“. Ursprünglich sollte er als Regisseur und Produzent agieren und die Rolle des Hannibal Lecter übernehmen – die letztlich von Anthony Hopkins gespielt und mit einem Oscar belohnt wurde.

Deswegen wurde Gene Hackman nicht zu Hannibal Lecter

Dass Gene Hackman schlussendlich auf „Das Schweigen der Lämmer“ verzichtete, hatte familiäre Gründe: 1986 ließ sich der „Mississippi Burning“-Star von seiner ersten Frau scheiden, was private Probleme nach sich zog. Der Schauspieler, der zuvor sehr sorgfältig seine Projekte auswählte, war nun auch gezwungen, pragmatisch zu denken, um Unterhaltszahlungen leisten zu können und die Zukunft seiner Kinder zu sichern.

„Das Schweigen der Lämmer“ sollte für Hackman eigentlich einer der Filme werden, die sein Bankkonto füllen – doch letztlich entschied er sich, den Psychothriller seinen Kindern zuliebe zu verlassen. Drehbuchautor Ted Tally, der für sein adaptiertes Drehbuch zu „Das Schweigen der Lämmer“ mit einem Academy Award ausgezeichnet wurde, äußerte sich zum Ausstieg Hackmans gegenüber der Deadline folgendermaßen: „Ich bekam einen Anruf, in dem es hieß: ,Du wirst es nicht glauben. Genes Tochter hat das Buch gelesen. Und sie rief ihren Vater an und sagte: Papa, du machst diesen Film nicht.'“

Arthur Krim, der Vorstandsvorsitzende von Orion Pictures, setzte sich daraufhin mit Gene Hackman in Verbindung und kaufte ihm die Rechte an „Das Schweigen der Lämmer“ ab. Der Rest ist bekannte Kinogeschichte. Jonathan Demmes Film zählt heute zu den großen, oft kopierten, aber nur ganz selten erreichten Meisterwerken der 1990er-Jahre. Und dennoch: Interessant wäre es aber allemal gewesen, Gene Hackman als genialen Kannibalen Hannibal zu sehen (ebenso wie eine andere Leinwand-Legende, die für die Rolle im Gespräch war).

Übrigens: „Das Schweigen der Lämmer“ sollte ursprünglich ganz anders enden. Wie genau, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

Fast wäre es ganz anders gekommen: So hätte "Das Schweigen der Lämmer" eigentlich enden sollen

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