Ende der 1990er-Jahre befand sich die Karriere von Brad Pitt an einem Wendepunkt. Von seinem nicht aufzuhaltenden Ruhm überfordert, nahm der heute 61-Jährige mehrere Projekte an, von denen er eigentlich gar nicht überzeugt war – mit einem romantischen Fantasy-Drama als, wie er es selbst formuliert, „Höhepunkt meines Kompass- und Orientierungsverlustes.“
Es war schließlich David Fincher, der dem Mega-Star zu Hilfe eilte. Nachdem Pitt mit dem Thriller-Meister zuvor schon „Sieben“ gedreht hatte, spielte er in „Fight Club“ eine seiner ikonischsten Rollen, die zudem radikal mit seinem damaligen Image als Leinwand-Schönling brach. Im Anschluss wurde der spätere Oscar-Gewinner („Once Upon A Time... In Hollywood“) natürlich erst recht mit Angeboten überhäuft. Darunter befand sich auch ein Film, der für vier Oscars nominiert wurde – und heute absoluten Kultstatus genießt!
Die Rede ist von „Almost Famous“, der in der Musikszene der 1970er-Jahre angesiedelt ist. Im Mittelpunkt steht der 15-jährige William (Patrick Fugit), dessen großer Traum in Erfüllung geht, als er einen Artikel über ein bevorstehendes Black-Sabbath-Konzert schreiben darf. Sein Text erhält große Aufmerksamkeit – und bald bekommt er einen Anruf vom Rolling Stone, dessen Redakteure ihn für volljährig halten und damit beauftragen, die Band Stillwater auf ihrer Tournee zu begleiten...
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik bekam „Almost Famous“ die seltene Maximalwertung von 5 Sternen und damit Meisterwerk-Status verpasst. In dem Text heißt es unter anderem: „Völlig zu Recht mit einem Oscar für das beste Original-Drehbuch ausgezeichnet, verzichtet [Regisseur Cameron Crowe] glücklicherweise auf die üblichen Klischees – alles wirkt echt.“
Während Billy Crudup in dem Film als Stillwater-Frontmann Russell Hammond zu sehen ist, hatte Cameron Crowe (der mit dem Film eigene Jugenderinnerungen verarbeitete) eigentlich Brad Pitt für die Rolle im Sinn. Das hat der „Jerry Maguire“-Macher im Interview mit AL.com enthüllt – und zugleich erklärt, warum aus der Zusammenarbeit nichts wurde:
„[Brad] war mit seinem Kopf noch bei ‚Fight Club‘, und die Rolle war ein wenig unterentwickelt. Sie war eine der am wenigsten ausgearbeiteten Rollen im gesamten Drehbuch, und er konnte ihr nicht genug vertrauen. Ich habe später noch einmal mit ihm darüber gesprochen. Ich liebe den Typen. Ich finde ihn unglaublich witzig, und ich dachte, er wäre sehr lustig in dem Film gewesen. Wenn ich ein paar Monate länger gewartet hätte, wäre er vielleicht dabei gewesen, aber wir mussten loslegen. Aber Billy Crudup hat hervorragend funktioniert.“
Vier Jahre später lehnte Pitt übrigens einen weiteren Film ab, um stattdessen „Troja“ zu drehen – was er später bitter bereute und ihn sogar dazu brachte, seine gesamte Karriere auf den Kopf zu stellen. Die ganze Geschichte lest ihr im folgenden Artikel:
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