Im Streaming-Zeitalter kommt es gelegentlich vor, dass zunächst für eine Veröffentlichung auf dem kleinen Bildschirm geplante Filme doch noch ins Kino befördert werden. Unter anderem war „Vaiana 2“ zunächst als Disney+-Serie gedacht und das Horror-Phänomen „Smile“ als Streaming-Filmpremiere. Neu ist solch ein Vorgehen aber wahrlich nicht – in der Vergangenheit geschah ähnliches, es ging dabei schlicht um andere Medien.
Der Selbstjustiz-Actionthriller „Auf eigene Gefahr“ von 1974 etwa war eingangs als Fernsehfilm geplant, hinterließ bei den Verantwortlichen aber einen derartigen Eindruck, dass er in den USA doch zuerst ins Kino kam. In Deutschland dagegen feierte er neun Jahre später sein Debüt im TV-Programm. Und diese Woche feierte „Auf eigene Gefahr“ seine deutsche HD-Premiere im Heimkino!
Das ist "Auf eigene Gefahr"
Vince Newman (George Peppard) ist ein redlicher Polizist, der mit Eifer gegen das organisierte Verbrechen in Los Angeles kämpft. Als er eine Reihe von Drogendeals aufdeckt, in die hochrangige Persönlichkeiten sowie Polizeiinsider verwickelt sind, gerät er jedoch an seine Grenzen: All seine Bemühungen, die Beteiligten vor Gericht zu bringen, zerschellen – und weil er den falschen Leuten ans Bein pinkelte, wird Newman auch noch ungerechtfertigt der Bestechlichkeit beschuldigt und suspendiert.
Aber ist der Ruf einmal ruiniert, ermittelt Newman gänzlich ungeniert: Er nimmt das Gesetz nun selbst in die Hand, biegt es nach eigenem Gutdünken und jagt die Drahtzieher fortan ohne jegliche Scheu oder ihn zurückhaltende Regeln. Das ist jedoch brandgefährlich...
Neben „Frühstück bei Tiffany“-Herzbube George Peppard spielt Roger Robinson eine tragende Rolle in „Auf eigene Gefahr“: Der auch aus dem Blaxploitation-Film „Willie Dynamite“ und der Gemüter spaltenden Kultkomödie „Flodder – Eine Familie zum Knutschen in Manhattan“ bekannte Darsteller spielt Newmans Kollegen Gary und erhielt für diese Performance eine NAACP-Image-Award-Nominierung.
Außerdem angelte sich Regisseur Richard Heffron für „Auf eigene Gefahr“ den „Der Pate“-Nebendarsteller Abe Vigoda, der hier einen mächtigen Unterweltboss gibt. Das Kräftemessen zwischen Newman und seinen Widersachern beginnt übrigens mit einer flotten Verfolgungsjagd, bevor er mit Newmans Ermittlungsarbeit etwas mehr von seinen Fernsehwurzeln offenbart – wenngleich er für TV-Verhältnisse recht ruppig geraten ist. Das letzte Drittel erhöht dann wieder für ein schroffes, bleihaltiges Finale ordentlich die Action-Dosis.
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