Gerade noch lief Steven Soderberghs „Presence“ auf dem Fantasy Filmfest, da steht mit seinem Spionagethriller „Black Bag“ schon der nächste Film des Indie-Filmemachers in den Startlöchern. Und stößt dabei vielerorts auf Zustimmung. Anteil daran dürfte sicher auch Hauptdarsteller Michael Fassbender haben, der den britischen Geheimagenten George Woodhouse spielt. Im Collider-Magazin äußerte sich der Schauspieler nun im Doppelinterview mit Co-Star Regé-Jean Page, der in „Black Bag“ Colonel James Stokes spielt, zu Soderberghs neuestem Streich. Und zieht einen interessanten Vergleich mit keinem Geringeren als Quentin Tarantino.
Denn als ihn Kollege Regé-Jean Page am Set darauf ansprach, dass er niemanden kenne, der so gern Filme drehe wie Steven Soderbergh, da habe Fassbender sofort an Quentin Tarantino gedacht. Nun wäre es eine Sache, solch ein Statement unbedarft in die Welt zu setzen. Aus dem Munde Fassbenders allerdings, der für Tarantinos „Inglourious Basterds“ Teil eines Ausnahme-Ensembles war, haben diese Worte durchaus Gewicht. „Er lebt, isst und atmet Kino einfach“, so Fassbender über Tarantino und führt hinsichtlich „Inglourious Basterds“ weiter aus:
„Als ich das Drehbuch las, dachte ich nicht darüber nach. Mein Vater ist Deutscher, und ich dachte sofort an ihn in der Küche, wie er Dinge abzählt, immer mit dem Daumen beginnend. So detailliert arbeitet er. Und es sind diese Art Details, die Projekte und Geschichten auf die nächste Ebene heben.“
Bei diesen Regisseuren ist alles bis ins Kleinste geplant
Wer „Inglourious Basterds“ gesehen hat, weiß natürlich sofort, von welcher intensiven Bar-Szene hier die Rede ist. Darin sehen wir Fassbender, wie er sich nebst Til Schweiger und Diane Kruger als Alliierten-Infiltrant gegen den von August Diehl gespielten SS-Sturmbannführer Dieter Hellstrom zu behaupten versucht, sich letztlich allerdings dadurch als Nicht-Deutscher zu erkennen gibt, wie er mit den Fingern die Zahl Drei signalisiert—nicht mit dem Daumen, sondern mit dem Zeigefinger beginnend.
Genau diese Detailverliebtheit finde er auch bei Steven Soderbergh wieder, so Fassbender. Im Collider-Interview werden dann auch nicht ohne Grund Parallelen zwischen den besonders intensiven Dinner-Szenen des Films und der Bar-Sequenz in „Inglourious Basterds“ gezogen. Soderbergh habe diese Momente „akribisch vorbereitet“ und den Darsteller*innen schon in der Probe gezeigt, „wie die Kamera die Spannung verstärkt“, zeigt sich Fassbender begeistert. Darüber hinaus wisse Soderbergh „immer genau, was er will“ und erschaffe am Set eine Atmosphäre, die Schauspielern „den Freiraum gibt, ihr Bestes zu geben.“
Michael Fassbender, der nach dem durchweg gescheiterten „X-Men“-Film „Dark Phoenix“ eine kleine Pause vom Schauspielen einlegte — ein Zeitraum, in dem er mit Ehefrau und Schauspielkollegin Alicia Vikander erstmals Familiennachwuchs erhielt — ist seit David Finchers „Der Killer“ aus dem Jahr 2023 wieder vermehrt auf der großen Leinwand zu sehen. Neben „Black Bag“ spielt der Brite bald auch schon in dem Thriller „Hope“ des koreanischen Filmemachers Na Hong-jin Seite an Seite mit Alicia Vikander.
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