
Obwohl seine Kehlkopfkrebs-Behandlung vor einigen Jahren erfolgreich war, hatte Schauspieler Val Kilmer seitdem mit starken Einschränkungen und weiteren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Unter anderem haben umfangreiche Eingriffe seine Fähigkeit zu sprechen stark beeinträchtigt und auch das Atmen und Essen erschwert (thematisiert wurde dies unter anderem in der Doku „Val“ aus dem Jahr 2021). Am 1. April 2025 ist Kilmer im Alter von 65 Jahren nun an einer Lungenentzündung gestorben. Das berichten US-Branchenblätter übereinstimmend.
Val Kilmer hat das Kunststück vollbracht, direkt mit seinem ersten Film-Part nicht nur eine Hauptrolle zu landen, sondern prompt für einen Kultstreifen zu sorgen: die durchgeknallte Komödie „Top Secret!“ von den Parodie-Masterminds Jim Abrahams, David Zucker und Jerry Zucker („Die nackte Kanone“). Doch toppte Kilmer das zwei Jahre später sogar noch mal, als er zu Tom Cruise‘ Widersacher und späterem Freund Iceman in Tony Scotts Action-Klassiker „Top Gun“ wurde.
In den 90ern endgültig zum Superstar
Auf Genres oder bestimmte Rollen war Val Kilmer jedenfalls schon damals nicht festgelegt: Für Ron Howard stand er kurz nach „Top Gun“ im Fantasy-Kult „Willow“ vor der Kamera, bevor er Anfang der 90er eine seiner meistgefeierten Performances ablieferte: in Oliver Stones Biopic-Meisterwerk „The Doors“ als Jim Morrison, der legendäre und im Alter von nur 27 Jahren gestorbene Frontmann der gleichnamigen Band (wobei Kilmer alle Songs selbst einsang!).
Mit diesem Rückenwind hob Val Kilmers Karriere in dem Jahrzehnt dann endgültig ab. So war er Teil des illustren Ensemble-Casts von Tony Scotts und Quentin Tarantinos „True Romance“, verkörperte den berühmten Arzt und Revolverhelden Doc Holliday im nicht minder namhaft besetzten Western „Tombstone“ – und trat 1995 schließlich einmalig in Michael Keatons große Fußstapfen als Batman in Joel Schumachers umstrittenem, aber erfolgreichen „Batman Forever“. Noch im selben Jahr hinterließ Kilmer ebenfalls bleibenden Eindruck an der Seite von Al Pacino und Robert De Niro in Michael Manns ikonischem Action-Highlight „Heat“.
Es folgten weitere Hauptrollen in großen Produktionen wie der nervenzerrenden Löwenhatz „Der Geist und die Dunkelheit“, dem Kultserien-Filmremake „The Saint“ und dem Sci-Fi-Thriller „Red Planet“, bevor Kilmer in den 2000er Jahren dann eher durch Nebenrollen auffiel. Neben dem FBI-Thriller „Mindhunters“ und den Reunions mit Oliver Stone bei „Alexander“ und mit Tony Scott bei „Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit“ begeisterte er vor allem im Duo mit Robert Downey Jr. als Privatdetektiv und Filmberater Gay Perry in Shane Blacks herrlicher Neo-Noir-Komödie „Kiss Kiss Bang Bang“.
Emotionaler Abschied in "Top Gun 2"
Danach und erst recht im Zuge seiner beginnenden gesundheitlichen Probleme war Val Kilmer primär in B-Movie-Actionern und Heimkino-Premieren zu sehen, wobei er als Schriftsteller-Legende Mark Twain in der One-Man-Show „Citizen Twain“ auf der Bühne noch mal ein Ausrufezeichen setzen konnte. Seine letzte Rolle bleibt nun sein erneuter kurzer Auftritt als Tom „Iceman“ Kazansky in der Megahit-Fortsetzung „Top Gun: Maverick“ aus dem Jahr 2022 – mit dem Kilmer noch mal einen emotionalen Bogen zu seinen Karriereanfängen schlagen konnte.