Seine Marvel-Filme haben fast 4 Milliarden (!) Dollar eingespielt: Darum kehrte dieser Regisseur dem MCU trotzdem den Rücken
Markus Trutt
Markus Trutt
-Redakteur
Das Mammut-Projekt MCU hat Markus bis heute in seinem Bann, sodass er alles, was Film und Serie dazu hergeben, genüsslich aufsaugt.

„Spider-Man: Homecoming“ (885 Mio. Dollar weltweit), „Far From Home“ (1,137 Mrd.) und „No Way Home“ (1,927 Mrd.) waren riesige Erfolge, trotzdem verabschiedete sich Regisseur Jon Watts aus dem Marvel-Universum. Aber warum eigentlich?

Jon Watts wird bei „Spider-Man 4“ mit Tom Holland nicht Regie führen. Das ist einerseits ziemlich überraschend, schließlich sind „Homecoming“, „Far From Home“ und vor allem „No Way Home“ eine unglaubliche Erfolgsgeschichte für „Spider-Man“-Studio Sony und Marvel – zusammen haben die drei Spidey-Filme beinahe vier Milliarden Dollar weltweit eingespielt. Andererseits hat sich das bereits seit einer ganzen Weile angedeutet, wir bei FILMSTARTS.de haben etwa bereits Ende 2022 darüber berichtet. Mittlerweile hat Watts endgültig einen Schlussstrich unter seine Marvel-Ära gezogen – und auch erklärt, warum er keine weiteren MCU-Filme mehr drehen will.

Als Watts vergangenes Jahr im Rahmen der Filmfestspiele in Venedig seinen bei AppleTV+ streambaren* Thriller „Wolfs“ mit George Clooney und Brad Pitt vorgestellt hat, erklärte er dem Branchenmagazin The Hollywood Reporter ausführlich seine Gründe für den Marvel-Ausstieg.

Es wird nie mehr so wie bei "Spider-Man: No Way Home"

Im Dezember 2021 habe er bei der Premiere von „Spider-Man: No Way Home“ hinten im Chinese Theatre in Hollywood gestanden und die ekstatischen Reaktionen der Fans aus nächster Nähe mitbekommen, erklärte Watts gegenüber dem Hollywood Reporter. „Das war so ein besonderer Moment und die Reaktion auf diesen Film war so unglaublich“, so der Regisseur. Da sei ihm klar geworden: „So wird das nie wieder, niemals.“

Doch Watts, der nach „Spider-Man: No Way Home“ nicht nur als sicherer Kandidat für einen vierten Spidey-Film galt, sondern auch beim neuen „Fantastic Four“-Film an Bord war, bevor er wieder absprang, hat seinen doppelten Abschied vom MCU nicht nur deswegen durchgezogen, weil der Erfolg von „No Way Home“ wohl unnachahmlich wäre. Es spielte dabei durchaus auch eine Rolle, dass er als Regisseur im MCU nur ein Rädchen im Getriebe war und sich mehr Freiheiten wünschte.

In den Fußstapfen von Christopher Nolan

„Manchmal wird der ganze spaßige Action-Part dem [u. a. für aufwändige Stuntszenen zuständigen] Second-Unit-Regisseur gegeben, wenn man einen Actionfilm macht. Bei Marvel-Filmen wird die Arbeit aufgeteilt, weil es so viel zu tun gibt“, erklärte Watts. Bei „Wolfs“ habe er wie Christopher Nolan, der bekanntlich jede Szene seiner Filme selbst dreht, bei jeder Einstellung hinter der Kamera stehen wollen. Und so sei es dann auch gekommen.

Watts wollte also wieder zu sich selbst zurückfinden und zum Anfang seiner Karriere mit dem Kevin-Bacon-Thriller „Cop Car*“ aus dem Jahr 2015. „Ich habe damals gerade erst angefangen und dann kam Marvel. Ich betrachte [die drei Spidey-Filme] zwar komplett als meine Filme, aber Spider-Man wird immer die Erfindung von Stan Lee und Steve Ditko sein“, so der Regisseur. „Das war meine Chance zu meiner eigenen Stimme zurückzukehren, meiner eigenen Vision und meinem eigenen Stil. ‚Wolfs‘ ist mein eigener Film und das ist ein echt gutes Gefühl.“

Eine gefeierte Regisseurin entschied sich von Vornherein dagegen, ihre Fertigkeiten in den Dienst des MCU zu stellen – obwohl sie gefragt wurde. Ihre Gründe (und warum sie später hart mit dem Comic-Giganten ins Gericht ging) erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

"Geschmacklos und grauenhaft": Regisseurin hatte keinen Bock auf "Black Widow"-Regie – und rechnet hart mit dem MCU ab!

Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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