Ein Autounfall, der zwei Leben verändert: Holt dieses Aufeinandertreffen zweier Marvel-Fans jetzt im Heimkino nach!
Sidney Schering
Sidney Schering
-Freier Autor und Kritiker
Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

Stellt besser die Taschentücher bereit, wenn ihr diesen Heimkino-Tipp befolgt: In „We Live In Time“ erleben „Oppenheimer“-Star Florence Pugh und der „Amazing Spider-Man“-Hauptdarsteller Andrew Garfield die Höhen und Tiefen einer Liebesbeziehung.

Er war der „Amazing Spider-Man“, sie schlägt sich durch das Marvel Cinematic Universe: Andrew Garfield und Florence Pugh haben längst Blockbuster-Erfahrung gesammelt. Sie haben in ihren Rollen aber auch bereits viel Leid erfahren: Garfields Spider-Man etwa war nicht gerade von Fortuna geküsst, zudem spielte er in so emotionalen Filmen wie dem tragischen Musical „tick, tick... Boom!“ mit.

Pugh wiederum litt auf mitreißende Weise im Sektenhorror „Midsommar“ und musste im Thriller „Don't Worry Darling“ viel über sich ergehen lassen. Insofern ist es nur konsequent, dass sie mit ihrer Romanze „We Live in Time“ im Kino für zahlreiche verdrückte Tränen sorgten – aber auch für herzliche Lacher. Ab sofort ist „We Live In Time“ auf DVD und Blu-ray im Heimkino erhältlich.

Alternativ ist „We Live In Time“ auf einigen Portalen als VOD verfügbar, beispielsweise bei Prime Video*. Dort entgehen euch aber die Extras der DVD und Blu-ray: Auf beiden Medien erwarten euch ein Audiokommentar von John Crowley und Autor Nick Payne sowie ein Making Of zum Film.

Darum geht es in "We Live In Time"

Ihr gemeinsames Leben beginnt mit einem Ereignis, das für viele andere Menschen mindestens ein Ärgernis wäre, wenn nicht sogar als Tragödie enden würde: Die ambitionierte Köchin Almut (Florence Pugh) fährt mit ihrem Auto den zerstreuten Werbefachmann Tobias (Andrew Garfield) über den Haufen.

Statt Almut deshalb zu verteufeln, nimmt Tobias das Ereignis jedoch mit Humor und versucht, sie näher kennenzulernen. Er ist hin und weg und träumt schon bald von einer langen, glücklichen Zukunft und vielleicht sogar davon, eine Familie zu gründen. Almut dagegen drückt zunächst auf die Bremse – und das soll längst nicht der erste Schatten sein, der dieses potentiell so strahlende Liebesglück beeinträchtigt...

Glück und Elend, dicht an dicht und wild durcheinander

Eine Handvoll Worte“-Drehbuchautor Nick Payne und Regisseur John Crowley, der zuvor unter anderem das wunderschöne Liebes- und Migrationsdrama „Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten“ inszenierte, erzählen „We Live In Time“ nicht einfach geradeheraus: Ihr Romantikdrama springt erzählerisch vor und zurück, verdichtet die Höhen und Tiefen einer innigen Liebe dadurch, dass Rückschläge, Alltag und Glücksmomente assoziativ aneinandergereiht werden – nicht etwa in chronologischer Reihenfolge.

Somit mutet „We Live In Time“ durchaus wie ein filmgewordenes Erinnerungsflirren an, weshalb sich die Emotionen auch ziemlich zuspitzen: In den kummervollen Passagen, die Streit, Krankheit, Lügen und Missverständnisse behandeln, kommt es Schlag auf Schlag und das Unglück trifft so richtig hart. Aber da „We Live In Time“ eine Liebe in all ihren Facetten zusammenfasst, ist Crowleys Regiearbeit obendrein unverschämt lustig für einen Film über schicksalsträchtige Diagnosen und schmerzhafte Lebensphasen.

Mal, weil Almut und Tobias aus dem Affekt heraus mit verdammt unterhaltsamer Wirkung von ihrer Situation überfordert sind und vermeintlich „unangebracht“ reagieren. Andere Male, weil Crowley die Leichtigkeit, Lebensfreude und locker-flockige Launigkeit eines Paares, das sich bestens kennt, einfängt und dessen gewitztes Miteinander pointiert vermittelt.

Pugh und Garfield haben darüber hinaus eine glaubhafte, herzliche Chemie miteinander, weshalb es sich auch recht einfach verkraften lässt, dass Paynes Skript vereinzelte Konflikte zwischen Almut und Tobias eher routiniert-pflichtbewusst aus dem Weg räumt. Denn wann immer die Energie dieses Duos und der Glück sowie Leid verdichtende Erzählansatz voll zur Geltung kommen, entfaltet sich „We Live In Time“ zum denkwürdig-schönen Melodram.

Und solltet ihr nach dieser Gefühlsachterbahn zum Runterkommen erst einmal einen ordentlichen Niveaulimbo benötigen, ruft schon unser folgender Heimkino-Tipp nach euch:

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