"Diese Szenen funktionieren einfach nicht": George Clooney schnitt einen berühmten Kollegen aus einem seiner größten Flops
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

Vor acht Jahren brachte George Clooney seine sechste Regiearbeit ins Kino, die aber trotz Drehbuch der Coen-Brüder und Stars wie Matt Damon gnadenlos unterging. Ob es geholfen hätte, wenn ein oscarnominierter Marvel-Star im Film geblieben wäre?

George Clooney gehört nicht zu den zahlreichen Stars, die Regisseur Terrence Malick im Jahr 1998 komplett aus seinem Kriegsfilm-Meisterwerk „Der schmale Grat“ schnitt – doch am Ende blieb von der Performance des Batman-Darstellers nicht viel mehr als ein Cameo übrig. „Ich habe eine Menge Szenen für ‚Der schmale Grat‘ gedreht und bekamm dann einen Anruf von [Terrence Malick], der sagte: ‚Wir schneiden alles außer der allerletzten Szene heraus‘“, erinnerte sich Clooney in einem Interview mit Entertainment Weekly – und verriet, dass es ihm am Ende sogar lieber gewesen wäre, gänzlich aus dem fertigen Film gestrichen zu werden.

Obwohl diese Erfahrung ziemlich an dem heute 63-Jährigen genagt hat, fand er sich viele Jahre später in einer ähnlichen Position wie Malick wieder, als er einem berühmten Kollegen schweren Herzens aus einem Film streichen musste. Denn Clooney ist bekanntermaßen nicht nur ein weltweit bekannter Schauspieler, sondern seit mittlerweile mehr als zwei Jahrzehnten auch hinter der Kamera aktiv – als Regisseur schuf er u.a. im Jahr 2005 das historische Kammerspiel „Good Night, And Good Luck“, dem wir von FILMSTARTS sogar die seltene Höchstwertung von fünf Sternen spendierten!

Suburbicon“ hingegen, Clooneys sechste Regiearbeit, fiel bei FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen durch: In seiner 2-Sterne-Kritik bezeichnete er die Krimikomödie als den „erste[n] wirklich enttäuschende[n] Film des Regisseurs George Clooney“. „Im selben Moment eine möglichst zynisch-schwarzhumorige Noir-Räuberpistole und ein möglichst ernsthaftes Rassismus-Drama zu erzählen mag grundsätzlich möglich sein“, schrieb er weiterhin, „aber in ‚Suburbicon‘ geht der ambitionierte Mix in die Hose.“

Suburbicon
Suburbicon
Starttermin 9. November 2017 | 1 Std. 44 Min.
Von George Clooney
Mit Matt Damon, Julianne Moore, Noah Jupe
Pressekritiken
2,9
User-Wertung
2,9
Filmstarts
2,0
Im Stream

Einem großen Publikum ließ sich diese Mixtur ebenfalls nur schwer vermitteln: Weltweit konnte „Suburbicon“ gerade einmal 12,8 Millionen US-Dollar einspielen – und das bei einem Budget von 25 Millionen! Wirft man einen Blick auf die beteiligten Namen, ist das Scheitern des Films umso erstaunlicher: Schließlich hat Clooney den Film nach einem Drehbuch von Joel und Ethan Coen („Fargo“, „The Big Lebowski“) inszeniert, und für die Hauptrollen konnte er Matt Damon und Julianne Moore gewinnen.

Während in einer Nebenrolle auch „Star Wars“-Star Oscar Isaac mit von der Partie war, stand sogar noch ein weiterer Superstar auf der Besetzungsliste: Josh Brolin, den Marvel-Fans als Oberbösewicht Thanos kennen und der nur ein Jahr zuvor gemeinsam mit Clooney für die Coen-Brüder-Komödie „Hail, Caesar!“ vor der Kamera stand. Doch letztendlich entschied sich Clooney dazu, den Schauspieler aus dem Film zu entfernen – obwohl seine Szenen bereits im Kasten waren!

„Wir haben ein paar Szenen mit Josh gedreht, der einen Baseballtrainer spielt, die wirklich, wirklich lustig sind“, eröffnete Clooney gegenüber Entertainment Weekly. „Aber nachdem wir unsere erste Vorführung gemacht hatten, wurde mir eines wirklich klar: [Sie] nahmen die Spannung aus dem Film. Ich musste ihm daraufhin diesen schrecklichen Brief schreiben, in dem ich einfach sagte: ‚Du wirst es nicht glauben, aber diese Szenen funktionieren einfach nicht mehr.‘“

Clooney versuchte seinen geknickten Kollegen zu trösten, indem er beteuerte, dass es „tatsächlich die zwei lustigsten Szenen im ganzen Film sind“ – doch das nützte Brolin natürlich nicht viel, wenn sie am Ende niemand sehen würde. „Er war so großartig in dem Film“, klagte Clooney. Doch am Ende hätten er und die Produzenten keine andere Möglichkeit gesehen.

Niemand wurde übrigens aus einem Film geschnitten, den Clooney vor 26 Jahren mit dem Lieblingsregisseur von Christian Bale drehte. Doch am Ende dürfte sich der Schauspieler gewünscht haben, er wäre gar nicht erst am Set erschienen. Die ganze Geschichte lest ihr im folgenden Artikel:

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