Nach 13 (!) Jahren: Wurde der wahre Regisseur dieses Science-Fiction-Krachers endlich enthüllt?
Julius Vietzen
Julius Vietzen
-Senior-Redakteur
Julius hat ein Faible für Sci-Fi-Filme wie "Dune" und dystopische Serien wie "Black Mirror". Die unendlichen Weiten des Weltalls haben es dabei ihm ebenso angetan wie düstere Zukunftsvisionen oder Reisen durch Zeit und Raum.

„Dredd“ floppte 2012 in den Kinos, hat heute aber einen Ruf als knallharter Science-Fiction-Kultstreifen. Wohl nicht ganz unschuldig daran ist Alex Garland („Ex Machina“, „Warfare“) der nun endgültig bestätigt hat, dass er dabei Regie geführt hat.

Dredd“ erhielt zum Start im Jahr 2012 zwar durchaus solide Kritiken (von FILMSTARTS gab es etwa 3 von 5 Sternen), jedoch war der Science-Fiction-Action-Kracher ein Flop an den Kinokassen: Nur 41 Millionen Dollar kamen weltweit zusammen, bei einem Budget von 50 Millionen Dollar. Zwar entwickelte sich „Dredd“ in den Jahren danach zu einem waschechten Kultfilm, aber alle Forderungen nach einer Fortsetzung blieben so unerhört. Doch immerhin eine Frage ist nach all den Jahren wohl endlich geklärt: nämlich die nach dem wahren Regisseur von „Dredd“.

Alex Garland oder Pete Travis: Wer ist der Regisseur von "Dredd"?

Noch bevor „Dredd“ damals anno 2012 in die Kinos kam, gab es Berichte unter anderem in der Los Angeles Times über eine unkonventionelle (um es mal vorsichtig auszudrücken) Arbeitsverteilung hinter den Kulissen des Films. Pete Travis („8 Blickwinkel“), der offiziell der Regisseur von „Dredd“ ist, wurde damals von der Arbeit am Schnitt des Films ausgeschlossen. Ein kurz darauf nachgeschobenes Statement von Travis und Drehbuchautor und Produzent Alex Garland (u. a. „Ex Machina“, aktuell „Warfare“) brachte zwar etwas Licht in die Sache, befeuerte aber nur die Gerüchte.

Ähnlich war es mit Hauptdarsteller Karl Urban („Der Herr der Ringe“), der 2018 zu Protokoll gab, dass Alex Garland in Wahrheit der Regisseur von „Dredd“ gewesen sei: „Was viele nicht realisieren ist, dass tatsächlich Alex Garland bei dem Film Regie geführt hat. [...] Ich hoffe, dass, wenn Leute über Alex Garlands Filmografie nachdenken, sie verstehen, dass „Dredd“ der erste Film ist, den er gemacht hat.“

Alex Garland bestätigt: Habe heimlich Regie geführt

In einem neuen Video von GQ, in dem Alex Garland auf seine Karriere und seine bisherigen Filme zurückschaut, hat Garland all das nun so deutlich wie nie zuvor bestätigt. So erklärte er etwa in dem Teil des Videos, der sich um sein offizielles Regiedebüt „Ex Machina“ dreht (ab etwa Minute 9:41), dass dies nicht das erste Mal sei, dass er Regie geführt habe. Und weiter:

„Ich habe bei einigen Filmen im Grunde genommen heimlich Regie geführt“, so Garland („ghost directing“ nennt es der Filmemacher im O-Ton). „Etwas ist schief gelaufen oder ich hatte das Gefühl, dass etwas schief läuft, und ich habe gesehen, wie Szenen gedreht werden und habe gedacht: Das ist nicht wirklich, was die Szene bedeutet. Es fehlt dieses Schlüsselteil und ohne das ergibt es für mich nicht wirklich Sinn.“

Hier erwähnt Garland zwar „Dredd“ mit keinem Wort, es ist jedoch klar, dass er eigentlich nur diesen Film meinen kann. Zumal er später im Video bei „Dredd“ (ab etwa Minute 30:06) noch einmal auf diese Thematik zu sprechen kommt: Hier führt Garland aus, dass Film und Serien als Medium nicht so unterschiedlich seien, wie viele glauben, und es daher keinen Sinn ergebe, dass bei dem einen die Regisseurin und bei dem anderen der Showrunner das „Autorschaft-Abzeichen“ (Zitat Garland) verliehen bekomme.

Bei „Dredd“ habe er jedoch mit einigen Leuten zusammengearbeitet, die das klassische Fernsehserien-System, bei dem der Showrunner die kreative Oberaufsicht hat und der Regisseur nur ein Erfüllungsgehilfe ist, auf einen Film anwenden wollten. Das habe jedoch nicht funktioniert, sondern für „ein verdammtes Chaos“ gesorgt.

Dredd
Dredd
Starttermin 15. November 2012 | 1 Std. 35 Min.
Von Pete Travis
Mit Karl Urban, Olivia Thirlby, Lena Headey
Pressekritiken
3,5
User-Wertung
3,6
Filmstarts
3,0

„Das erweist Pete Travis einen schlechten Dienst, der der offizielle Regisseur ist und einige fundamental wichtige Dinge getan hat. Er verdient diesen Titel. Er war in einer absolut unmöglichen Situation“, so Garland. „Je länger ich [in diesem Geschäft] arbeite, desto lächerlicher finde ich das. Nach der Erfahrung bei ‚Dredd‘ habe ich gesagt, dass ich das [also heimlich Regie führen] nicht mehr machen werde. Lasst mich einfach diesen Job [also den Job als Regisseur] machen. Lasst es uns vereinfachen.“

Seit dem 17. April 2025 könnt ihr übrigens den oben bereits erwähnten „Warfare“ im Kino sehen. Hier hat Alex Garland trotz seiner schlechten Erfahrungen mit Arbeitsteilung gemeinsam mit Ex-Soldat Ray Mendoza einen Kriegsfilm inszeniert, der so realistisch und glaubhaft wie nur irgendwie möglich sein soll, wie auch schon der Trailer zeigt:

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