Heute Abend streamen: Diesen Sci-Fi-Horror mit Ben Affleck habt ihr bestimmt schon völlig vergessen!
Pascal Reis
Pascal Reis
-Redakteur
Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

Die Kritiken waren mies, an den Kinokassen ist er durchgefallen: „Phantoms“ ist auf dem Papier ein Flop, doch laut FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis kann man mit dem ungelenk inszenierten Sci-Fi-Horror seinen Spaß haben. Heute Abend streamen.

Wer Ende der 1990er-Jahre eine Videothek besuchte, kam kaum um das markante Poster von „Phantoms“ herum. Der Sci-Fi-Horrorfilm mit Ben Affleck in der Hauptrolle gehört jedoch zu jenen Werken, deren auffälliges Plakat vielen bekannt ist, während die Zahl derjenigen, die den Film tatsächlich gesehen haben, wohl deutlich geringer ausfällt. Einen nachträglichen Heimkino-Boom sollte der Film (wie zum Beispiel der ulkige Riesenschlagen-Horror „Anaconda“) jedenfalls nicht auslösen.

Und auch an den Kinokassen ist es „Phantoms“ nicht gelungen, sein kolportiertes Budget von 12 bis 16 Millionen US-Dollar einzuspielen – international erwirtschaftete der Film nur 5,8 Millionen US-Dollar. Unverständlich ist das nicht, denn als wirklich gelungen kann man „Phantoms“ nicht bezeichnen und dementsprechend ist er inzwischen auch weitgehend in Vergessenheit geraten. Spaß macht der Film laut FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis aber dennoch.

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Darum geht’s in "Phantoms"

Die Ärztin Jennifer (Joanna Going) und ihre Schwester Lisa (Rose McGowan) reisen in ein kleines Bergdorf namens Snowfield. Zu ihrer Verwunderung müssen sie feststellen, dass alle Bewohner*innen entweder wie vom Erdboden verschwunden oder tot sind. Sheriff Hammond (Ben Affleck) und seine Männer untersuchen den mysteriösen Fall.

Zusammen mit dem Wissenschaftler Timothy Flyte (Peter O'Toole) stellen sie bald fest, dass die Stadt von einem uralten Wesen angegriffen wurde, das seit Jahrhunderten sein Unwesen auf der Welt treibt. Lisa, Hammond und Co. versuchen alles, um das Wesen zu töten...

Unbeholfen, aber unterhaltsam

„Phantoms“ irritiert von Beginn an durch seine schmucklose TV-Ästhetik, die an für das Fernsehen produzierte Stephen-King-Adaptionen wie „Tommyknockers“, „ES“ oder „Langoliers“ erinnert. Die schlichte Optik, die schwachen CGI-Effekte und der Umstand, dass sich ein Großteil des Filmes in der Dunkelheit abspielt (sicherlich auch, um das letztlich überschaubare Budget ein Stück weit zu verschleiern) machen schnell klar, dass man es nun nicht gerade mit hochwertigem Genre-Kino zu tun bekommt.

Allerdings tragen all diese offenkundigen Schwächen auch zum Unterhaltungsfaktor von „Phantoms“ bei. Regisseur Joe Chappelle hat hier eine durchaus spürbare, oftmals charmant unbeholfene Freude daran, verschiedene Genre-Elemente aus dem Krimi-, Sci-Fi- und Horror-Genre in einen Hut zu werfen. Das Endergebnis mag zwar in seiner Formelhaftigkeit etwas generisch erscheinen, aber aufgrund der konsequent zusammengeklaubten erzählerischen Geradlinigkeit verdient der Film durchaus Respekt.

„Phantoms“, basierend auf dem Roman „Unheil über der Stadt“ von Dean R. Koontz, der auch das Drehbuch verfasste, ist eine ungelenke Mischung aus „Twilight Zone“, Groschenromanen aus den 1950er- und 1960er-Jahren, „Der Blob“ und – wie bereits erwähnt – Stephen King. Denn am Ende ist es wie auch oft beim Master Of Horror das große, überirdische Unbekannte, dem sich, fast schon dreist in die Rolle des Erklärbären gedrängt, der große Peter O'Toole ebenso verwirrt stellen muss wie ein nicht unerheblicher Teil des Publikums.

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Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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