"Was für ein Mistkerl": Diese Rolle in einem populären 90er-Hit verleitete Hugh Grant zu einem "katastrophalen Fehler"
Sidney Schering
Sidney Schering
-Freier Autor und Kritiker
Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

Hugh Grant macht sich seit einigen Jahren einen großen Spaß daraus, neckisch-fiese Rollen zu spielen. Seinen Durchbruch hatte er aber als leicht versnobter Herzensbrecher – ein Figurentypus, den er erst mühselig abschütteln musste...

Ob „Notting Hill“, „Tatsächlich… Liebe“, „Ein Chef zum Verlieben“, die „Bridget Jones“-Reihe oder der unterschätzte, kuschelig-kauzige „Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam“: Romantik spielte in Hugh Grants Filmografie über viele Jahre hinweg eine bedeutende Rolle. Mittlerweile hat sich der Brite jedoch weitestgehend von diesem Sujet verabschiedet – nach „Mitten ins Herz – Ein Song für dich“ und „Haben Sie das von den Morgans gehört?“ öffnete sich Grant bevorzugt seltsameren, boshafteren Rollen.

Und das lässt sich womöglich auch darauf zurückzuführen, dass der Golden-Globe-Preisträger eine Romantikkomödie mit einem großen Fauxpas assoziiert, der ihn lange heimsuchte: Laut eigenen Angaben hat Hugh Grant völlig falsche Lektionen aus der erfolgreichen, preisgekrönten Romantik-Tragikomödie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ gezogen. Falls ihr den als Bester Film für den Oscar nominierten Kassenschlager von 1994 trotzdem (oder gerade deswegen) schauen möchtet: Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ ist unter anderem via Amazon Prime Video abrufbar.

Darum geht es in "Vier Hochzeiten und ein Todesfall"

2.013 Champagnergläser, 32 Brautjungfern, 16 Schwiegereltern, elf Hochzeitskleider, fünf Pfarrer, vier Hochzeiten und ein Todesfall: „Alles eine Frage der Zeit“-Autor Richard Curtis und „Donnie Brasco“-Regisseur Mike Newell erzählen von einer Reihe an großen Feiern, die nach und nach einen Freundeskreis an Leuten in ihren 30ern völlig durcheinander rütteln. Allen voran:

Der versnobte Playboy Charles (Hugh Grant), der zwar geistreich und charmant ist, aber auch unter einem übermäßigen Ego und einer argen Bindungsphobie leidet. Auf einer Hochzeit lernt er die lebensfrohe Amerikanerin Carrie (Andie MacDowell) kennen, die ihm mit ihrer Offenherzigkeit einen Weg in ein besseres Leben aufzuzeigen vermag – würde er dies doch nur zulassen...

So hat "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" Hugh Grant verdorben

„Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ ist von allen Filmen, in denen „Mr. Bean“-Darsteller Rowan Atkinsons mitgespielt hat, sein persönlicher Lieblingsfilm. Außerdem wurde er vom British Film Institute zu einer der 100 besten britischen Kinoproduktionen des 20. Jahrhunderts gekürt und vom Magazin Time Out auf Platz 74 der besten britischen Filme aller Zeiten gewählt.

Doch der für zwei Oscars nominierte Kassenschlager hatte auch negative Auswirkungen auf Grants Ego, wie er der Vanity Fair verriet (via NME): „Ich habe den katastrophalen Fehler gemacht, aufgrund des massiven Erfolgs von ,Vier Hochzeiten und ein Todesfall' zu denken: ,Nun, das ist ja wohl der Pfad zu unendlichem Reichtum und Erfolg. Leute lieben diesen Typen!' Also habe ich ihn auch im realen Leben gegeben – ich fing an, mich in Interviews wie er aufzuführen.“

Und nicht nur in Interviews rutschte Grant in Charles' Persönlichkeit – beispielsweise imitierte er seine Paraderolle während seiner Globes-Dankesrede 1995. Ein Fehler, wie Grant rückblickend gesteht: „War für ein Mistkerl! Ich habe diese Rolle gespielt, weil ich dachte, dass die Leute ihn lieben. Aber ich war niemals so!“ Grant hasst aber nicht nur, dass er jahrelang bloß seine „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“-Rolle imitiert hat. Er hat auch seine Problemchen damit, neidlos anzuerkennen, wie gut einer seiner Schauspielkollegen geworden ist:

"Ich hasse es, das zuzugeben, aber er wird immer besser": Hugh Grant fühlt sich von einem langjährigen Rivalen eingeschüchtert

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