Clint Eastwood lehnte sogar den eigenen Sohn für seinen größten Kino-Hit ab: "Ich habe vorgesprochen und keine Rolle bekommen"
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

Scott Eastwood ist nicht nur der Sohn von Clint Eastwood, sondern mittlerweile selbst ein erfolgreicher Schauspieler. Doch gegen den Vorwurf, er habe seine gesamte Karriere seinem berühmten Vater zu verdanken, wehrt er sich – aus gutem Grund!

Clint Eastwood ist nicht nur Schauspiel-Ikone und zweifach oscarprämierter Meisterregisseur, sondern auch achtfacher Vater. Mehrere seiner Kinder sind dabei längst in seine großen Fußstapfen getreten – seine zweitjüngste Tochter Francesca Eastwood beispielsweise spielte nicht nur in mehreren Filmen ihres Vaters mit (zuletzt auch in „Juror #2“), sondern übernahm etwa auch einen kleinen Part in David Lynchs „Twin Peaks“-Revival von 2017. Seine Tochter Alison Eastwood hat die Schauspielerei zwar mittlerweile an den Nagel gehängt, insgesamt stand sie aber fast vier Jahrzehnte lang vor der Kamera.

Am bekanntesten ist aber sicherlich Scott Eastwood, der seinem berühmten Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ist – und bei dem es sich wohl nicht zuletzt deshalb mittlerweile um einen gefragten Actiondarsteller handelt, der u.a. in zwei „Fast & Furious“-Blockbustern, dem Jason-Statham-Reißer „Cash Truck“ und „Pacific Rim 2: Uprising“ zu sehen war.

Scott Eastwood musste für die Filme seines Vaters vorsprechen

Doch wer nun glaubt, dass der 39-Jährige diesen Umstand allein familiären Beziehungen zu verdanken hat, irrt sich. Zwar war Scott Eastwood bereits in den Nullerjahren in „Flags Of Our Fathers“, „Gran Torino“ und „Invictus“ zu sehen – doch geschenkt hat ihm sein Vater nichts. Wie jeder andere Schauspieler musste auch Clint Eastwoods eigener Sohn erst einmal im Rahmen eines Vorsprechens unter Beweis stellen, dass er der richtige Wahl für die jeweilige Rolle ist.

„Ich war 18, als ich für ‚Flags Of Our Fathers‘ vorsprechen wollte“, so Eastwood in einem Interview mit The Independent. „Ich war ein junger Schauspieler, der sich irgendwie durchschlug, der was reißen wollte – und er sagte nur: ‚Na, wir werden sehen. Vorsprechen darfst du.‘ Ich hatte eigentlich für eine größere Rolle vorgesprochen – die habe ich natürlich nicht bekommen. Aber ich war gut genug, dass er mir ein paar Zeilen in dem Film gegeben hat.“

Auch bei den nächsten Filmen musste sich Scott Eastwood mit kleineren Parts zufriedengeben. „So läuft das bei jedem Projekt“, so der Schauspieler, der anfangs übrigens unter dem Pseudonym Scott Reeves auftrat, um dem Vorwurf der Vetternwirtschaft zu entgehen. „Ich habe für viele Hauptrollen in seinen Filmen vorgesprochen – und nie eine bekommen.“

Für seinen größten Kino-Hit ließ Clint Eastwood seinen Sohn eiskalt abblitzen!

In den 2010er-Jahren bekam der gebürtige Kalifornier schließlich vermehrt Rollen in Filmen, die nichts mit seinem Vater zu tun hatten (u.a. „Texas Chainsaw 3D“). Milder stimmte das Clint Eastwood allerdings nicht – er ließ seinen Sohn weiterhin ganz regulär am offiziellen Casting-Prozedere teilnehmen. Und nicht nur das: Ausgerechnet bei seinem erfolgreichsten Film ließ er seinen Spross gänzlich leer ausgehen!

2014 sprach Scott Eastwood erfolglos für „American Sniper“ vor, der sich als größter kommerzieller Erfolg in der Regie-Karriere von Clint Eastwood erweisen sollte – für die Rolle des Bruders von Chris Kyle, dem von Bradley Cooper gespielten, im Mittelpunkt des Biopics stehenden Navy-SEAL-Scharfschützen. Doch er staunte nicht schlecht, als sein Vater ihn nicht mal wie sonst mit einem kleineren Part vertröstete. „Ich habe für ‚American Sniper‘ vorgesprochen – und keine Rolle bekommen“, so der „Overdrive“-Star gegenüber The Independent.

Doch lange war er nicht traurig darüber: Schließlich bekam er kurze Zeit später die Zusage für die männliche Hauptrolle in der Nicholas-Sparks-Verfilmung „Kein Ort ohne Dich“ – in seinen Augen „vielleicht sogar die bessere Wahl“. Gegen die Unterstellung, er habe seine gesamte Karriere nur der Schützenhilfe durch seinen Vater zu verdanken, wehrt er sich jedenfalls aus guten Gründen. „So läuft das nicht“, so Scott Eastwood. „Er kann nicht einfach zum Hörer greifen und sagen: ‚Besetzt meinen Sohn.‘ Ich musste wie alle anderen für ‚Fast & Furious‘ vorsprechen. Nur weil er mein Vater ist, heißt das nicht, dass einem alles zufliegt.“

Eastwoods Tochter Alison hat ihren Schauspiel-Ruhestand dagegen unterbrochen, um ihrem Vater einen Gefallen zu tun. Mehr dazu lest ihr im nachfolgenden Artikel:

"Ich hätte mich fast übergeben": Für ihren Vater ist Clint Eastwoods Tochter noch einmal aus dem Schauspiel-Ruhestand zurückgekehrt
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