
Sein Leben Gott und der Kirche zu verschreiben, bedeutet nicht, sich allen weltlichen Vergnügen zu entziehen. So haben wir euch an anderer Stelle schon einmal verraten, welche 45 (!) Filme euch der Vatikan unbedingt ans Herz legt – und darunter befinden sich lange nicht nur religiöse Werke!
Während über die cineastischen Vorlieben der einzelnen Päpste nicht allzu viel bekannt ist, hat der am 21. April verstorbene Papst Franziskus tatsächlich verraten, welche drei Filme er ganz besonders schätzte – und bei welchem davon es sich um seinen absoluten Favoriten handelte!
Solltet ihr die betreffenden Titel noch nicht kennen, könnt ihr euch damit also die Wartezeit auf das Ergebnis des am 7. Mai beginnenden Konklaves verkürzen – schließlich wissen wir spätestens seit dem Leinwand-Hit von Edward Berger, dass sich so eine Papstwahl ziemlich in die Länge ziehen kann...
Diese drei Filme hat Papst Franziskus ganz besonders geschätzt
Nach eigenen Aussagen zählten zu den Favoriten von Jorge Mario Bergoglio – so der bürgerliche Name des dahingeschiedenen Pontifex – neben der dänischen Tragikomödie „Babettes Fest“ (die ihr über den Amazon-Prime-Video-Channel Good!Movies* streamen könnt) zwei Meilensteine des italienischen Kinos. Da wäre zum einen „Rom, offene Stadt“ (1945), der als Klassiker und Hauptwerk des Neorealismus auch in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik die seltene Höchstwertung von fünf Sternen erhalten hat …
… und zum anderen „La Strada – Das Lied der Straße“, den Regisseur Federico Fellini im Jahr 1954 in die Kinos brachte. Im Mittelpunkt des herzzerreißenden Dramas – das wie auch „Babettes Fest“ einen Oscar als Bester fremdsprachiger Film gewann – steht die naiv-sanftmütige Gelsomina (Fellinis Ehefrau und Stammdarstellerin Giulietta Masina), die von ihren Eltern an den hartherzigen Schausteller Zampanò (Anthony Quinn) verkauft wird. Zur Unterwürfigkeit erzogen, opfert sie sich vollends für den Wanderkünstler auf – doch der zeigt ihr die kalte Schulter. Dafür bekommt sie bald unerwartete Aufmerksamkeit von Matto (Richard Basehart), einem Clown und Seiltänzer, der ebenfalls als reisender Künstler durchs ländliche Italien zieht...

In einem Interview, das Franziskus im Jahr 2013 nur wenige Monate nach seiner Wahl zum Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gab, sprach er auch über seine Beziehung zum bewegten Bild (via Deadline). So verriet er, dass seine Eltern ihn und seine Geschwister oft mit ins Kino genommen hätten, wodurch er schon im jungen Alter einen starken Bezug zu Filmen entwickelt hatte. „La Strada“ bezeichnete er dabei als seinen absoluten Lieblingsfilm – und er erklärte auch direkt, warum:
„Ich identifiziere mich mit diesem Film, in dem eine implizite Anspielung auf den heiligen Franziskus enthalten ist [dem er seinen Papstnamen entnommen hat, Anm. d. Red.]. Als Junge habe ich viele Filme von Fellini gesehen, aber ‚La Strada‘ ist in meinem Herzen geblieben. Dieser Film beginnt mit Tränen und er endet mit Tränen, er beginnt am Meer und endet am Meer, aber was mir am meisten im Gedächtnis blieb, war die Szene mit dem Verrückten und dem Stein, der dem Leben des Mädchens Bedeutung verleiht.“
Wenn ihr wissen wollt, was genau sich hinter diesem Moment verbirgt, könnt ihr den Film u.a. als VoD bei Amazon Prime Video kaufen:
Übrigens wurde gerade erst bekannt, dass Meisterregisseur Martin Scorsese einen Dokumentarfilm über Papst Franziskus plant. Kein Wunder, schließlich stammt der „GoodFellas“-Schöpfer selbst aus einer katholischen Familie und ist in einem religiösen Umfeld aufgewachsen. In einem seiner Filme hat er sich der Passion Christi sogar direkt zugewendet. Warum er die Hauptrolle auf keinen Fall mit seinem Stammdarsteller Robert De Niro besetzen wollte (und welchen Marvel-Star er stattdessen als Jesus besetzt hat), erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
"Ich wusste, dass das nicht seine Rolle ist": Für dieses kontroverse Epos trennten sich die Wege von Martin Scorsese und Robert De Niro*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.