
Als bekannt wurde, dass der Roman „Der Janusmann“ für die dritte Staffel der Amazon-Prime-Video-Serie „Reacher“ adaptiert wurde, waren Fans der Vorlagen zwiegespalten. Einerseits herrschte große Vorfreude, dass eines der besten Bücher von Lee Child genommen wird. Andererseits gab es auch Skepsis. Schließlich ist in diesem Roman mit dem riesigen Hünen Paulie einer der ikonischen Bösewichte der Reihe dabei. Und kaum jemand glaubte, dass man für den Reacher noch einmal deutlich an Größe überragenden, sadistischen Fiesling das perfekte Casting finden würde.
Mittlerweile sind wir schlauer. Der 2,18 Meter große Hüne Olivier Richters begeisterte als Paulie. Er brachte nicht nur die nötige körperliche Präsenz mit, sondern füllte auch die Figur darüber hinaus mit Leben. Der Casting-Coup der Verantwortlichen wurde gefeiert. Doch loben muss man dafür auch „Reacher“-Star Alan Ritchson.
"Er hat mich auf Reddit gefunden"
Im Interview mit Screenrant erklärte Richters, dass Ritchson nämlich eines Tages ein Bild von Richters auf Reddit gefunden habe, das dort jemand gepostet hat. Daraufhin habe der Hauptdarsteller das Bild an die Casting-Abteilung mit der Aufforderung geschickt: „Hey, könnt ihr herausfinden, ob der Riese schauspielern kann?“
Und das machten sie. Laut Richters bekam er über seinen Agenten zwei Szenen geschickt, die er zu Hause als Vorsprechen drehen sollte. Sein erster Versuch sei aber ein Fehlschlag gewesen: „Sie sagten mir, sie können sehen, dass ich Paulie bin, aber ich habe die Szene falsch gespielt. Ich hatte sie sehr verspielt gespielt, weil ich Reacher das Gefühl geben wollte, er sei ein Kind, aber sie wollten ein ernstes Gesicht. Also habe ich ihnen das Band mit ernstem Gesicht geschickt, und ein paar Wochen später hörte ich: Du hast die Rolle!“
Vom "Reacher"-Fan zum "Reacher"-Star
Er sei danach „völlig ausgerastet“. Schließlich sei er bereits ein Fan der Serie gewesen und war gerade mitten im Anschauen der zweiten Staffel, als die Anfrage kam. „Es ist völlig unrealistisch, dass man Fan einer Serie ist und dann, ein paar Monate später, dem Hauptdarsteller gegenübersteht, den man vorher nur am Bildschirm gesehen hat. Manchmal sage ich, es fühlt sich an, als würde ich in der Matrix leben – man weiß gar nicht mehr, was real ist“, kommentiert er seinen Weg auch rückblickend noch mit Erstaunen.
Und zu verdanken hat er ihn Ritchson. Dem habe er via Instagram übrigens direkt nach der Einladung zum Vorsprechen „schon mal danke“ geschrieben, für das, was er für ihn getan habe, selbst wenn er die Rolle nicht bekomme.

Für „Reacher“-Fans zeigt das Beispiel nur wieder einmal, wie sehr Alan Ritchson sich verantwortlich fühlt, dass die ihm am Herzen liegende Serie die bestmögliche Qualität hat. Schon in der Vergangenheit wurde bekannt, dass der Star dafür kämpfte, mehr Zeit für Actionszenen zu haben und auf ein Stunt-Double verzichtete, damit eine Sequenz eine bessere Wirkung hat. Und scheinbar sucht er selbst auch noch im Internet nach der bestmöglichen Besetzung für wichtige Rollen an seiner Seite.
Aktuell legt der viel beschäftigte Schauspieler übrigens vor der Produktion einer bereits angekündigten vierten Staffel eine kleine „Reacher“-Pause ein, um in Australien mit „Runner“ einen neuen Actionfilm fürs Kino zu machen. Dass der Hollywood-Film auf einem anderen Kontinent gedreht wird, dürfte übrigens US-Präsident Donald Trump nicht gefallen. Der sieht in den Auslandsdrehs sogar eine „Bedrohung der nationalen Sicherheit“. Mehr zu Trumps Plänen und Angriffen auf Hollywood deswegen gibt es im folgenden Artikel:
Donald Trumps Zoll-Attacke auf Hollywood mit neuen Infos erklärt: Das bedeuten sie für "Avatar 3", "Mission: Impossible 8" und Co.!