Vor 44 Jahren gewann er den wichtigsten Oscar, doch heute ist er fast vergessen: Mit diesem Film gab eine absolute Hollywood-Ikone ihr Regiedebüt!
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

Er setzte sich bei den Oscars gegen „Wie ein wilder Stier“ und „Der Elefantenmensch“ durch – doch heute ist er etwas in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht! Hier erfahrt ihr, um welchen Film es geht.

Ein Oscar in der Königskategorie Bester Film ist ohne Frage die größte Ehre, die einem Leinwandwerk überhaupt zuteil werden kann – und doch ist diese hohe Auszeichnung keine Garantie dafür, dass sich ein Film langfristig im kulturellen Gedächtnis hält. Vor gerade einmal drei Jahren etwa setzte sich eine vergleichsweise unscheinbare Tragikomödie u.a. gegen „Dune“, Steven Spielbergs „West Side Story“ und den gefeierten Netflix-Western „The Power Of The Dog“ durch – was allerdings nicht dafür gesorgt hat, dass über den betreffenden Film heute mehr gesprochen wird!

Unter den Siegern der 1980er-Jahre wiederum befinden sich Klassiker wie „Gandhi“, „Amadeus“, „Jenseits von Afrika“, „Platoon“ oder „Rain Man“. Doch ausgerechnet der Film, der das Oscar-Jahrzehnt eingeleitet hat, fällt in Sachen Bekanntheit auffallend ab:Eine ganz normale Familie“, mit dem Hollywood-Ikone Robert Redford („Der Clou“) im Jahr 1980 sein Regiedebüt hinlegte – ohne dabei selbst vor die Kamera zu treten. Das Rampenlicht überließ er dafür Kolleg*innen wie Donald Sutherland, Mary Tyler Moore, Timothy Hutton, Judd Hirsch und Elizabeth McGovern.

Eine ganz normale Familie
Eine ganz normale Familie
Starttermin 6. März 1981 | 2 Std. 04 Min.
Von Robert Redford
Mit Donald Sutherland, Mary Tyler Moore, Timothy Hutton
User-Wertung
3,2

Im Mittelpunkt des Vorstadtdramas steht die wohlhabende Familie Jarrett: Vater Calvin (Sutherland), Mutter Beth (Moore) und Sohn Conrad (Hutton), die nach dem tödlichen Segelunfall des älteren Sohnes Buck und Conrads anschließendem Selbstmordversuch emotional zunehmend auseinanderdriften. Während Calvin um Verständigung bemüht ist, verdrängt Beth ihre Trauer. Conrad kämpft indes mit Schuldgefühlen und lernt durch die Hilfe seines Therapeuten Dr. Berger (Hirsch) nur allmählich, seine Emotionen zuzulassen und einen Weg zu finden, mit ihnen umzugehen.

„Eine ganz normale Familie“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein Popularitätsverlust nicht automatisch Rückschlüsse auf die Qualität eines Films zulässt. Denn damals wurde der Film von der Fachpresse hoch gelobt – und auch heute zählt die US-amerikanische Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes hervorragende 89 Prozent an überwiegend positiven Rezensionen (während das Publikum mit einem Score von 88 Prozent ähnlich begeistert ist). In der Zusammenfassung der Kritikerstimmen werden u.a. Robert Redfords „außergewöhnliche emotionale Intelligenz als Regisseur“ sowie die „herausragenden Schauspielleistungen“ hervorgehoben.

Bei den Academy Awards konkurrierte „Ordinary People“ (so der Originaltitel) übrigens unter anderem mit Martin Scorseses „Wie ein wilder Stier“ und David Lynchs „Der Elefantenmensch“. Neben dem Hauptpreis gewann er noch einige weitere Trophäen: für die Beste Regie, das von Alvin Sargent verfasste Drehbuch sowie Nebendarsteller Timothy Hutton. Es lohnt sich also unbedingt, den Film nachzuholen …

… was auch für einen weiteren etwas in Vergessenheit geratenen Oscar-Sieger gilt, wie ihr im folgenden Artikel nachlesen könnt:

Dieses aufwändige 2,5-Stunden-Epos gewann den wichtigsten Oscar – trotzdem ist es hierzulande kaum bekannt!

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