Mit „Blood & Sinners“ räumt „Black Panther“-Regisseur Ryan Coogler in den US-Kinos auf: Dem Film gelang das beste US-Startwochenende eines Originalstoffs in diesem Jahrzehnt! Außerdem verbuchte seit „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ kein anderer Film, der mit Einnahmen von über 40 Millionen Dollar aus dem Startblock gestürmt ist, einen derart niedrigen Publikumsschwund zwischen dem ersten und dem zweiten Wochenende. Und seit über 30 Jahren schnitt kein Horrorfilm so gut bei den CinemaScore-Publikumsbefragungen ab wie dieses Ausnahmeprojekt.
Kurzum: Wenn ihr den mit großartigen 98 Prozent bei Rotten Tomatoes und hervorragenden 4,5 Sternen in der FILMSTARTS-Kritik gewürdigten Hit noch nicht im Kino gesehen habt, solltet ihr das ändern. Und für die Zeit danach ist vorgesorgt: „Blood & Sinners“ erscheint am 17. Juli 2025 auf DVD, Blu-ray und 4K-Blu-ray im Heimkino – und ist schon jetzt vorbestellbar!
"Blood & Sinners": Zwillinge, Zukunftsträume und ein geifender Aggressor
1932 im Mississippi Delta: Die Zwillinge Smoke & Stack (Michael B. Jordan) dienten im Ersten Weltkrieg, trieben dubiose Geschäfte in Chicago und kehren nun mit vollen Taschen und großen Ambitionen in ihre Heimat zurück. Sie wollen eine ehemalige Mühle zu einem brummenden Nachtclub ausbauen – vor allem, um der Schwarzen Bevölkerung einen Ort zu geben, an dem sie ihre Sorgen vergessen kann. Damit dieses Unterfangen wenigstens die leisesten Aussichten auf Erfolg hat, steht eines außer Frage: Die Nacht der Eröffnung muss ballern, als gäbe es kein Morgen!
Also muss neben köstlichen Speisen und Alkohol auch erstklassige Musik herangeschafft werden. Für die sollen der talentierte Säufer Delta Slim (Delroy Lindo), Sängerin Pearline (Jayme Lawson) und Sammie (Miles Caton) sorgen, der Cousin der Zwillinge. Weiter gilt es, sich um die Ex-Liebschaften Mary (Hailee Steinfeld) und Annie (Wunmi Mosaku) zu kümmern. All das könnte in solch lautstarken Erfolg münden, dass es Zeit und Raum aus den Angeln hebt – wäre da nicht dieser schmierig-verlockende, bedrohliche Ire (Jack O'Connell), der vor dem Partyschuppen lauert wie ein Raubtier...
Langsam hereinträufelnder Horror...
Trailer und Poster machen kein Geheimnis daraus, welcher Natur der von O'Connell mit Genuss gespielte Fiesling ist. Zudem streut Coogler Anspielungen auf ganz bestimmte Horror-Ikonografie in den Filmprolog – bevor er sich für rund eine Stunde vom Horror-Element distanziert. Daher beklagten vereinzelt Filmfans, dass die „Blood & Sinners“-Promo so offen mit dem „Twist“ des Films umgeht: Es wäre spannender, das Publikum im Unklaren zu lassen, wo die Reise nach 60 fesselnden Minuten über die Partyvorbereitungen der geschäftstüchtigen, gesetzesuntreuen Zwillinge hingeht. Dem Wunsch nach mangelndem Klartext sei an dieser Stelle nachgegangen, auch wenn der Verfasser dieses Heimkino-Tipps sicher ist:
Es macht keinen Unterschied, ob man die sich heranschleichende Bedrohung erahnt oder sie kennt. Denn „Blood & Sinners“ ist ein Konventionen aushebelnder Horrorfilm über eine ungerechte Gesellschaft, den kräftezehrenden Kampf um Aufstieg und Glück, die verzweifelte Suche nach einem Gemeinschaftsgefühl und die fatale Versuchung, die von einfachen, radikalen Antworten ausgeht – sowie über die unerklärliche Magie der Musik. Hier liegen die Schwerpunkte, nicht im Überraschungsfaktor!
...und erschreckend starke Musik!
Coogler erzählt diese mit beißenden historischen Fakten sowie scharfer Metaphorik bespickte Geschichte in soghaften Bildern: Der Regisseur/Autor und Kamerafrau Autumn Durald Arkapaw setzen auf hypnotisierende Kamerafahrten sowie atmosphärische Impressionen der lebhaften Schauplätze. Selbst, wenn kein übernatürlicher Horror dort einfallen würde, käme es zu schneidender Suspense:
Die von Jordan mit packender Intensität gespielten Zwillinge erschaffen ein sprichwörtliches Pulverfass! Vergangene, durch ihre Heimkehr neu aufgerollte Konflikte, das selbstbewusste Aufbegehren gegen tief verwurzelten Rassismus und ihr abrupter Bruch mit der Mafia – es ist klar, dass ein Funke im Irrflug genügt, damit Smoke und Stack all das tragisch um die Ohren fliegt.
Zumal da noch der grandiose Score von „Oppenheimer“-Komponist Ludwig Göransson ist, der das Geschehen untermalt: Verdammt coole Bluesvibes, durch die sich ein bedrohlicher, knarzender, angespannter Rock-Riff schneidet. Es besteht nicht eine Sekunde lang Zweifel, dass etwas da draußen ist und die lässige Oberfläche des Mississippi Delta zum Zerbersten bringt. Sobald sich diese Bedrohung zeigt, dreht „Blood & Sinners“ (nicht nur musikalisch) richtig frei – in raren Glücksmomenten und in blutig-diabolischen Augenblicken der Gefahr gleichermaßen!
Einen weiteren musikalischen Genrehybriden bekommt ihr mit dem folgenden Heimkino-Tipp geboten:
Neu im Heimkino: "Emilia Pérez"*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.