Die älteren unter euch werden sich vielleicht noch an den realen Fall aus den 1980ern erinnern: Der milliardenschwere Chef eines der weltweit größten Brauereiunternehmen wurde entführt – ein Verbrechen, das wochenlang ganz Europa in Atem hielt. 2015 wurde die Story mit Starbesetzung verfilmt.
„Kidnapping Freddy Heineken“ läuft am heutigen 27. Mai 2025 um 20.15 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung folgt noch in derselben Nacht um 3.10 Uhr. Alternativ ist der Film als Blu-ray, DVD oder kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Basierend auf Tatsachen
Die Regie übernahm Daniel Alfredson. Der Schwede hatte seinen internationalen Durchbruch mit zwei Filmen der global erfolgreichen Millennium-Trilogie – „Verdammnis“ und „Vergebung“ – gefeiert. In den Hauptrollen standen „Avatar“-Star Sam Worthington, Jim Sturgess („Cloud Atlas“), Ryan Kwanten („True Blood“) sowie der zweifache Oscargewinner Anthony Hopkins („Das Schweigen der Lämmer“) als widerspenstiges Entführungsopfer vor der Kamera.
„Kidnapping Freddy Heineken“ basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch des 2021 ermordeten Investigativjournalisten Peter R. de Vries. Der Autor gab die Rechte an seinem Band frei, da er mit einer vorherigen Verfilmung der Vorgänge aus dem Jahre 1983 – „Die Heineken Entführung“ mit Rutger Hauer – sehr unzufrieden war. Laut de Vries nahm sich der ältere Streifen zu viele Freiheiten in Bezug auf die Ereignisse und er hoffte, dass eine Adaption seines eigenen Werks der Realität deutlich näher kommen würde. Das tat „Kidnapping Freddy Heineken“ dann wohl ebenfalls nicht. De Vries blieb der Premiere des Films in Amsterdam fern, da sich auch Drehbuchautor William Brookfield („Blutmord“) offenbar nur vage an die Wahrheit hielt.

Peter R. de Vries war indes nicht der einzige, der an „Kidnapping Freddy Heineken“ Kritik übte. Die Presse reagierte größtenteils mit negativen Besprechungen auf den Film. Wohl auch, weil „Kidnapping Freddy Heineken“ in den US-Kinos gnadenlos floppte, gelangte er hierzulande gar nicht erst auf große Leinwände. Trotz Starbesetzung und einer bekannten Geschichte im Hintergrund wurde der Film in Deutschland direkt auf Blu-ray/DVD veröffentlicht und flog so weit unter dem Radar vieler Thriller-Fans durch.
Ihr verpasst in der Tat nicht viel, falls ihr „Kidnapping Freddy Heineken“ auslasst. Sicher, die teilweise ganz schön abgründige Geschichte und die an ihr beteiligten Charaktere sind durchaus interessant. Und vor allem Anthony Hopkins‘ Auftritt macht dank der von ihm grandios abgelieferten, bissigen Dialoge Spaß. Allerdings hat er längst nicht so viel Screentime, wie sie einem Mimen dieses Kalibers eigentlich zustünde.
Stattdessen verbringt der Streifen zunächst eine gefühlte Ewigkeit an der Seite der Gangster während der Planung der Entführung, die dann visuell relativ konventionell abgewickelt wird. Im weiteren Verlauf gibt es noch eine ordentliche Portion Genre-Klischees in Form von Verfolgungsjagden, Schusswechseln und ähnlichem Hokuspokus. Wirklich sehenswert in Szene gesetzt ist die Action allerdings auch hier nicht.
Mehr als routinierte Durchschnittsware gesteht uns Daniel Alfredson nicht zu – eine Bewertung, die so auch auf den kompletten Film zutrifft.
"Kidnapping Freddy Heineken": Das ist die Story
1983 in Amsterdam: Die Kleinkriminellen Willem Holleeder (Sam Worthington) und Cor van Hout (Jim Sturgess) halten sich mit Einbrüchen und Gaunereien über Wasser. Jetzt planen die beiden mit ihrer Bande allerdings einen ganz großen Coup, nach dem sie sich zur Ruhe setzen wollen: Ihre Idee ist es, Freddy Heineken (Anthony Hopkins), den Besitzer und Vorstandsvorsitzenden eines der größten Brauerei-Imperien Europas, zu entführen und für ihn ein gigantisches Lösegeld zu erpressen.
Die Verbrecher lauern dem sich gern im Licht der Öffentlichkeit sonnenden Magnaten vor dessen Luxusapartment auf und zerren ihn in ihr Auto. Das Kidnapping verläuft absolut reibungslos. Die Männer schaffen die Geisel in ein geheimes Versteck und fordern für die Freilassung 35 Millionen Gulden. Selbst die Übergabe des Lösegelds klappt auf Anhieb – Willem und Cor wähnen sich am Ziel ihrer Träume. Was sie nicht ahnen: Sie sind bereits in eine Falle getappt und die schnappt nun langsam, aber sicher zu – mit ihnen mittendrin …
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