
Von 2017 bis 2024 war Scott Stuber als Führungskraft bei Netflix tätig – dabei war er zuletzt der Boss der Filmschmiede des Streamingdiensts und für die vielen sogenannten Originale verantwortlich. Eines der letzten Projekte, welches er noch auf den Weg brachte, ist „Carry-On“. Er glaubte an die Idee des eigentlich in der Videospielbranche tätigen Autors T.J. Fixman und trieb dessen Skript für ein Thriller-Projekt voran – mit einem großen Erfolg am Ende: „Carry-On“ avancierte zum weltweit meistgeschauten Film auf Netflix, der 2024 gestartet ist. In der gesamten Geschichte des Streamingdiensts wurde mit „Red Notice“ nur ein Titel häufiger aufgerufen.
Seit seinem Ausstieg hat Stuber aber einen neuen Partner gefunden. Für Amazon belebt er das Traditionslabel United Artists wieder, das 1919 von Hollywood-Legenden um Charlie Chaplin gegründet wurde. Die fast 100 Jahre für die Veröffentlichung von zahlreichen Klassikern bekannte Marke lag seit rund einer Dekade brach. Für eines der allerersten United-Artists-Projekte besinnt sich Stuber nun auf die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Fixman. Er setzt dessen neues Drehbuch um, das an den Stil von „Carry-On“ anknüpfen soll.
"The Seventh Man": "Carry-On" trifft "Inside Man"
Der Action-Thriller trägt den Titel „The Seventh Man“. Viel weitere Details sind aber noch nicht bekannt. Der genaue Plot wird noch unter Verschluss gehalten und es ist auch nicht bekannt, an wen Stuber und Fixman für Regie und Cast denken.
Das Branchenmagazin Variety kann immerhin schon enthüllen, dass auch Fixmans neuer Film ein Action-Thriller der alten Schule sei – ganz im Stil von „Carry-On“. Der war ja seinerseits sehr vom Kino der 1990er-Jahre, allen voran von „Stirb langsam 2“, beeinflusst. Allerdings dürfen wir uns bei „The Seventh Man“ auf mehr Twists einstellen. Der Film habe eine „wendungsreiche Erzählstruktur“, die mit Spike Lees „Inside Man“ verglichen wird.
Vor Streamingstart bei Prime Video sogar im Kino?
Noch ist nicht bekannt, wann „The Seventh Man“ erscheint und wo er zuerst ausgewertet wird. Stubers Übereinkunft mit Amazon sieht es zwar vor, dass all die Filme von United Artists dann bei Amazon Prime Video im Streaming-Angebot landen. Es soll aber von Einzelfall zu Einzelfall entschieden werden, ob es zum jeweiligen Titel passt, sie vorher auch noch für ein exklusives Fenster in den Kinos zu zeigen.
Bei Netflix war dies zuletzt wohl ein Streitpunkt zwischen Stuber und seinem Boss Ted Sarandos. Während Stuber auch viele hochkarätige Filmschaffende wie Martin Scorsese, Rian Johnson oder Guillermo del Toro zu Netflix lockte, in dem er ihnen nicht nur viel Kontrolle und Geld gab, sondern auch Vorab-Starts auf großen Leinwänden ermöglichte, hat der Netflix-Gesamtboss in der Vergangenheit klargestellt, dass er das Erlebnis Kino für tot hält.
Er sieht daher eigentlich keinen Sinn darin, die eigenen Filme vorab noch groß und lange dort zu zeigen. Er will sich lieber darauf konzentrieren, dass es nur eine einzige Möglichkeit gibt, sie zu sehen: mit einem Netflix-Abo!
Was ihr diese Woche so alles mit eurem Netflix-Abo neu sehen könnt, verraten wir euch im folgenden Artikel:
Diese Woche neu auf Netflix: Das Finale eines brutalen Serien-Megahits und die wohl ekelhafteste Kreuzfahrt aller Zeiten