Denzel Washington zählt nicht erst seit gestern, sondern zumindest schon seit seinem ersten Oscar (für „Glory“, 1989) zu den besten Schauspielern der Traumfabrik – und das bis heute. Ganz egal, in welchen Film ein Regisseur ihn steckt, der 70-jährige New Yorker schafft es eigentlich immer, Geschichten seinen Stempel aufzudrücken – und auch Filme aufzuwerten, die noch Luft nach oben haben.
Doch er brennt sich auch regelmäßig ins Gedächtnis, wenn es so richtig ans Eingemachte geht. Fans schätzen ihn etwa für seinen Einer-gegen-alle-Reißer „Mann unter Feuer“, den Cop-Thriller „Training Day“ sowie natürlich die „Equalizer“-Reihe, in der er als Robert McCall mit Scharfsinn und brutaler Gewalt gegen die Unterwelt in den Krieg zieht. Vergleichsweise unbekannt ist „Ricochet - Der Aufprall“ (1991).
Der auch mit „Law & Order“-Star Ice-T und John Lithgow, der in der kommenden „Harry Potter“-Serie zu Albus Dumbledore wird, prominent besetzte Streifen war kein besonders großer Hit an den Kassen und wurde nach seiner Kinoauswertung eher stiefmütterlich behandelt. Bis heute kam es in Deutschland zu keiner komplett ungekürzten Veröffentlichung. Das ändert sich jetzt nun mit der ungeschnittenen Premiere auf Blu-ray:
Wie zunächst Schnittberichte.com berichtete, wird es am 25. September 2025 – spät aber doch – zu einer Uncut-Veröffentlichung mit FSK 18 kommen. Verleiher PLAION PICTURES hat der FSK den Film zur Neuprüfung vorgelegt und grünes Licht erhalten. Solltet ihr bislang also eine entschärfte VHS oder DVD in eurer Sammlung stehen haben, könnt ihr diese demnächst ruhigen Gewissens ersetzen. Wir dürfen uns aller Voraussicht nach aber nicht nur erstmals über den Film in voller Länge freuen, sondern auch über eine zeitgemäße Auswertung, die im Vergleich zu den bisherigen Veröffentlichungen auch in Sachen Bild- und Tonqualität ein, zwei Schippen drauflegen dürfte.
Obendrein erscheint die HD-Premiere im Mediabook (inklusive Blu-ray und DVD), das die Herzen der Sammler schon jetzt höherschlagen lässt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels belegt die Edition den unglaublichen dritten Rang der Amazon-Verkaufscharts im Bereich DVD & Blu-ray – und liegt damit sogar noch vor aktuellen Verkaufsschlagern wie „Captain America: Brave New World“ und Vorbestell-Highlights wie „Ballerina“! Aber kein Wunder, schließlich handelt es sich um eine um Jahrzehnte verzögerte Uncut-Premiere.
"Ricochet": Zu hart für "Dirty Harry"
„Highlander“-Regisseur Russell Mulcahy erzählt in „Ricochet“ die Geschichte des von Denzel Washington gespielten Polizisten Nick Styles, der einst den skrupellosen Killer Earl Talbot Blake (John Lithgow) hinter Gitter brachte und dafür von den Medien als großer Held gefeiert wurde. Einige Jahre später gelingt dem Verbrecher jedoch die Flucht aus dem Knast – und er hat nur ein Ziel: Rache an dem Gesetzeshüter, der ihn wegsperrte.

Am Ende ist „Ricochet“ ein zwar durchaus kurzweiliges, aber auch austauschbares 90er-Starvehikel, das nicht nur von dem eingangs wie immer grandiosen Denzel Washington, sondern mindestens zu gleichen Teil auch von seinem Gegenüber lebt. Ähnlich wie zwei Jahre später auch in „Cliffhanger“, in dem er sich mit Sylvester Stallone anlegt, mutiert der sonst so oft sympathische John Lithgow hier zu einem wunderbar-fiesen, diabolischen Psychopathen, der ordentlich freidreht und Washingtons Cop auf Augenhöhe begegnet.
Wie kompromisslos „Ricochet“ am Ende ausfiel, zeigt auch der Umstand, dass Clint Eastwood ablehnte, daraus einen „Dirty Harry“-Film zu machen, weil dieser ihm dafür „zu düster“ gewesen sei. Die genauen Hintergründe zu der Geschichte haben wir bereits an anderer Stelle näher ausgeführt:
"Zu düster": Dieser Actionthriller mit Denzel Washington sollte eigentlich ein „Dirty Harry“-Film werden – doch Clint Eastwood lehnte ab*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision. Dieser Artikel basiert auf einem bereits auf FILMSTARTS erschienenen Beitrag.