Schock für "The Last Of Us"-Fans: 3. Staffel muss ohne den Macher auskommen
Björn Becher
Björn Becher
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Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

Die dritte Staffel von „The Last Of Us“ wird ohne direkte Beteiligung von Videospielmacher Neil Druckmann entstehen. Der bisher sorgsam über sein „Baby“ wachende Autor und Regisseur widmet sich neuen Projekten.

Kurz nachdem der Entertainment-Newsletter The Ankler die Nachricht enthüllte, dass Neil Druckmann bereits intern seinen Ausstieg aus „The Last Of Us“ angekündigt hat, folgte die offizielle Bestätigung des Videospielmachers. Über den offiziellen X-Kanal von Spielehersteller Naughty Dog gab es die Bekanntgabe, dass sich Druckmann komplett auf das Schreiben und Inszenieren des nächsten Spiels des Studios, „Intergalactic: The Heretic Prophet“, sowie auf seine Aufgaben als Studiochef und Kreativleiter konzentrieren wird. Das 2.000 Jahre in der Zukunft angesiedelte Sci-Fi-Action-Abenteuer soll ein neues Franchise für die Firma begründen. Mehr zum Spiel „Intergalactic: The Heretic Prophet“ gibt es bei unseren Kolleg*innen von Gamestar.de.

Druckmann hat das Videospiel „The Last Of Us“ mitentwickelt und viele Fans glauben, dass er einen großen Verdienst daran hat, dass die Serienadaption von HBO so gelungen ist. Diese verantwortete er als Co-Schöpfer gemeinsam mit Hollywood-Autor Craig Mazin („The Hangover 2“, „Chernobyl“). Druckmann schrieb nicht nur Drehbücher, sondern inszenierte in jeder der beiden bisherigen Staffeln auch eine Episode selbst. In der kommenden dritten Season wird Mazin jetzt aber alleine die Verantwortung tragen.

Die Ankündigung von Druckmann kommt sehr überraschend. Das neue Spiel wird schließlich bereits seit 2020 entwickelt und bislang konnte er beide Aufgaben unter einen Hut bringen. In der jüngeren Vergangenheit gab er zudem mehrere Interviews, in welchen er über seine Pläne und seine Arbeit an der dritten Staffel sprach. Zu diesem Zeitpunkt scheint er noch nicht an einen Abschied gedacht zu haben. Noch ist unbekannt, ob es Probleme beim neuen Spiel „Intergalactic: The Heretic Prophet“ gibt, die doch größere Aufmerksamkeit von ihm dort erfordern oder es vielleicht kreative Unstimmigkeiten bei der Serie gab, die zu einer Trennung führten. Denkbar ist natürlich auch, dass die Doppelrolle zwar über die vergangenen fünf Jahre machbar war, es nun auch einfach zu viel wurde.

"The Last Of Us" steht am Scheideweg

Mazin hat auf jeden Fall jetzt die schwere Aufgabe, die Serie an einem kontroversen Punkt weiterzuführen. Schließlich verschiebt sich der Fokus gerade auf die von Kaitlyn Dever verkörperte Abby. Die finalen Szenen des Finales der zweiten Staffel deuteten an, dass in der kommenden dritten Season die bisherige Antagonistin plötzlich zur Protagonistin wird.

Bereits in der Vorlage sorgte die Fokussierung auf Abby für hitzige Diskussionen. Viele Fans empfanden den Perspektivwechsel als Bruch mit der bisherigen Erzählweise. Nachdem schon die zweite Season nach der gefeierten ersten Staffel deutlich kontroverser aufgenommen wurde, könnte diese bei den kommenden Episoden noch mal zunehmen. Jede Entscheidung von Mazin dürfte dabei sehr kritisch beäugt werden, Druckmann kann sich dagegen fein heraushalten.

Eine 4. Staffel ist noch ungewiss

Gleichzeitig steht die Serie auch erstmals unter Druck. Die zweite Staffel von „The Last Of Us“ wurde von weniger Menschen geschaut als noch die erste. Sollten die Quoten bei einer dritten Season weiter schwinden, könnte die Zukunft und damit das geplante große Finale in Gefahr sein.

Bislang ist bei HBO wohl noch keine Entscheidung darüber gefällt worden, ob eine vierte Season bestellt wird. Mazin und Druckmann machten allerdings in der Vergangenheit klar, dass ihr Plan insgesamt vier Staffeln umfasst. In Panik verfallen sollten die Fans aber deswegen nicht sofort. Die Serie ist für HBO auch ein Prestige-Projekt. Trotz aller Kontroversen kam die zweite Season größtenteils sehr gut an und es wird damit gerechnet, dass sie bei den kommenden Emmys eine wichtige Rolle spielt. Da ein Ende auch deutlich in Sicht ist, spricht aktuell sehr viel dafür, dass selbst ein weiterer leichter Quotenrückgang bei der dritten Staffel, eine vierte Season nicht gefährden würde. Sollte aber das Publikumsinteresse stark nachlassen, sieht das schon wieder anders aus.

Mehr zur Fortführung der Serie gibt es im folgenden Artikel:

"The Last Of Us": Das Cliffhanger-Ende von Staffel 2 erklärt – und was es für Staffel 3 bedeutet

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