Im Laufe von zwölf Staffeln und insgesamt 279 Episoden hat „The Big Bang Theory“ eine Vielzahl von Running Gags etabliert, die längst Kultstatus erreicht haben: Sheldons zwanghaftes Klopfen an Türen, Howards extravagante Garderobe oder Rajs anfängliche Sprechblockade in Gegenwart von Frauen. Doch ein Element sticht bis heute besonders hervor – so ikonisch, dass es sich als fester Bestandteil der Popkultur etabliert hat: Sheldons legendärer Ausruf „Bazinga!“.
Seinen ersten Auftritt hatte das Wort überraschend spät – nämlich in der letzten Folge der zweiten Staffel („Drei Monate im Eis“). Dort verwendet Sheldon „Bazinga!“, um einen seiner seltenen, bewusst platzierten Scherze als solchen zu kennzeichnen. Die nüchterne Art, wie er den Ausdruck im Nachsatz einfügt, wurde zur perfekten Pointe – und kam beim Publikum so gut an, dass daraus ein wiederkehrendes Stilmittel wurde.
In den folgenden Staffeln tauchte „Bazinga!“ immer wieder auf, meist dann, wenn Sheldon versuchte, Humor in seine streng logische Welt zu integrieren. Das Ergebnis war häufig herrlich absurd – denn seine vermeintlichen Witze entbehrten nicht selten jeder klassischen Komik. Gerade diese schiefe Komik trug dazu bei, dass sich „Bazinga!“ fest im Gedächtnis der Zuschauer verankerte.
Der Ausdruck schaffte es im Laufe der Jahre sogar über die Grenzen der Serie hinaus: In einer Folge von „Two And A Half Men“ sagt Jake zu seinem Vater „Bazinga!“, worauf dieser ihn nur irritiert anschaut. Ein kleiner Gag – aber ein Zeichen für die popkulturelle Reichweite des Spruchs und dafür, dass beide Sitcoms unter der Leitung von Chuck Lorre entstanden sind.
Chuck Lorre"Bazinga!" hat mit einer Grapefruit zu tun!
Lange Zeit kursierten unterschiedliche Theorien über den Ursprung des Wortes. Viele Fans glaubten, „Bazinga!“ sei – ähnlich wie „Excelsior!“ von Marvel-Legende Stan Lee – eine Referenz aus der Comicwelt. Schließlich strotzt „The Big Bang Theory“ nur so vor popkulturellen Zitaten. Andere vermuteten, dass sich der Begriff auf die chemischen Elemente Barium, Zink und Gallium bezieht – also Ba, Zn, Ga. Auch hieß es früher häufig, Sheldon-Darsteller Jim Parsons („Hidden Figures“) habe das Wort improvisiert.
Doch laut Executive Producer Bill Prady war alles ganz anders. Wie er dem Hollywood Reporter verriet, entstand „Bazinga!“ im Writers’ Room – genauer gesagt beim Autor Stephen Engel. Dieser war bekannt dafür, harmlose Scherze mit seinen Kolleginnen und Kollegen zu treiben. Prady erinnert sich:
„Ich habe sie geöffnet, und Stephen sagte: ‚Bazinga!‘“, so Prady über eine mit Klebeband zusammengehaltene Grapefruit, die Engel ihm unterjubelte. „Es war Stephens Version von ‚Erwischt!‘“ Was ursprünglich als privater Gag unter Autor*innen begann, fand schließlich seinen Weg ins Drehbuch – und wurde zu einem der bekanntesten Zitate der gesamten Serie.
In der Spin-off-Serie „Young Sheldon“ bekommt „Bazinga!“ übrigens eine ganz eigene Ursprungsgeschichte: In Staffel 2, Folge 22 entdeckt der junge Sheldon in einem Scherzartikel-Laden ein Schild mit der Aufschrift: „Bazinga! – Now you’ve been pranked!“ (Übersetzt: „Jetzt wurdest du reingelegt!“). Fasziniert übernimmt er den Spruch – und begründet damit seine persönliche Variante des späteren Kultausdrucks.
Ob „Bazinga!“ auch in weiteren Spin-offs von „The Big Bang Theory“ auftauchen wird, bleibt offiziell noch offen – doch vieles spricht dafür. Zwar gehört Jim Parsons offenbar nicht zur Stammbesetzung der neuen Serie über Comic-Shop-Betreiber Stuart (Kevin Sussman, „The Dropout“), doch angesichts der angekündigten Multiversums-Thematik scheint ein Wiedersehen mit Sheldon zumindest denkbar.
"The Big Bang Theory" auf den Spuren von Marvel: Neue Details zum Spin-off versprechen Sci-Fi-Abenteuer inklusive Multiversum!Zum Schluss noch ein paar kuriose Fakten für eingefleischte Fans: In einigen DVD-Untertiteln wurde „Bazinga!“ fälschlich als „Buzzinga!“ wiedergegeben – ein Fehler, der bei aufmerksamen Zuschauer*innen für Erheiterung sorgte. Außerdem kommt der Ausdruck laut gewissenhafter Reddit-User vor allem in den Staffeln drei bis fünf auffallend oft vor, während er in späteren Staffeln nur noch sporadisch Verwendung findet. Insgesamt taucht „Bazinga!“ überraschend selten auf – angesichts seiner ikonischen Strahlkraft ein interessanter Widerspruch.
Weniger erfreulich für Nostalgiker: Wie es heißt, sollen viele Darsteller:innen Jahre nach Serienende kaum noch Kontakt miteinander haben. Warum das so ist und was hinter dem Bruch steckt? In diesem FILMSTARTS-Artikel erfahrt ihr mehr:
"Ist jemand gestorben?": "The Big Bang Theory“-Star enthüllt, dass der unzertrennliche Cast praktisch keinen Kontakt mehr hat*Bei diesem Links zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Links unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.