Wie schon damals in der ersten „Squid Game“-Staffel tauchen auch bei Season 3 im Verlauf der tödlichen Kinderspiele plötzlich die sogenannten VIPs auf, stinkreiche Sadisten, die sich von dem perfiden Wettkampf unterhalten lassen und auf seinen Ausgang wetten. Auf dem Papier sind sie ein weiteres adäquates Mittel, um die Abgründe des Kapitalismus und deren amoralische Auswüchse anzuprangern. In der Serie selbst geschieht das in den entsprechenden Szenen aber leider erneut dermaßen plump, dass diese mehr denn je wie störende Fremdkörper wirken.
Das liegt zum einen daran, dass sie diesmal nicht in die eigentliche Handlung eingebettet werden, sondern lediglich zwischendurch immer nur redundant das kommentieren, was wir ohnehin schon zu sehen bekommen. Hinzu kommt, dass die entsprechenden VIP-Dialoge ziemlich ungelenk geschrieben und noch ungelenker vorgetragen werden (obwohl Netflix offenbar einige der Zeilen sogar noch mal eigens synchronisieren ließ, wie ihr bei unserer Schwesterseite GameStar etwas genauer nachlesen könnt). Zumindest ein wenig Abhilfe schafft hier die deutsche Synchronisation...
Die VIPs sprechen eigentlich Englisch – aber nicht in der deutschen Synchro
Die VIPs sprechen selbst in der koreanischen Originalfassung von „Squid Game“ allesamt Englisch, wodurch deutlich wird, dass sie extra aus aller Welt angereist sind, um den originalen Squid-Game-Spielen in Korea beizuwohnen. Das illustriert zugleich auch deren Bekanntheit über die Ländergrenzen hinaus. Um diesen Aspekt auch in der deutschen Fassung beizubehalten, hat man jene Szene in der ersten Staffel bei der Synchronisation im Originalton belassen. Wir hören also auch hier die VIPs Englisch reden (mit deutschen Untertiteln), während die sonstigen Figuren der Serie Deutsch synchronisiert wurden.
In Staffel 3 von „Squid Game“ hat man sich nun aber plötzlich für einen anderen Weg entschieden, vielleicht ja sogar gerade wegen der Kritik am VIP-Schauspiel in Season 1. Hier hat man nämlich nun alles komplett auf Deutsch synchronisiert. Damit geht den Szenen zwar der durchaus wichtige internationale Touch größtenteils verloren, der hier den Squid-Game-Spielen verliehen wird, für das Schauen ist es aber dennoch ein Segen.

Denn obwohl die Sequenzen natürlich weiterhin keinen Mehrwert für das sonstige Geschehen bieten, hören sie sich in der professionellen deutschen Synchro zumindest nicht mehr ganz so schlimm und entrückt an. Die VIPs bleiben per se zwar recht losgelöst vom Rest, fügen sich aber zumindest auf Tonebene etwas besser ins sonstige Treiben ein.
Eine wesentlich zentralere Bedeutung für „Squid Game“ als die müden Diskussionen der VIPs haben derweil die letzten Worte von Hauptfigur Gi-hun (Lee Jung-jae) in der Serie, auf deren Bedeutung im folgenden Artikel näher eingegangen wird:
Der "Squid Game"-Macher enthüllt: Das bedeuten die letzten Worte von Gi-hun in Staffel 3