Seit fast 30 Jahren gilt Sidney Prescott, verkörpert von Neve Campbell, als Inbegriff des „Final Girl“. Zuletzt war es jedoch still um die Kultfigur geworden. Mit der inhaltlichen Neuausrichtung hin zu den Schwestern Sam und Tara Carpenter – gespielt von Melissa Barrera und Jenna Ortega – rückte Campbells Figur an den Rand. Streit um die Gage besiegelte schließlich ihr Fernbleiben in „Scream VI“ (der aber auch ohne sie ein Kassenerfolg war).
Auch für „Scream 7“ war ein Mitwirken von Campbell daher zunächst nicht eingeplant. Doch herrschte hinter den Kulissen ganz abseits davon schnell Krisenstimmung. Zuerst verabschiedete sich das Regieduo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett wegen Terminkonflikten. Dann traf es Hauptdarstellerin Melissa Barrera, die nach Kommentaren zum Gaza-Krieg aus dem Projekt entlassen wurde. Kurz darauf kehrten auch Co-Star Jenna Ortega und der neu verpflichtete Regisseur Christopher Landon dem Film den Rücken.
Mehr Suspense, weniger Blut?
Dann kam jedoch die Wende: Die Produzenten holten nicht nur Neve Campbell zurück, sondern auch Kevin Williamson. Als Drehbuchautor hatte Williamson die Reihe 1996 mit „Scream - Schrei!“ gemeinsam mit Regisseur Wes Craven überhaupt ins Leben gerufen und war bis „Scream 4“ aus dem Jahr 2011 ein prägender Teil der Filmserie. Bei „Scream 7“ wird er nun allerdings nicht als Autor fungieren, dafür aber die Inszenierung übernehmen (und damit erstmals seit der Thriller-Komödie „Tötet Mrs. Tingle!“ aus dem Jahr 1999 wieder auf dem Regiestuhl Platz nehmen)
In dem Buch „Your Favorite Scary Movie: How The Scream Films Rewrote The Rules of Horror“ gibt Williamson nun erste Einblicke, was Fans im siebten Teil erwartet. So haben er und Campbell beschlossen, die Filmreihe gewissermaßen „zurückzusetzen“ und zu Cravens ursprünglicher Vision von Horror zurückzukehren. Williamson schreibt dazu: „Neve möchte zum ersten Teil zurückkehren, die Spannung wiederfinden und sich wirklich auf das Gruselige konzentrieren, nicht auf das Blutige.“
Ein Happy End für Sidney?
Williamson betont zudem, dass Sidney Prescott nach all den Jahren endlich ein würdiges Ende verdient habe. Nach zahllosen Angriffen, Verlusten und einem Leben voller Angst und Trauma wäre es, so der Filmemacher, ein Frevel, ihr weniger als ein Happy End zuzugestehen.
Neben der Rückkehr von Kevin Williamson und Neve Campbell können sich die Fans übrigens auf weitere vertraute Gesichter freuen. So werden in der Fortsetzung unter anderem Courteney Cox, David Arquette und Matthew Lillard zu sehen sein.
Ein anderes Urgestein der Reihe wartet hingegen noch immer auf den Anruf:
"Ich warte auf meinen Anruf": 90er-Jahre-Ikone möchte wieder in "Scream" mitspielen – obwohl sie bereits von Ghostface getötet wurde