Nach seinem zum Kultfilm aufgestiegenen Spielfilmdebüt „Dog Soldiers“ bekam Neil Marshall für sein nächstes Projekt immerhin 3,5 Millionen Pfund in die Hand gedrückt – die im Vergleich zu Hollywood-Verhältnissen zwar immer noch bescheiden sind, am Ende aber genügten, um eines der Horror-Highlights der 2000er auf die Beine zu stellen:
„The Descent - Abgrund des Grauens“ zählt für uns bis heute zu den besten Horrorfilmen aller Zeiten (Rang 55), weil es ihm auf außergewöhnliche Art und Weise gelingt, Spannung und Gemetzel zu verbinden. Der Film um eine Gruppe junger Frauen, die in ein unerforschtes Höhlensystem hinabsteigt und dort die Pforte zur Hölle auf Erden aufstößt, ist auf der einen Seite ein gekonntes, immens intensives Spiel mit den menschlichen Urängsten – und kriecht alleine schon aufgrund seines klaustrophobischen Settings richtig tief unter die Haut.
Auf der anderen Seite entfesselt Marshall gnadenlos-fiesen Monster-Terror, der nicht nur für sich genommen hervorragend funktioniert, sondern erst im Zusammenspiel mit dem bedrohlichen Schauplatz zum ultimativen Terror-Cocktail mutiert. Nachdem der Film 2005 zum internationalen Kassenschlager avancierte, ließ eine Fortsetzung nicht lange auf sich warten. Doch auch wenn diese ebenfalls mehr als solide ist, der Erfolg an den Kinokassen blieb aus – und so galt das potenzielle Hit-Franchise auch schon wieder als begraben. Bis jetzt.
Neil Marshall tüftelt an "The Descent"-Prequel
Wie Drehbuchautor und Regisseur Neil Marshall kürzlich im Gespräch mit Metro verriet, spiele er mit dem Gedanken, einen weiteren Film in jenem Universum anzusiedeln. „Ich habe ein paar Ideen“, macht Marshall den Fans der Reihe Hoffnung. Zugleich stellt sich allerdings die Frage, ob die Motivation hinter einem dritten Teil am Ende auch die richtige ist. Schließlich räumt der Brite auch ein: „Prequels scheinen der Trend zu sein. [...] So viele andere Franchises wurden im Laufe der Zeit ausgeschlachtet, aber mit ‚The Descent‘ ist nichts passiert“.
Will Marshall also lediglich auf den längst mit Volldampf durch die Kinos tuckernden Zug aufspringen, um so vielleicht wieder zurück in die Erfolgsspur finden? Auch wenn er inzwischen für Serien wie „Game Of Thrones“ oder „Westworld“ auf dem Regiestuhl Platz nahm, lief es für den Filmemacher in den vergangenen Jahren schließlich nur bedingt erfolgreich. Seine Filme floppten entweder an den Kinokassen („Hellboy - Call Of Darkness“) oder fanden gar nicht erst den Weg auf die Leinwand, sondern landeten direkt im Streaming oder im Heimkino („The Lair“, „Scarlett“).
Gleichzeitig sei Marshall aber „schon immer gespannt gewesen, herauszufinden, was mit den Bergleuten geschehen ist, die einst als allererste in die Höhle gestiegen sind“. Er könne sich demnach auf jeden Fall vorstellen, dass es noch zu einem dritten Film kommt und er damit „die Geschichte vollenden“ könnte.
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