Bei derart hochgelobten Filmen, wie "Poor Things" von Giorgos Lanthimos aus 2023 lasse ich immer Vorsicht walten. Können 86% Rotten Tomatoes, 8.7 MetaCritic, 7.8 IMDb, 4 Oscars bei 11(!) Nominierungen tatsächlich irren?
Nach Erstsichtung liegt die Antwort sonnenklar vor mir: Nein, sie irren nicht!
"Poor Things" ist ein außergewöhnliches, unverschämtes Meisterwerk, das sich alle Lorbeeren redlich verdient hat. Wann hat man schon mal das unglaubliche Glück, einen Film zu sehen, bei dem einfach alles passt?
Geniale Grundkonzeption (Feministische Interpretation des Frankenstein-Motivs), absolut klare und dennoch fantastisch überbordende Inszenierung (ohne Tim Burton-Kitsch oder Terence Malick-Bombast), Kamera, Szenenbild, Cast & Acting - alles 10/10. Emma Stone ist einfach unglaublich und hat ihren zweiten Oscar sowas von verdient. Die vielen Querverweise auf Film, Literatur, Kunst, Musik....., die man bei der Erstsichtung wohl überwiegend gar nicht wahrnehmen kann, weil man so gefesselt in der Entwicklungsgeschichte von Bella steckt, laden selbstverständlich nachdrücklich zu Mehrfachsichtungen ein, auf die ich mich schon sehr freue.
Fazit: Ausnahme-Kino und begnadetes Meisterwerk. Höchstwertung!