Neueste Kritiken: September 5 - The Day Terror Went Live
September 5 - The Day Terror Went Live
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the_odeon
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Veröffentlicht am 22. Mai 2025
hab den film nicht so genau verstanden. also den film schon, nur nicht, warum er gemacht wurde. na klar, die ganze zeit schwebt die frage im raum, was medien dürfen und was nicht. dürfen die medien ein verbrechen oder terroranschlag live filmen? dürfen die das oder müssen die das vielleicht sogar? oder dürfen die sowas überhaupt gar nicht?
diese frage schwebt natürlich im raum, wird letztendlich aber nicht beantwortet. wie bereits geschrieben verlässt der film die übertragungsräume / fernsehstudios nicht. das sollte man vorher wissen. für die frage, was medien nützen -oder eben nicht- und was medien dürfen und was sie nicht dürfen, gibt es noch mindestens zwei andere (subjektive empfindung: bessere) filme, deren namen mir partout nicht einfallen wollen. irgendwann hab ich sowas schonmal gesehen. wenn du als fernsehstudio oder auch als einzelner kameramann nicht sendest, wenn was spektakuläres passiert und die konkurrenz das zuerst sendet, dann bist du irgendwann deinen job los. also kamera ein und draufhalten und senden, sonst ist man bald weg vom fenster. darf man das? wann und wo verletzt man die privatsphäre der leute, die man filmt? wird in diesem film nicht beantwortet. eine gewisse spannung gibt es aber irgendwie. wie will man von einem abgeschottetem fernsehraum aus die wirkliche wahrheit berichten?
man sollte sich allgemein für medien und deren arbeit interessieren, dann ist dieser film spannend. also am besten für alle, die selbst journalistisch tätig sind oder das vorhaben. man kann sich ersatzweise auch für die ereignisse in münchen ´72 interessieren, dann muss man zusätzlich zu diesem film entweder die doku von . terra x ansehen
https://www. you tube .com/watch?v=tGxkRa0_7aY&ab_channel=TerraXHistory
oder den film "münchen ´72 das attentat" und ich finde nichts über diesen film. aber es gibt ihn. am besten interessiert man sich für medien, deren bedeutung und die frage, was sie dürfen und was sie nicht dürfen.
Ein solider, realistischer Film über die TV-Berichterstattung im Zusammenhang mit der Geiselnahme bei den olympischen Spielen in München 72. Die Hektik der Entscheidungen wird gut eingefangen, die Gier nach Bildern und Einschaltquoten spielen eine Rolle, aber auch die Tatsache, sich in einer außergewöhnlichen Situation beweisen zu müssen. Die Verantwortung, die mit dem Senden der Bilder im Zusammenhang steht, wird allerdings nur am Rande deutlich, man handelt nach dem Motto, „wir folgen den Ereignissen“, über die Konsequenzen machen man sich ggf. später Gedanken. Durchaus sehenswert
Es ist der 5. September 1972. Es ist ein bedeutsamer Tag: Zum ersten Mal überhaupt wird ein terroristischer Akt live im Fernsehen übertragen. In München finden die Olympischen Spiele. Vor Beginn des zehnten Wettkampftages fallen am frühen Morgen im olympischen Dorf Schüsse. Palästinensische Terroristen nehmen elf Mitglieder der israelischen Delegation als Geiseln.
Im Münchner Olympia-Sendezentrum des US-Fernsehsenders ABC hat die Nachtschicht gerade Feierabend, als die Nachricht durchsickert. Die Schlafenden werden alle aufgeweckt und zurückgeholt. Die Crew, die sonst über sportliche Ereignisse berichtet, übernimmt die Live-Berichterstattung über den Terror direkt vor ihrem Haus. Der junge Producer Geoff (John Magaro) lässt eine der Studiokameras rausfahren, um das Haus abzufilmen, in dem sich das Drama abspielt. Die Dolmetscherin Marianne (Leonie Benesch) hört den Polizeifunk ab. Als schlimme Nachrichten eintreffen, setzt sich Geoff über seinen Chef Roone Arledge (Peter Sarsgaard) hinweg.
"September 5" beschäftigt sich mit dem Olympia-Attentat in München ausschließlich aus der Perspektive des ABC-Teams. Wie haben die Fernsehleute diesen Terrortag erlebt? Relativ schnell wird man in dieses Ereignis reingezogen. Aus einem Gerücht wird schrecklich Gewissheit, und der Fernsehwahnsinn nimmt seinen Lauf. Interessant ist aus heutiger Sicht vor allem, auf welchem technischen Stand 1972 das Fernsehen war. Live konnten nur die Studiokameras senden. Das Material, das von außen kam, musste erst entwickelt werden, bevor es auf Sendung gehen konnte. Für Einblendungen mussten auf einer Tafel Buchstaben gelegt werden, die abgefilmt wurden. Und es brauchte Satellitenslots - also man hatte bestimmte Zeiten, die einem zugewiesen worden sind. So mussten die ABC-Leute darum feilschen, die Satellitenzeiten anderer Sender zu bekommen. So ein bisschen geht es in dem Film von Tim Fehlbaum darum, die Fernsehleute als Helden darzustellen, die diesen schwierigen Tag bewältigen mussten. Allerdings zeigt der Film auch, dass sie eigentlich zu weit gegangen waren: Zwar hatten sie anfangs Skruppel, aber sie zeigten live, wie die Polizei vor dem Haus der Geiselnahme agierte. Das war aufregend und spannend, aber auch die Geiselnehmer konnten die Live-Übertragung sehen. Es war ein Medien-Versagen - aber natürlich und vor allem eines der deutschen Polizei und Politik. Ein Regierungssprecher verkündete die Geiselbefreiung, was aber gar nicht stimmte. Viel falsch machen konnte der Film selbst nicht, zeigt er doch scheinbar schlicht und einfach, was bei der ABC passierte. Das ist spannend, hat aber fast mehr einen Doku-Charakter und ist nicht sehr innovativ. Ein bisschen geht dem Film zudem das Zeitgefühl verloren, weil nicht immer klar war, wie viel Zeit eigentlich schon vergangen war - Müde wird da auch keiner, trotz eines sehr langen Tages. Auch wird nur einmal darüber gesprochen, dass ja das München-Team die Berichterstattung übernimmt. Später ist es gar kein Thema, ob die die ganze Zeit live drauf waren und ob man bei ABC in den USA selbst den ganzen Tag nichts anderes gemacht hat, als zuzusehen, was man denn in München so treibt. Eine mögliche Schuldfrage wegen einer möglichen Beeinflussung des Ablaufs des Terroraktes wird kurz diskutiert, aber dann schnell weggewischt. So ist "September 5" am Ende durchaus sehenswert, hinterlässt aber auch Fragezeichen.
Dieser Film ist nicht für jeden Zuschauer gleich. Wenn man das historische Vorwissen mitbringt, wie die realen Vorgänge abgelaufen sind, findet man sich sehr viel besser zurecht. Wer hofft, hier die Ereignisse aufgezählt zu bekommen liegt falsch: hier geht es um Medien und deren Handhabe eines Vorfalls, nicht um Aufarbeitung der realen Vorkommnisse. Dabei verlässt der Film die Studioräume der Redakteure nicht und bleibt in einer hektischen, angespannten Stimmung in der die Luft zum Schneiden ist. Die Protagonisten sind allesamt sachlich, aber man naut zu niemandem einen emotionalen Bezug auf und dadurch fehlt ein Ankerpunkt. Für mich wirkte es daher sehr zäh, allerdings sehe ich die Wichtigkeit im Film, sich mit Medienkompetenz auseinander zu setzen. Das macht ihn schon alleine zum Pflichtfilm.
Fazit: Inhaltlich ungemein wichtiger Film über Medien, bei dem man viel Sachlichkeit, aber keine Emotion vorfindet