39,90
Durchschnitts-Wertung
3,9
120 Wertungen

17 User-Kritiken

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schonwer
schonwer

1.363 Follower 728 Kritiken User folgen

4,5
Veröffentlicht am 1. September 2016
Anfangs dachte ich mir wenig zu "99 francs", obwohl die Kritiken recht gut waren. Der Grund dafür war der Trailer, der mich eher perplex ließ.

Der Film punktet vor allem in seinem Drehbuch, welcher vieles hinterfrägt, ob die Welt der Werbung, die Welt selbst und die Menschen. Man bekommt einen tiefen Einblick in diese Werbewelt, was zum Teil mit Komik als auch mit Tragik dargestellt wird - ein Mix der perfekt funktioniert und richtig dosiert ist. Es gibt Wendungen und vor allem klasse Dialoge.
Der Cast ist bis in die kleinste Nebenrolle top besetzt, doch ganz oben auf die Liste kommt natürlich Oscar-Preisträger Jean Dujardin, der hier viele Facetten zeigt und meisterlich schauspielert.
Das ganze wurde mit guter Kamera und famosem Schnitt perfekt inszeniert und macht richtig Spaß. Die Musik ist ebenfalls großartig eingesetzt worden, ob Score oder Musiktitel.
Der kleine Abzug liegt vor allem an den Effekten, welche an zwei drei Stellen nicht wirklich gut aussehen.

Faziz: Toll gespielt und inszeniert, künstlerisch und mit unkonventionellem Thema.
Schnafffan
Schnafffan

9 Follower 21 Kritiken User folgen

4,0
Veröffentlicht am 23. April 2012
[...]"39,90" lässt sich am ehesten als eine im Milieu der Werbebranche angesiedelte Mischung aus Danny Boyles "Trainspotting" und Oliver Stones "Natural Born Killers" beschreiben. Ihnen ähnlich ist die ausladende,hip-verspielte und sich oftmals in ihrem Ideenreichtum nahezu überschlagende Regie Kounens,mit der er hier zu Werke geht.Mit unzähligen filmischen Stilmitteln wie Rückblenden, Alternativhandlungen, Schwarz-Weiß- oder Zeichentrick-Bildern, Animationen und Comicstrips, serviert in schnell geschnittener Videoclip-Ästhetik und garniert mit vorzüglicher Musik (darunter treffsichere Referenzen an "Spiel mir das Lied vom Tod", "In the Mood for Love" oder"The Mission") sorgt der ehemalige Musikvideo-Regisseur für ein visuelles Feuerwerk,dass jedoch seine offenkundig politische Ambition und Botschaft nicht erdrückt.Vielmehr zeichnet Kounen mit selbigem eine reichlich abgründige Welt der Oberflächlichkeiten,des Konsums und der Skrupellosigkeit. Die ihr innewohnenden Protagonisten sind völlig abgehobene,verantwortungslose Subjekte,durchgehend nur auf ihren eigenen Vorteil,die nächste Mode oder Prise Koks aus.Bisweilen grotesk präsentiert Kounen die Mechanismen hinter dem imposanten Produktionsapparat der Werbung,die unverschämte soziologische Reduzierung der Zielgruppen und ihrer "Bedürfnisse",die köstlich-absurden Planungen und Meetings der Werbeclips oder ihre im Hinblick auf die dort tatsächlich relevanten Faktoren einfach nur grenzbescheuerten Drehs.
[...][Die Figur des Octave ist] allerdings auch die einzige ernstzunehmende,psychologisch genauer beleuchtete Figur des Films,alle anderen sind Abziehbilder ökonomischer Menschmaschinen ohne Tiefe: Der wenig reflektierende,naiv-bescheuerte Kumpel der Hauptfigur,der menschlich völlig überforderte erbarmungswürdige Vorgesetzte,die sich hochschlafende Schauspielerin und der machtgeil-mafiöse Big Boss des Unternehmens. Selbiges Kounen zum Vorwurf zu machen,greift jedoch möglicherweise zu kurz,denn auch hier liegt eine klare - wenngleich etwas plakative - Aussage des Regisseurs: Bis auf Octave reduziert er seine Protagonisten auf ähnlich oberflächliche Stereotypen,wie sie die Verantwortlichen der Werbeindustrie tagtäglich zur Eingrenzung ihrer Zielgruppen nutzen.
Dreh- und Angelpunkt des Films bleibt freilich Kounens erwähnte formale Ausgestaltung des Films,seine Stilistik,die jedoch nicht nur aus ästhetischen Gründen existiert.Sie bedient sich nicht zufällig genau der gleichen Bildsprache und Mittel der uns täglich konfrontierenden Werbeclips und -plakate.Indem sie an zwei Stellen - Octaves Aufenthalt in der Entzugsklinik und der Aussteiger-Epilog in herrlich kitschiger Südsee-Traumkulisse - mit überraschend ruhigen,fast elegischen Einstellungen konterkariert und damit nicht nur Octave,sondern auch den Zuschauer nach der überbordernden Visualität quasi "auf den Boden zurückholt",wird eine elementare Aussage des Films deutlich: Die auf grenzenlose (Über-)Forderung der Sinne setzende Semiotik heutiger Werbung ist uns allen schon so sehr angewöhnt,dass wir sie praktisch schon in die Sehgewohnheiten unseres Alltags integriert haben und so dafür sorgen,dass sie sich uns in einer Endlosschleife jeden Tag aufs Neue anbieten darf.
Die Spitze des Eisberges stellt das Anfangs- und Schlussbild dar: Jenes uns das Paradies versprechende Werbebanner,in welches sich das zuerst wie ein grausig-kitschiges Aussteiger-Happy-End aussehende scheinbare Endbild verwandelt,verdeutlicht,wie selbst (gelebte?) Utopien und Weltverbesserungsideen am Ende nur als weitere Vermarktungsplattform verwertet und verwurschtet werden. Hier macht sich Kounen [...] nahezu über die Gruppen jener linker Intellektueller lustig,zu der er eigentlich selber zählt. Es gilt: Die Werbung in ihrer heutigen unerträglichen und teils verantwortungslosen Form ist immer nur - genau wie die oftmals verwünschte Wirtschafts- und Konsumlandschaft des kapitalistischen Weltsystems - Antwort auf die menschlichen Befürfnisse unserer Zeit,ob singulärer oder kollektiver Art.Dementsprechend ist Werbung ein nie festgesetzter,sondern sich beständig weiterentwickelnder und anpassender Prozess,dessen handwerkliche Mittel sich aus der gesellschaftlichen Kultur speisen,in ästhetischer Hinsicht etwa aus denen der Popkultur,was "39,90" wie bereits erwähnt eindrucksvoll darstellt.[...]FAZIT: Auch wenn man sich beizeiten noch etwas mehr Biss und Witz gewünscht hätte..."39,90" ist eine ausgesprochen unterhaltsame und sehr kluge Satire über die Werbebranche geworden,grandios inszeniert und clever durchdacht.
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 16. Januar 2018
Als Fan des Films fällt es mir schwer neue Stücke zu finden welche gleichzeitig unterhalten und berühren, aber "39,90" war eine Überraschung die ihresgleichen sucht. Die Dialoge und Schauspieler sind perfekt gewählt und überragen sogar die lyrische Vorlage, welche zwar nicht als Meisterwerk anzusiedelen ist, aber durchaus ihre Daseinsberechtigung hat.

Hier wird die ungewöhnliche Geschichte eines Werbefachmanns erzählt und das besondere hier an ist, dass diese Sichtweise nicht von jedem Menschen verstanden wird, da die Sicht eines "Kreative" eben nicht für jeden Menschen zugänglich ist. Sie gibt uns Einsicht in eine Welt welche zwar nah, aber dennoch unergründlich ist.

Der Film ist sowohl für Cineasten, als auch für Interessen der Werbebranche zu empfehlen...Eine kleine Perle in der großen Filmwelt
Kino:
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 23. August 2011
Ein einfach nur genialer und einzigartiger Film! Interessant aufgemacht und satirisch sehr gelungen.
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 10. September 2010
Die Wahrheit darüber, wer die Gesellschaft manipuliert. Und wie das geschieht! Ziemlich derb, und trotzdem brilliant inszeniert!
Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 8. März 2010
Der Film überzeichnet, ganz klar. Der Berufsalltag in der Markenwelt der Werbebranche schaut bei weitem weniger unaufgeregt aus. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Der Film bringt die Wahrheit dennoch sehr pointiert auf den Punkt: alles in der Werbung ist nicht wirklich (woran an sich noch nichts Verwerfliches ist). Der schöne Schein steht jedoch im Dienste einer zweifelhaften Gelddruckmaschine. Im Menschen werden über Emotionen Bedürfnisse generiert, damit er überteuerte Produkte konsumiert, die er oft gar nicht mal braucht. Wie der Protagonist diese Wahrheit in seinem 30-Sekünder gegen Ende des Films rüberbringt, das hat mich begeistert.
Dmitrij Panov
Dmitrij Panov

25 Follower 99 Kritiken User folgen

4,0
Veröffentlicht am 4. März 2010
Plakativ, prätentiös, überinszeniert, nicht so tiefgründig wie er sein möchte, nicht besonders frisch in seiner Aussage und mit weniger Nachhall, als man es zunächst vermuten möchte - aber dafür berauschend, amüsant, schonungslos zynisch, schwarzhumorig und oftmals vollends durchgeknallt. Jan Kouen serviert hier einen konsequenten Dauerrausch in grandioser Optik, der mit betont entlarvenden Sprüchen und bizarren Regieeinfällen die inhaltlichen Schwächen gekonnt verdeckt und sich somit schamlos der Mittel bedient, die er eigentlich zu kritisieren versucht. So subversiv, dass er sich selbst in den Hintern beisst - aber, wenn man besonders weit überinterpretiert, dadurch noch viel bösartiger und entlarvender, als er es eigentlich zu sein glaubt. Und abgesehen davon einfach nur ein ganz, ganz großes Vergnügen: Schrill, laut, komisch, schamlos und mit einem grandiosen Ende gewürzt, welches dann doch noch die eigentlich gewollte Botschaft rüberzubringen weiß und den Zuschauer mit einem hämischen Grinsen zurück in die Realität entlässt. Und so unwahr sind einige der Aspekte bestimmt nicht.
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