Wird einer der größten Blockbuster des Jahres bald verboten? Oscar-Preisträger erklärt seine Angst um "Wicked"
Daniel Fabian
Daniel Fabian
-Senior-Redakteur
Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

Mit einem weltweiten Einspielergebnis von fast 600 Millionen Dollar zählt „Wicked“ zu den größten Kinohits des Jahres – der allerdings bald von der amerikanischen Bildfläche verschwinden könnte, wie Adam McKay („The Big Short“) befürchtet…

Adam McKay wird nicht nur für seine lauten, schrulligen Komödien wie „Anchorman - Die Legende von Ron Burgundy“, „Stiefbrüder“ und „Die etwas anderen Cops“ gefeiert, sondern ist mittlerweile vor allem für seine satirischen Auseinandersetzungen mit der Finanzwelt („The Big Short“), der Politik („Vice - Der zweite Mann“) und den Medien („Don't Look Up“) bekannt, die ihm inzwischen satte sieben Oscarnominierungen sowie einen Academy Award in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch einbrachten.

Kurzum: Der 56-jährige Amerikaner hat sich vom Klamauk-Könner über die Jahre zum Spezialisten für bissige Satiren entwickelt, der es versteht, komplexe Themen für die breite Masse unterhaltsam aufzubereiten und seinem Publikum zugleich den Spiegel vorzuhalten. McKay liebt es, sich kritisch mit dem gesellschaftlichen Status quo auseinanderzusetzen – und fürchtet in Anbetracht der aktuellen politischen Lage in den Vereinigten Staaten deshalb auch um die Freiheiten, die nicht nur er, sondern auch „Wicked“-Macher Jon M. Chu genießt.

"Einer der radikalsten Hollywoodfilme, die je gemacht wurden"

Wicked“ ist eine Adaption des gleichnamigen Broadway-Musicals, das mit Preisen überhäuft wurde und aktuell auch im Kino für Furore sorgt. Die Vorgeschichte zum legendären Fantasy-Abenteuer „Der Zauberer von Oz“ konnte bis dato 586,3 Millionen Dollar einspielen und belegt damit aktuell Rang 6 der erfolgreichsten Filme des Jahres – und auch bei den Oscars werden dem Kassenschlager mit Ariana Grande und Cynthia Erivo große Chancen zugeschrieben. Für McKay ist die Verfilmung ein durchaus mutiges Unterfangen – dem womöglich schon bald Konsequenzen blühen könnten.

„Auf rein erzählerischer Ebene ist 'Wicked - Teil 1' einer der radikalsten Filme, die von großen Hollywood-Studios je gedreht wurden“, so Adam McKay via X (ehemals Twitter). Mit Teil 2, der übrigens am 20. November 2025 in den deutschen Kinos startet, kehre man zwar ein Stück weit in die – politische – Mitte zurück. Teil 1 jedoch „handelt unverhohlen von Radikalisierung angesichts von Karrierismus, Faschismus und Propaganda“.

Was dabei besonders auffalle, sei, dass „Wicked“ ausgerechnet jetzt herauskommt, „wo Amerika so rechts und von Propaganda bestimmt ist wie nie zuvor“, so McKay – auch wenn die Vorlage natürlich schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Der Filmemacher, der sich in den vergangenen Jahren immer wieder verstärkt mit dem politischen Treiben in den USA auseinandergesetzt hat, fürchtet am Ende gar harsche Konsequenzen: „Wenn Amerika so weitermacht, würde es mich nicht wundern, wenn der Film in drei bis fünf Jahren verboten würde.“

Für den Autor dieses Artikels ist das nur einer von vielen Gründen, warum er physischen Medien nach wie vor die Treue hält – denn diese verschwinden aus der eigenen Sammlung nicht mal einfach so wie etwa digitale Inhalte, die einfach von einer Plattform genommen werden können. Während „Wicked“ in den USA bereits ab dem 30. Dezember gestreamt werden kann, wird es hierzulande wohl noch bis ins nächste Jahr dauern. Welche Ausführungen euch auf DVD, Blu-ray und 4K-Blu-ray erwarten, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

Alle wollen "Wicked" sehen, doch nur Wenige haben die Chance auf die limitierte Version – ab sofort fürs Heimkino sichern!

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