Matt Damon hatte gerade seinen endgültigen internationalen Durchbruch mit dem von ihm selbst und Ben Affleck geschriebenen Oscar-Triumph „Good Will Hunting“ hinter sich, als Regielegende Steven Spielberg ihm eine verhältnismäßig kleine, aber extrem wichtige Rolle in seinem Kriegsfilm-Meisterwerk „Der Soldat James Ryan“ (1998) anbot …
… nämlich die des titelgebenden Pvt. James Francis Ryan, der während des Zweiten Weltkriegs irgendwo in Europa verschollen scheint – weshalb ein achtköpfiges Spezialteam rund um Captain John H. Miller (Tom Hanks) hinter die feindlichen Linien entsandt wird, um ihn zu finden.
Im Laufe ihrer gefährlichen Mission erleben die Soldaten die ganze Grausamkeit des Krieges hautnah. Spielberg war es dabei ein großes Anliegen, eine möglichst authentische Wirkung zu erzielen. Aus diesem Grund hat er seine Schauspieler im Vorfeld der Dreharbeiten in ein Bootcamp geschickt, in dem sie – angeleitet von einem Veteranen des US Marine Corps – am eigenen Leib erfahren sollten, wie es sich anfühlt, auf einen Kriegseinsatz vorbereitet zu werden.
Das einwöchige Intensivtraining war dermaßen strapaziös, dass Stars wie Edward Burns, Vin Diesel oder Adam Goldberg kurz davor waren, die Flucht zu ergreifen (wovon Tom Hanks sie letztlich abhalten konnte). Doch einer befand sich nicht darunter: Matt Damon!
Lange hielt sich das Gerücht, dass Spielberg dem damaligen Jungschauspieler verboten hatte, an dem Bootcamp teilzunehmen – und bei einem Auftritt in der YouTube-Reihe „Hot Ones“ hat der Jason-Bourne-Darsteller nach 23 Jahren bestätigt, dass es tatsächlich so war: Schließlich wird Damons Figur auch im Film von seinen Kameraden getrennt, und dass die Soldaten die Hölle auf Erden durchleben müssen, um ihn zu retten, sorgt später für Unmut. Auch diese Szenen sollten sich so glaubhaft wie möglich anfühlen. Und so ließ Spielberg einen Teil der Besetzung leiden, während Damon von ihnen separiert wurde.
Auf die Frage, ob der heute 54-Jährige wirklich vom Training ausgeschlossen wurde, um „eine echte Abneigung“ zwischen ihm und den übrigen Darstellern zu erzeugen, antwortete Damon wie folgt: „Ja, das ist absolut wahr. Ich war so ein junger, fleißiger Schauspieler, und ich war bereit, ins Bootcamp zu gehen, aber [Spielberg] sagte: ‚Auf keinen Fall. Du kannst trainieren, wie du willst. Aber ich trenne dich von den anderen Jungs.‘“
Diese Maßnahme verfehlte ihren Zweck nicht: „Sie waren jedes Mal, wenn sie das Bootcamp erwähnten, total verärgert, denn ich glaube, es hat die ganze Zeit geregnet. Ich glaube, sie hatten ein paar harte Tage.“ Wenn man sich die Erfahrungsberichte der Beteiligten anhört, kann Damon wahrscheinlich trotzdem froh sein, dass der Kelch an ihm vorbeigegangen ist – zumal er schon zwei Jahre zuvor für einen anderen Kriegsfilm an seine Grenzen gegangen war, wie ihr im folgenden Artikel nachlesen könnt:
"Die schwierigste Rolle, die ich je hatte": Matt Damon ging für diesen Kriegsthriller gnadenlos an seine GrenzenEin ähnlicher Artikel ist zuvor schon auf unserer brasilianischen Schwesternseite AdoroCinema erschienen.
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