Die Oscarnominierungen sind da – und Cinephile in aller Welt dürften bereits drauf und dran sein, möglichst viele der ins Rennen um die begehrte Trophäe gehenden Filme von ihrer Watchlist zu streichen, bevor die Academy Awards 2025 in der Nacht vom 2. auf den 3. März im Dolby Theatre in Los Angeles vergeben werden. Das eine oder andere Highlight startet davor noch in den hiesigen Kinos („Der Brutalist“, 30. Januar), andere sind sogar schon im Streaming-Abo verfügbar („Dune 2“, bei WOW*).
Im Falle des neuen Films von „Florida Project“- und „Red Rocket“-Macher Sean Baker ist das Nachholen aber gar nicht mal so einfach. Denn auch wenn „Anora“ bereits im Oktober vergangenen Jahres ins Kino kam, lässt die Heimkino-Auswertung noch bis 24. April auf sich warten! Mit fast einem halben Jahr nach Kinostart lässt sich das insgesamt für sechs Goldjungen (u.a. in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch und Beste Hauptdarstellerin) nominierte Highlight also wesentlich länger Zeit als andere Kinofilme – kommt dafür aber auch in einer edlen Sammleredition inklusive 4K in den Handel, die ihr euch ab sofort im Shop von Verleiher Capelight Pictures sichern könnt:
Wenn ihr „Anora“ aber noch auf jeden Fall vor der Oscarverleihung von eurer Watchlist streichen wollt, haben wir einen Tipp für euch: Geht für den Film unbedingt noch schnell ins Kino, solange ihr die Möglichkeit dazu habt!
Denn einige Filmtheater haben das – um die Kritik von FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen zu zitieren – „'Pretty Woman'-Update, von dem wir nicht wussten, wie sehr wir es brauchen“ nach wie vor im Programm! Zudem entwickelt die Tragikomödie zwischen all den dramatischen Momenten auch einen nahezu unvergleichlichen Drive, der vor allem im Kino wirkt – eine Energie, die umso ansteckender ist, je mehr Leute sich von ihr im Kollektiv treiben lassen!
"Anora": Sexy Sause zwischen "Der schwarze Diamant" & "Cinderella"
In „Anora“ erzählt der für seine besonders lebensnahen, impulsiv-aufgeladenen Geschichten bekannte Sean Baker die Geschichte der titelgebenden Sexarbeiterin Anora (Mikey Madison, „Once Upon A Time In Hollywood“), die sich eines Tages in den jungen Partytiger Ivan (Mark Eydelshteyn) verknallt. Schon bald wird aus einer oberflächlichen Geschäftsbeziehung mehr. Doch es dauert nicht lange, bis dem jungen Liebesglück Steine in den Weg gelegt werden. Die Eltern des russischen Oligarchensohns haben nämlich so gar keine Freude mit der Partnerin ihres Nachkömmlings…

Nicht nur in der FILMSTARTS-Kritik gab es für das „gnadenlos unterhaltsame Cinderella-Update für Erwachsene“ jede Menge Lob und satte 4,5 von 5 möglichen Sternen. Auch der Autor dieses Artikels ist „Anora“, seiner Energie sowie seinen liebenswerten Figuren (absoluter Publikumsliebling: der von Yura Borisov gespielte Igor!) vollends verfallen.
Sean Baker ist dieses Mal nicht einfach nur ein perfekter Mix aus Alltag und Märchen gelungen, sondern auch ein in Sachen Intensität an das Adam-Sandler-Meisterwerk „Der schwarze Diamant“ erinnernder wilder Ritt, der trotz seiner Laufzeit von immerhin 139 Minuten wie im Flug vergeht. Mal zum Brüllen komisch, mal melancholisch-traurig und mal einfach nur völlig durchgeknallt – und so kurzweilig wie wohl kein anderer Film, der in wenigen Wochen ins Oscarrennen geht. Das ist „Anora“.
Warum ein anderer, sogar für gleich zehn Oscars nominierter Film indes gerade für Aufregung sorgt, könnt ihr hier nachlesen:
Meisterwerk oder Mogelpackung: KI-Kontroverse überschattet einen der meistgefeierten Filme 2024 – Oscar-Chancen in Gefahr?*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.