
Manchmal kann es ganz schnell gehen in der Filmbranche. Gestern noch wusste niemand, wer Josh O’Connor ist, heute schon stehen die Sterne für den Briten ganz besonders günstig. Spätestens seit Luca Guadagninos pulsierender Sportromanze „Challengers“ ist der aus dem Süden Englands stammende O’Connor in aller Munde. Und wie es die Kinogesetze so wollen, werden die mit einem guten Aussehen gesegneten englischen Schauspieler früher oder später zwangsläufig mit der wohl ikonischsten Figur des britischen Kinos in Verbindung gebracht. Die Rede ist natürlich von Bond, James Bond.
Aktuell werden O’Connor eher Außenseiter-Chancen zugestanden, während James Norton bei den Buchmachern die Nase vorn haben soll. Dass sich O’Connor überhaupt in der Diskussion um die begehrte Rolle befindet, hat der gebürtige Southamptoner mit einem (mehr oder weniger unbedachten) Witz selbst erst in die Wege geleitet. Am Rande der Premiere seines neuen Filmes „Rebuilding“ beim Sundance Film Festival schilderte er den Verlauf der Ereignisse gegenüber Deadline folgendermaßen:
„Die Wahrheit ist, glaube ich, dass ich innerhalb einer Woche erst einen Witz darüber gemacht habe, ob es nicht lustig wäre, wenn ich Bond spielte. Und dann haben Daniel Craig und ich gemeinsam für Varietys Actors on Actors miteinander gesprochen, und dann ist etwas anderes passiert, und plötzlich war ich James Bond. Wenn ich Bond bin, dann weiß ich nichts davon.“

Die Suche nach dem neuen 007: Eine scheinbar endlose Saga
Der Impuls der Bond- bzw. O’Connor-Fans, in dieser Abfolge mehr zu erkennen als bloße Zufälle, leuchtet durchaus ein. Es muss jedoch festgehalten werden, dass noch immer unklar ist, wer die Nachfolge Daniel Craigs antreten wird, der 2021 für Cary Fukunagas „James Bond 007 – Keine Zeit zu sterben“ letztmalig in die Rolle des MI6-Geheimagenten schlüpfte.
In den bislang 25 Bondfilmen waren neben Craig auch Sean Connery, David Niven, George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton und Pierce Brosnan in der Rolle des Doppelnull-Agenten zu sehen. Laut Deadline sind momentan Aaron Taylor-Johnson, Tom Hardy, Henry Cavill, Sam Heughan und Regé-Jean Page die aussichtsreichsten Kandidaten.
Kolportierter Produktionsstreit gefährdet Bond-Zukunft
Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge handele es sich bei der Besetzungsfrage aktuell jedoch nicht um das Hauptproblem. Vielmehr sei es zwischen der Familie Broccoli, die das Bond-Studio Eon leitet, und MGM, das mittlerweile von Amazon übernommen wurde, zu Auseinandersetzungen gekommen. Offiziell wurde sich von Seiten der Unternehmen allerdings noch nicht dazu geäußert.
Wie es auch weitergehen wird mit der James-Bond-Frage, O’Connor hat genug spannende Projekte in der Pipeline, um sich über das Jahr 2025 hinweg im Gespräch zu halten. So wird er noch in diesem Jahr nicht nur in „Wake Up Dead Man“, dem neuesten Film des beliebten „Knives Out“-Franchises zu sehen sein, sondern auch aller Voraussicht nach neben Paul Mescal in „The History of Sound“ sowie im neuen Film der gefeierten Filmemacherin Kelly Reichardt, „The Mastermind“. Ganz zu schweigen von den neuen Filmen Steven Spielbergs und Luca Guadagninos.
Sein neuer Film „Rebuilding“, in dem O'Connor einen Cowboy spielt, feierte unlängst beim Sundance Film Festival Premiere. Beim wichtigen US-amerikanischen Indie-Festival macht aktuell auch ein besonders gewagter Horrorfilm auf sich aufmerksam. Mehr zu diesem Überraschungs-Hit, der eine bekanntes Märchen auf radikale Weise ganz neu aufrollt, erfahrt ihr hier:
Grimm trifft Gore: Märchen wird zum brutalen Horror-Hit – die ersten Kritiken sind voller Begeisterung!