Nicht mal ChatGPT kann einem genau sagen, wie viele „Emmanuelle“-Filme es eigentlich gibt. Schließlich sind da nicht nur die offiziellen und halboffiziellen Fortsetzungen, sondern auch etliche unautorisierte Nachahmer – darunter allein etwa 15 Filme der ebenfalls immens populären „Black Emanuelle“-Reihe. Am Ende kommt man wahrscheinlich auf bis zu 70 Filme, die dem erweiterten „Emmanuelle“-Kosmos zuzurechnen sind.
Die stolze Zahl unterstreicht noch einmal, was für einen unglaublichen Impact das skandalumwitterte Original bei seinem Erscheinen im Jahr 1974 ausgelöst hat. Auch in Deutschland strömten damals ca. vier Millionen Kinobesucher*innen in den hierzulande ursprünglich noch „Emanuela“ betitelten Film, um die Niederländerin Sylvia Kristel bei ihren erotischen Abenteuern zu begleiten. (Kurz darauf wurde „Emmanuelle“ dann sogar indiziert – und blieb anschließend 25 Jahre lang auf der Liste der Zensoren stehen.)
Eine wahnsinnig spannende Kombination
Nachdem sie mit ihrem bewegenden Abtreibungs-Drama „Das Ereignis“ den Goldenen Löwen der Filmfestspiele in Venedig gewonnen hat, entschied sich die französische Regisseurin Audrey Diwan, als nächstes Projekt ausgerechnet den nun wirklich alles andere als feministischen Erotik-Klassiker neu aufzulegen. Eine mehr als überraschende, aber gerade deshalb so spannende Wahl! Dasselbe gilt für die Besetzung der Titelrolle mit Noémie Merlant, die ihren endgültigen Durchbruch an der Seite von Adèle Haenel im vielfach preisgekrönten, historisch-feministischen Liebesdrama „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ schaffte.
Aber trotz dieser potenziell explosiven Mischung gerieten die Kritiken nach der Premiere von „Emmanuelle“ als Eröffnungsfilm des Filmfestivals in Locarno eher lauwarm – und auch in seiner eigentlich so kinobegeisterten Heimat enttäuschte der Film mit weniger als 70.000 verkauften Tickets. Es ist also nachvollziehbar, warum „Emmanuelle“ an diesem Freitag (den 14. Februar 2025) nun direkt fürs Heimkino erscheint:
Aber wenn man sich die französischen Publikumskritiken so durchliest, wird schnell klar, dass die Neuauflage von „Emmanuelle“ trotz seiner kühlen Oberflächen kein Film ist, der alle kaltlässt – sondern einer, der definitiv das Zeug dazu hat, zumindest für einen gewissen Kreis zum meisterhaften Kultfilm aufzusteigen!
Auch ich kann mich da nur dem Fazit unseres Autors Kamil Moll anschließen, der „Emmanuelle“ in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik 4,5 von 5 Sternen verpasst hat: „Eine radikale Neuinterpretation des Softsexklassikers aus den 1970er-Jahren. Inmitten der verlockend schillernden Oberflächen eines Hotelkomplexes in Hongkong erzählt das unterschätzte Meisterwerk davon, wie sich komplexe Begierden im Spätkapitalismus womöglich doch noch befriedigen lassen können.“ Hier könnt ihr die Kritik in ihrer vollen Länge lesen.
Darum geht’s im neuen"Emmanuelle"
Emmanuelle (Noémie Merlant) arbeitet als Quality-Controllerin für eine Kette von Luxushotels. Ihr aktueller Auftrag führt sie nach Hongkong, wo sie das Shangri-La Hotel unter die Lupe nehmen soll – auch mit dem Hintergedanken, möglichst einen Grund zu finden, um die in Ungnade gefallene Managerin Margot (Naomi Watts) irgendwie loswerden zu können. Aber Emmanuelle sucht nicht nur nach möglichen Mängeln, sondern auch nach sexueller Erfüllung…
Ein weiterer ganz, ganz großer Skandalfilm-Klassiker ist ebenfalls kürzlich in einer neuen, noch längeren Fassung fürs Heimkino erschienen – und auch der konnte damals bei seinem offiziellen deutschen Kinostart immerhin auch mehr als zwei Millionen Menschen in die deutschen Kinos locken:
Heimkino-Highlight mit FSK 18: Einer der größten Skandalfilme der Kinogeschichte – erstmals in der 3-Stunden-Fassung!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.