
UPDATE vom 28. Februar: Inzwischen hat sich Kathleen Kennedy selbst zu den Rücktritts-Gerüchten zu Wort gemeldet und verkündet, dass sie bis auf Weiteres die Lucasfilm-Leitung noch nicht abgeben wird. Tatsächlich wird aber wohl trotzdem schon über eine*n mögliche*n Nachfolger*in diskutiert. Auf lange Sicht wird Kennedy also wirklich ihren Posten abgeben, nur womöglich noch nicht Ende 2025.
Weiter geht es mit der ursprünglichen Nachricht:
Kathleen Kennedy kann auf eine mehrere Jahrzehnte umspannende Erfolgskarriere zurückblicken, in deren Verlauf sie nicht nur mit Steven Spielberg und ihrem späteren Ehemann Frank Marshall die legendäre Produktionsfirma Amblin Entertainment gründete, sondern auch gefeierte Blockbuster-Hits wie „E.T.“ und „Jurassic Park“ produzierte.
Die achtfach oscarnominierte Filmemacherin war damit definitiv eine geeignete Wahl, als bei der „Star Wars“- und „Indiana Jones“-Traditionsfirma Lucasfilm vor der Übernahme durch Disney ein Führungswechsel in die Wege geleitet wurde. Kennedy wurde zunächst zur Co-Chefin von „Star Wars“-Vater George Lucas und übernahm dann mit dem Übergang zum Maushaus die alleinige Leitung – mit ambitionierten Plänen, die größer und größer wurden, aber nicht immer auf Gegenliebe stießen.
13 Jahre nachdem sie den Präsidentenposten bei Lucasfilm angetreten hat, wird Kathleen Kennedy Ende 2025 nun offenbar die Führung abgeben. Das soll sie laut mehreren Quellen der gut vernetzte Website Puck nun gegenüber Disney sowie Freunden und Kollegium verkündet haben.
CNN-Quelle widerspricht der Rücktritts-Meldung
Wenig später wurde dieser Meldung in einem CNN-Bericht widersprochen, unter Berufung auf eine nicht näher benannte Quelle, die erklärte, dass eine Verkündung von Kennedys Rücktritt, wenn es denn eine solche zu verkünden gebe, öffentlich gemacht werde, sobald tatsächlich Entscheidungen getroffen wurden (was demnach noch nicht der Fall sein soll).
Das muss aber nicht bedeuten, dass an den Informationen des für gewöhnlich ziemlich verlässlichen Branchen-Newsletters Puck nichts dran ist. Vielmehr könnte es sein, dass es hinter den Kulissen noch Details zu klären gibt und die Sache für Disney daher noch nicht spruchreif ist, weshalb es noch keinerlei offizielle Bekanntgaben dazu gibt. Ob sich das in Bälde ändern wird, bleibt nun abzuwarten.
Aufs und Abs mit "Star Wars"
Unter Disney hauchte Kathleen Kennedy der „Star Wars“-Markte im großen Stil neues Leben ein und verantwortete nicht nur das Leinwand-Comeback der Saga mit der Sequel-Trilogie, sondern baute sie mit den ersten Live-Action-Serien des Franchises auch massiv auf dem kleinen Bildschirm beim frisch gestarteten Streamingdienst Disney+ aus.
Die jeweiligen Auftakte waren dabei massive Erfolge. „Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht“ avancierte mit einem sagenhaften Einspielergebnis von knapp über zwei Milliarden Dollar zu einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. „The Mandalorian“ wurde bei Disney+ (nicht zuletzt dank des knuffigen Grogu) zu einem Instant-Kulthit.
Doch es wurde bald auch Kritik an Kennedys „Star Wars“-Handhabe laut. Nicht nur kamen die Episoden VIII und IX im Kino schlechter weg als die Vorgänger, auch das Vorhaben, mittels Spin-offs jedes Jahr einen neuen Film aus der weit, weit entfernten Galaxis auf die große Leinwand zu bringen, war umstritten – und ging letztlich nicht auf.
Das Han-Solo-Prequel „Solo: A Star Wars Story“, bei dem es bereits hinter den Kulissen gewaltig knirschte, als Kennedy die eigentlich für die Regie vorgesehenen „LEGO Movie“- und „21 Jump Street“-Macher Phil Lord und Chris Miller mitten in der Produktion feuerte, wurde zum ersten „Star Wars“-Film, der für Lucasfilm rote Zahlen schrieb.

Immer wieder wurden zudem Projekte angekündigt, die dann doch wieder verworfen wurden (etwa eine neue Trilogie von „Star Wars 8“-Macher Rian Johnson oder ein Film von den „Game Of Thrones“-Schöpfern). Und obwohl man im Kino nach „Star Wars 9“ aus dem Jahr 2019 letztlich eine bis heute andauernde Pause einlegte, machte sich angesichts der vielen „Star Wars“-Serien, bei denen sich beliebte Highlights wie „Andor“ und „Ahsoka“ mit vielgescholtenen Titeln wie „Das Buch von Boba Fett“ oder „The Acolyte“ abwechselten, bei so manchen Fans endgültig eine Übersättigung breit.
Ob der vermeldete Rücktritt Kennedys, die als Chefin eines derartigen Mega-Franchises einen der wohl am meisten im Rampenlicht stehenden Jobs hinter den Kulissen Hollywoods innehatte, nun eine direkte Reaktion darauf ist, oder ob die heute 71-Jährige generell etwas kürzertreten will, ist aktuell unklar.
Was wird nach Kathleen Kennedys Rücktritt aus "Star Wars"?
Genauso ungewiss ist nun, welche Auswirkungen Kennedys Fortgang auf die Marke „Star Wars“ hat. Die unmittelbaren Pläne werden davon natürlich nicht betroffen sein, schließlich sind die nächsten Projekte schon sehr weit fortgeschritten. Die zweite und zugleich letzte Staffel des Publikums- und Kritiker-Hits „Andor“ startet etwa bereits am 23. April 2025 auf Disney+. Eine zweite Staffel „Ahsoka“ wird schon aktiv entwickelt. Und mit „The Mandalorian & Grogu“ wurde das Kino-Comeback des Franchises auf den 21. Mai 2026 datiert.
Bei der weiteren Zukunft könnte es aber in der Tat zu Anpassungen kommen. Zwar wurden neue Filme von Shawn Levy, James Mangold, Dave Filoni und Simon Kinberg sowie die Rückkehr von Sequel-Trilogie-Heldin Rey (Daisy Ridley) schon sehr konkret angekündigt, doch allzu viel Bewegung ist hier noch nicht reingekommen. Und da schon die Vergangenheit gezeigt hat, dass gefasste „Star Wars“-Pläne nicht in Stein gemeißelt sind, bleibt abzuwarten, welche dieser Projekte jetzt tatsächlich kommen und wie es ansonsten weitergeht.

Viel dürfte nun davon abhängen, wer ab 2026 zum Nachfolger oder zur Nachfolgerin von Kathleen Kennedy bei Lucasfilm wird. Eine naheliegende Wahl wäre wohl „Star Wars“-Experte Dave Filoni, der einst als George Lucas’ Protegé für die beliebten Animationsserien „Star Wars: The Clone Wars“ und „Star Wars Rebels“ hauptverantwortlich zeichnete, bevor er neben Jon Favreau zu DER treibenden Kraft der „Star Wars“-Realserien wurde und als Chief Creative Officer letztlich eine Führungsposition bei Lucasfilm übernahm.
Oder aber es wird jemand ganz Anderes, der oder die für mehr frischen Wind im „Star Wars“-Kosmos sorgen könnte. Zumal Lucasfilm ja nicht nur über die „Star Wars“-, sondern etwa auch die „Indiana Jones“-Marke wacht.
Etwas schlauer sind wir womöglich schon in zwei Monaten, wenn dann in Tokio die diesjährige Star Wars Celebration steigt und dort vielleicht schon neue „Star Wars“-Pläne und eventuell auch ein neuer Lucasfilm-Kopf verkündet werden. Welche Projekte euch nach jetzigem Stand aus der weit, weit entfernten Galaxis erwarten sollen, erfahrt ihr derweil in unserem großen Übersichtsartikel, den wir dann natürlich anpassen werden, sollte es hier demnächst zu Änderungen kommen:
Die kommenden "Star Wars"-Kinofilme und -Serien auf Disney+ in der kompletten Übersicht