Ab Freitag (besser nicht?) streamen: 300 Millionen Dollar teurer Sci-Fi-Kracher der "Avengers"-Macher fällt bei der Kritik komplett durch
Daniel Fabian
Daniel Fabian
-Senior-Redakteur
Berührt und fasziniert zu werden, aber auch etwas über sich selbst lernen – das bedeutete Kino schon immer für Daniel. Darum machte der einstige Sozialarbeiter am Ende seine Leidenschaft auch zum Beruf.

Auch auf Netflix ist nicht alles Gold, was glänzt. Nachdem in der Vergangenheit bereits so manch groß angelegte Spektakel beim Streaminganbieter hinter den Erwartungen blieben, scheint es nun auch schlecht um „The Electric State“ zu stehen...

Die Verantwortlichen bei Netflix dürften sich gerade an allem festhalten, was ihnen in die Finger kommt – denn es steht die womöglich größte Bruchlandung in der Geschichte des Streamingdienstes bevor. Ganze 300 Millionen Dollar soll der neue Film der „Avengers: Infinity War“- und „Avengers: Endgame“-Macher Joe und Anthony Russo verschlungen haben – und dieses Invest am Ende kein Stück wert sein. Zumindest legen das nun die ersten Kritiken zu dem sündhaft teuren Prestigeprojekt des Streaming-Riesen nahe. 

Der Film startet am kommenden Freitag (14. März 2025) auf Netflix. Dann könnt ihr euch selbst ein Bild von dem vor Starpower nur so strotzenden Trip in eine alternative, retro-futuristische Version der 1990er machen. Ob es sich am Ende aber auch lohnt, dafür 128 Minuten seiner Zeit zu opfern? Zumindest die ersten Pressestimmen lassen daran nun gewaltige Zweifel aufkommen. 

"The Electric State" steht aktuell bei 17% auf Rotten Tomatoes

Bis zum jetzigen Zeitpunkt (11. März, 18.30 Uhr) sind 29 Stimmen der Fachpresse auf der Kritikensammelseite Rotten Tomatoes eingegangen – und das (Zwischen-)Ergebnis fällt ernüchtern, fast schon erschütternd aus: Aktuell fallen gerade einmal 17 Prozent aller professionellen Kritiken zu „The Electric State“ positiv aus. Heißt im Umkehrschluss: Mehr als vier Fünftel fanden das starbesetzte Spektakel eher schlecht. Die durchschnittliche Punktwertung steht aktuell bei 4.1/10 – eine mindestens mittelschwere Katastrophe. 

Zum Vergleich: Selbst Zack Snyders „Rebel Moon“, an dem kaum jemand ein gutes Haar ließ, kam auf 22 Prozent. Und ja, wenn man mal einen Blick auf die einzelnen Besprechungen wirft, kann einem die Lust auf das dystopische Abenteuer mit „Stranger Things“-Star Millie Bobby Brown und „Guardians Of The Galaxy“-Held Chris Pratt wirklich vergehen…

"Weder lustig noch spannend" - und kein Vergleich zur Vorlage!

„The Electric State“ wirke „weniger wie ein echter Film, sondern vielmehr wie eine Nachahmung eines solchen“, schreibt etwa David Rooney vom Hollywood Reporter, der das neue Werk der Russo-Brüder am Ende „weder lustig noch spannend“ fand. Courtney Howard von Variety schließt sich an und spricht vor allem das verschenkte Potenzial an, das die Vorlage für den Film* durchaus gehabt hätte.

Ihrzufolge unterschätzten Joe und Anthony Russo die Blaupause des Ausgangsmaterial – und „verwandelten den markanten, düsteren Thriller von Autor Simon Stalenhag in ein skurriles, steriles Durcheinander“ verschiedener Ideen, die in anderen Filmen bereits besser umgesetzt wurden.

The Electric State
The Electric State
Starttermin 14. März 2025 | 2 Std. 08 Min.
Von Joe Russo, Anthony Russo
Mit Millie Bobby Brown, Chris Pratt, Anthony Mackie
User-Wertung
2,9
Filmstarts
2,5
Im Stream

In der FILMSTARTS-Kritik reichte es am Ende immerhin für 2,5 von 5 möglichen Sternen. Allzu begeistert gibt sich Autor Markus Trutt allerdings auch nicht, schon gar nicht abseits der visuellen Schauwerte – die in Anbetracht der gigantischen Produktionskosten aber auch das Mindeste sein sollten. In seinem Fazit fasst er so zusammen:

Fantastische Animationen und eine lebendige Robo-Welt können in „The Electric State“ leider nicht über die uninspirierte Story und die an Höhepunkten arme Inszenierung hinwegtäuschen. Gerade angesichts des Rekord-Budgets hätte hier wirklich mehr drin sein müssen.

Und falls ihr euch nun fragt, welche gigantischen Science-Fiction-Filme denn noch so gefloppt sind: Im nachfolgenden Artikel geht es um einen, der an den Kinokassen ganze 200 Millionen Dollar Miese gemacht hat.

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