
Dass George Lucas und Steven Spielberg die „Indiana Jones“-Saga erschaffen haben, weil sie ihren „eigenen James Bond“ haben wollten, dürfte unter Fans des Blockbusterkinos Allgemeinwissen darstellen. Selbiges gilt für den Umstand, dass sich die Filmemacher an „Abenteuer-Serials“ orientierten – Fortsetzungsgeschichten, die einst im Kino vor dem Hauptfilm gezeigt wurden.
Doch es gibt weitere Riesen, auf deren Schultern der Archäologe mit der Peitsche ruht, beispielsweise große Comicklassiker mit Donald Duck! Und auch ein flotter, mit beachtlichen Stunts gewürzter Action-Klassiker diente Spielberg sowie Lucas als Inspiration – und jetzt erhält er ein Heimkino-Upgrade: „Abenteuer in Rio“ mit Kult-Superstar Jean-Paul Belmondo feierte diese Woche seine lang erwartete 4K-Premiere im Heimkino!
Das 4K-Debüt des einflussreichen, schmissigen Abenteuer-Hits kommt als Mediabook daher. Es enthält den Film auf 4K-Disc und Blu-ray sowie ein 24-seitiges Booklet. Auf den Scheiben befinden sich zudem Extras, darunter eine abendfüllende Begleitdokumentation. Alternativ zum Mediabook gibt es den Film auf Blu-ray* und DVD* sowie als VOD bei Prime Video*.
"Abenteuer in Rio": Ein Action-Cocktail mit Pfiff
Eigentlich wollen Agnès (Françoise Dorléac) und ihr Verlobter Adrien (Jean-Paul Belmondo) zusammen Urlaub machen. Doch dann wird Agnès von Ganoven nach Rio de Janeiro verschleppt! Adrien nimmt verbissen die Verfolgung auf, in Brasilien entbrennt alsbald eine halsbrecherische Verfolgungsjagd zu Lande, zu Wasser und in der Luft, entlang mächtiger, nigelnagelneuer Betonbauten und quer durch den tiefen Dschungel. Das haben die Halunken davon, die große Liebe eines Luftwaffensoldaten direkt vor dessen Augen zu entführen...
„Abenteuer in Rio“ wurde vom französischen Filmemacher Philippe de Broca inszeniert, der ein halbes Dutzend Filme mit Belmondo drehte und sich mit diesem temporeichen Blockbuster einen Herzenswunsch erfüllte: Laut dem Regisseur ist diese aufregende, leichtgängige Mischung aus atemlosen Verfolgungen, erstaunlichen Stunts, eindrucksvollen Bildern und tollpatschiger Heldenhaftigkeit exakt die Art Film, die er sich als Bube zusammengesponnen hat.
Der im Amazonasgebiet und inmitten der im Bau befindlichen Stadt Brasília gedrehte Film vereint Höhepunkte aus „Tim und Struppi“-Comics mit dem schroff-magnetischen Charisma Belmondos und dem Eskapismus eines Jules-Verne-Abenteuerromans.

Auch die humorvoll-spektakulären Stunts aus der Stummfilmzeit und die Agilität farbenfroher Swashbuckler ist in „Abenteuer in Rio“ eingeflossen. Hinzu kommt ein Anklang von liebevoll-bewundernder „James Bond“-Persiflage, was sich wohl dadurch erklären lässt, dass die 007-Kino-Reihe erst zwei Jahre zuvor ihren Wellen schlagenden Einstand feierte. Eine Mischung, die extrem unterhält und Hollywood erstaunte:
Dieser exotisch-dynamische Entertainment-Cocktail aus Frankreich brachte de Broca und den ebenfalls am Skript beteiligten Jean-Paul Rappeneau, Ariane Mnouchkine und Daniel Boulanger eine Oscar-Nominierung in der Sparte „Bestes Original-Drehbuch“ ein!
Spielberg war hin und weg – und ließ sich inspirieren
Als französischer Abenteuer-Spaß eine Drehbuch-Nominierung bei den Academy Awards abzuräumen, ist eine außergewöhnliche Leistung – und sie dürfte unterstreichen, wie mitreißend-vergnüglich dieser Mix aus Gefahren, lustig-gewieften Einfällen des Helden und neckischen Dialogen ist. Spielberg war zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht Mitglied in der Academy, aber er war begeisterter Teil des „Abenteuer in Rio“-Publikums:
Laut der New York Times sah sich Spielberg den spaßigen Belmondo-Nervenkitzel neun Mal im Kino an! Mit diesem Wissen erklären sich direkt einige Szenen aus der ursprünglichen „Indiana Jones“-Trilogie. Der Prolog aus „Jäger des verlorenen Schatzes“ etwa atmet in vielen Bildern die Stimmung der Amazonas-Szenen in „Abenteuer in Rio“.
Die Hängebrückenszene in „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ mutet hingegen wie eine in den Dschungel transportierte Interpretation der Passage an, in der Adrien auf einer Baustelle herum kraxelt – inklusive Balanceakt auf einem wackligen, schmalen Balken. Und Filmwissenschaftler Cédric Pérolini sammelte mehrere Absätze mit Parallelen zwischen „Abenteuer in Rio“ und „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“!
Doch eines sollte man bloß nicht missverstehen: „Abenteuer in Rio“ ist keinesfalls allein als „Indiana Jones“-Vorfahr von Interesse, sondern steht als blendende Abenteuerunterhaltung heute noch hervorragend für sich! Und wenn ihr noch mehr Abenteuer-Stoff für euer Heimkino sucht, wie wäre es denn mit der folgenden, bald anstehenden 4K-Premiere?
*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.