Action-Blockbuster jetzt komplett kostenlos streamen: Dieser Kriegsfilm bietet Spektakel pur – hat aber auch ein großes Problem
Daniel Fabian
Daniel Fabian
-Senior-Redakteur
Kino aus aller Welt ist wie reisen, ohne vom Sofa aufzustehen. Fremde Kulturen und neue Sichtweisen – davon kann man nie genug haben.

Wer Lust auf explosiven Bombast hat, macht hier nicht viel falsch. Historische Akkuratesse solltet ihr in „The Sacrifice - Um jeden Preis“ aber nicht unbedingt werden. Ob der Kracher etwas für euch ist, könnt ihr nun ganz ungezwungen feststellen.

Kriegs- bzw. Antikriegsfilme sind so eine Sache. Die Aushängeschilder des Genres bieten sowohl immense Schauwerte als auch Geschichten, die durch Mark und Bein gehen und das Publikum nachhaltig beschäftigen. Doch nicht jeder kann ein „Apocalypse Now“ oder „Der Soldat James Ryan“ sein. Viele entscheiden sich so am Ende entweder für das Spektakel oder eine packende Story.

Und je nachdem, mit welcher Erwartungshaltung man an einen Film rangeht, ist auch mal das eine und mal das andere absolut in Ordnung – so hat der Autor dieses Artikels auch Michael Bays oft verhassten „Pearl Harbor“ ziemlich ins Herz geschlossen. Wenn ihr euer Oberstübchen ab und zu auch gerne auf Durchzug schaltet, um euch plump von groß bebilderter Action berieseln zu lassen, könnte auch „The Sacrifice - Um jeden Preis“ was für euch sein.

Ob der Film am Ende auch tatsächlich euer Fall ist, könnt ihr ab sofort für lau feststellen. Denn den Kriegs-Actioner gibt es ab sofort komplett kostenlos bei Netzkino. Alternativ könnt ihr natürlich auch auf die DVD oder Blu-ray* ausweichen sowie bei Amazon Prime Video* vorbeischauen, wo der Film aktuell in mehreren Channels enthalten ist.

"The Sacrifice" ist episches Action-Kino …

Angesiedelt im Jahr 1953, behandelt „The Sacrifice“ die letzte Phase des Koreakrieges – und greift damit dasselbe Stück Kriegsgeschichte auf wie etwa „Devotion“ mit „Twisters“- und „Top Gun: Maverick“-Star Glen Powell und Ex-Marvel-Oberschurke Jonathan Majors. Während die US-Produktion allerdings sehr gemächlich voranschreitet, wie auch in unserer FILMSTARTS-Kritik hervorgehoben wird, geht es in dem chinesischen Kinohit ganz schön ans Eingemachte.

„The Sacrifice“ ist nicht nur ungleich blutiger, sondern auch brachialer. Kein Wunder, führte doch ein Trio Regie, das vor allem für visuell ausuferndes Spektakel bekannt ist. Frant Gwo kennen wir von den „Die wandernde Erde“-Filmen, Hu Guan verantwortete den Mega-Blockbuster „The 800“ und auch Yang Lu machte sich vor allem mit stylischen Großproduktionen wie „A Writer's Odyssey“ und „Brotherhood Of Blades“ einen Namen.

Kein Wunder also, dass „The Sacrifice“ verdammt gut aussieht – und zum auf Hochglanz polierten Action-Feuerwerk, das in Superzeitlupe ganz schön zu beeindrucken weiß. Eine Kehrseite hat die stellenweise sogar zum Splatter-Irrsinn mutierende Krawallorgie aber dennoch. Denn auch wenn zwischen dem Geballer immer wieder verkrampft auf die Tränendrüse gedrückt wird, bleibt das Gezeigte über weite Strecken bedeutungslos.

… mit einem fahlen Beigeschmack

Gerade bei einem Kriegsfilm bzw. einer Verfilmung solch schrecklicher Ereignisse ist es allerdings durchaus entscheidend, dass die Nacherzählung einem Mahnmal gleichkommt – und dementsprechend unter die Haut geht. Allzu große Emotionen weckt der Film allerdings nie.

Hinzu kommt, dass sich „The Sacrifice“ immer wieder wie ein plumpes Stück chinesische Propaganda anfühlt. Die Soldaten der freiwilligen Volksarmee Chinas werden praktisch ausnahmslos als tapfere und furchtlose Helden inszeniert, während auf amerikanischer Seite ausschließlich Rassisten zu Werke gehen, die ihren Feinden erbarmungslos den Garaus machen wollen. Bis zu einem gewissen Maß kennt man derart einseitige Erzählungen zwar, hier wird die Schwarz-Weiß-Malerei am Ende aber doch ganz schön überstrapaziert. Wer bei dem Patriotismus in amerikanischen Kriegsfilmen schon nicht aus dem Augenüberdrehen kommt, braucht diesem China-Pendant erst gar keine Chance zu geben…

Welchen außergewöhnlichen Kriegsfilm, der mittlerweile ein ganzes Franchise nach sich zog, euch FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis ans Herz legen möchte, erfahrt ihr hier:

Heute Abend streamen: Dieser Kriegsfilm mit Starbesetzung ist bitterböse und richtig gut

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