Eines lässt sich mittlerweile ziemlich uneingeschränkt behaupten: Fans indischer Unterhaltung kommen kaum noch um ein Netflix-Abo herum! Schließlich finden heutzutage nicht nur viele Großproduktionen aus dem Land, dessen Kinolandschaft sich längst nicht nur auf Bollywood beschränkt, in die hiesigen Kinos. Nein, immer häufiger landen jene Filme auch schon nach kurzer Zeit auf der Streamingplattform mit dem roten N.
Mit „Jawan“, „Kalki 2898 A.D.“ und vielen, vielen weiteren Kassenschlagern wurden so einige der größten Hits der indischen Kinogeschichte quasi binnen kürzester Zeit frei Haus geliefert – aber Achtung: Auf viele jener indischen Filme habt ihr nur Zugriff, wenn ihr eure Menüsprache in eurer Netflix-App auf Englisch umstellt! Außerdem gut zu wissen: Deutsche Synchronfassungen sind dabei zunächst eher Mangelware, stattdessen erwartet euch der Originalton (etwa Tamil oder Telugu) mit englischen Untertiteln.
Wenn euch das aber nicht stört oder ihr das Original – wie der Autor dieses Artikels – sowieso vorzieht, um etwa die Dynamik der Dialoge wie von den Machern gewollt zu erleben, haben wir heute wieder mal einen Tipp für euch. Denn „Retro“ feierte am 1. Mai 2025 gerade erst seine Deutschlandpremiere im Kino – und kann ab sofort auch schon auf Netflix gestreamt werden!
Brutale Gewalt und die große Liebe: Das erwartet euch in "Retro"
Erzählt wird die Geschichte des von allen nur „Paari“ genannten Paarivel Kannan (Suriya Sivakumar), der seine dunkle Vergangenheit – und damit auch seinen Adoptivvater Thilagan (Joju George) sowie dessen zwielichtigen Geschäfte – hinter sich lassen will. Denn durch eine schicksalhafte Fügung trifft er nach vielen Jahren wieder auf seine Jugendliebe Rukmini (Pooja Hegde), mit der er nun ein anderes Leben führen will. Doch die Dämonen der Vergangenheit lassen Paari nicht los – und fördern immer wieder blutige Auseinandersetzungen zutage, die seinem Glück im Wege stehen...

Der Autor dieses Artikels ist für indisches Spektakel-Kino immer wieder zu haben, „Retro“ konnte ihn leider aber nicht so richtig abholen. Wie so oft bei jenen indischen Larger-than-life-Heldensagen ist es für ihn auch hier der Hauptdarsteller, der es schlicht nicht ganz schafft, seine Rolle vollends auszufüllen – und seiner traumatisierten Figur Glaubwürdigkeit zu verleihen. Sowohl jene Momente (und davon gibt es viele!), in denen vermittelt werden soll, dass er aufgrund einschneidender Erlebnisse nie die Fähigkeit zu lachen entwickelt hat, als auch in den oft zu hektisch geschnittenen Actionszenen fehlt ihm schlicht die nötige Konsequenz, um wirklich mitzureißen und zu berühren.
Doch es gibt auch andere Meinungen: Die durchschnittliche IMDb-Wertung von 7.3/10 kann sich sehen lassen – und auch in der FILMSTARTS-Redaktion konnte „Retro“ durchaus für Begeisterung sorgen. Redakteur Björn Becher vergibt starke 4 von 5 möglichen Sternen für einen „im positiven Sinne überladenen und so überbordenden Liebesbrief an das Kino, bei dem so viel passiert wie in fünf Hollywood-Filmen aus komplett verschiedenen Genres zusammen“. Chefredakteur Christoph Petersen geht mit 4,5 Sternen sogar noch einen Schritt weiter und feiert den Film als „quasi perfekte Verfilmung der ‚Far Cry'-Spiele ab Teil 2“ und schreibt ihm obendrein einen „WTF-Fun-Faktor hoch 10“ zu – und auch unser Content-Manager Ole Lorenzen zeigte sich von dem „super Film“ mit viel Action und Herz angetan.
Der Autor dieses Artikels konnte mit dem neuen Werk von Regisseur Karthik Subbaraj leider nicht ganz so viel anfangen, mit dessen Vorgänger-Film, den ihr übrigens ebenfalls auf Netflix streamen könnt, hingegen wesentlich mehr:
Netflix-Überraschung: Dieses brandneue Must-See für Clint-Eastwood-Fans hatte wohl niemand auf der Rechnung – jetzt streamen!