Er stand ganze 16 Jahre auf dem Index: Irrer Action-Splatter erscheint diese Woche komplett ungekürzt auf Blu-ray
Daniel Fabian
Daniel Fabian
-Senior-Redakteur
Ob Sammlereditionen aus aller Welt, aktuelle Schnäppchen oder Uncut-Horror – er weiß ganz genau, wie man an die großen Must-Haves kommt.

Egal ob ihr ein Faible für Ballereien, Schwertkämpfe oder exzessiven Splatter habt – all das bekommt ihr in „Versus“. Und da die Indizierung des japanischen Indie-Hits mittlerweile aufgehoben wurde, jetzt sogar in voller Länge.

Wir sollten uns regelmäßig in Erinnerung rufen, in welchen gesegneten Zeiten wir doch leben – zumindest was die Zugänglichkeit von Filmen betrifft. Und damit meinen wir an dieser Stelle noch nicht einmal die Tatsache, mittels Streaming praktisch immer und überall mit Unterhaltung versorgt zu werden, sondern dass immer mehr einst indizierte Filme mit Verspätung ihre Uncut-Freigabe erhalten. Musste man früher also häufig auf schlechte Kopien zurückgreifen oder sich Importe über mehrere Ecken organisieren, landen heute immer mehr einst verbotene Streifen in voller Länge im Handel.

Vor allem Filme aus Fernost bekommen dieser Tage endlich die Aufmerksamkeit, die ihnen hierzulande lange verwehrt blieb – etwa der irrwitzige Fantasy-Horror-Action-Splatter „The Seventh Curse“ oder der Neo-Noir-Martial-Arts-Thriller „On The Run“. Und auch diese Woche steht wieder einmal Erwähnenswertes im Heimkino ins Haus:

Die actionreiche Gore-Granate „Versus“ stand aufgrund ihrer blutrünstigen Ausuferungen bis 2021 auf dem Index und durfte in Deutschland so bis dahin nicht in der Uncut-Version beworben und verkauft werden. Das hat sich inzwischen geändert – und nachdem der Film seitdem bereits als streng limitierte Sammleredition in den Handel kam, erscheint der Film am 12. Juni endlich auch als preisgünstige Standardvariante ungekürzt auf Blu-ray:

Eines gleich vorweg: Wenn ihr euch die Zeit vorwiegend mit millionenschweren Hollywoodfilmen vertreibt, in denen es vor großen Stars nur so wimmelt, seid ihr hier womöglich nicht ganz an der richtigen Adresse. Doch wer Low-Budget-Produktionen nicht abgeneigt ist und eine Schwäche für Perlen aus der zweiten Reihe hat, die ihre begrenzten Mitteln mit einer Extraportion Kreativität und Wahnsinn wettmachen, sollte „Versus“ unbedingt gesehen haben. Spätestens jetzt, wo es die Uncut-Blu-ray endlich für einen (vergleichsweise) schmalen Taler gibt.

Bei Amazon* ist die Edition übrigens ebenfalls gelistet, bis dato konnte die Blu-ray beim Online-Riesen jedoch nicht bestellt werden. Ob sich das noch ändern wird, ist fraglich. Alternativ könnt ihr dort aktuell auf die ein gutes Stück teureren Alternativen zurückgreifen – im limitierten Mediabook* sowie den Import ohne deutsche Tonspur*.

"Versus": Zombie-Gemetzel der verrücktesten Sorte

Regie führte der damals noch völlig unbekannte, seit Filmen wie „Godzilla: Final Wars“, „Midnight Meat Train“ und „No One Lives“ aber zumindest bei Fans einschlägiger Genrekost großes Ansehen genießende Ryuhei Kitamura, der hier verschiedenste Genres auf seine typische (und doch einzigartige) Weise aufeinanderprallen lässt.

Dreh- und Angelpunkt des Splatter-Spektakels ist der von Tak Sakaguchi („Prisoners Of The Ghostland“) gespielte Gefangene KSC2-303, der sich aus dem Polizeigewahrsam befreien kann, nur um im Zuge seiner Flucht im Wald der Auferstehung zu landen – dessen Name nicht von ungefähr kommt. Dort kann er zunächst zwar noch ein kleines Mädchen aus den Fängen der Yakuza befreien, doch schon bald sind weder die Behörden noch die Kriminellen sein größtes Problem. Offenbar scheinen sich in der Gegend nämlich auch noch jede Menge Untote zu tummeln…

Versus
Versus
1 Std. 59 Min.
Von Ryûhei Kitamura
Mit Taku Sakaguchi, Chieko Misaka, Hideo Sakaki
User-Wertung
2,5

Wilde Action-Choreographien, ausufernde Gewaltspitzen und ein Soundtrack, der richtig reinhaut – und den dargelegten Irrsinn mit gehöriger Power antreibt: Ja, man sieht „Versus“ seine schwierige und für Kleinproduktionen gar nicht mal so untypische Produktionsgeschichte durchaus an, doch wer über die oberflächlichen Makel hinwegsehen kann, wird mit einem wahnwitzigen Ideen-Feuerwerk der Superlative belohnt. Dass Kitamuras Karriere daraufhin erst so richtig ins Rollen kam, dürfte in Anbetracht dieses mit kleinsten Mitteln realisierten Juwels jedenfalls kaum jemanden überraschen…

Ihr seid immer auf der Suche nach mittlerweile ungekürzt freigegebenen Ex-Index-Reißern? Dann lohnt sich auch ein Blick in diesen Artikel:

Endlich gibt's den wohl brutalsten & irrsten Actionfilm von Jason Statham wieder ungekürzt mit FSK 18 – er stand einst sogar auf dem Index!

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