In ganzen 55 Ländern der Welt ist der Bankraub-Thriller „Straw“ auf dem ersten Platz der Netflix-Film-Streaming-Charts. Seit seinem Start am 6. Juni 2025, nachdem er zuerst „nur“ in 30 Ländern die Spitzenposition übernahm, hat er sich dabei immer weiter nach oben gearbeitet.
Die Leute scheinen Lust zu haben auf den Thriller um eine finanziell stark angeschlagene Mutter, die mit drastischen Mitteln um das Leben ihrer kranken Tochter kämpft: Die von Taraji P. Henson (oscarnominiert für „Der seltsame Fall des Benjamin Button“) verkörperte Protagonistin entscheidet sich, eine Bank auszurauben, um an das Geld für nötige Medikamente zu kommen. Allerdings läuft das Ganze schief und plötzlich ist die eigentlich herzensgute Frau eine Geiselnehmerin.
"Straw": Tyler Perrys Erfolgsmodell greift mal wieder
Tyler Perry ist einer der größten Erfolgsfilmemacher in Hollywood. Filme mit ihm als Regisseur, Produzent und/oder Hauptdarsteller haben kombiniert bereits über eine Milliarde Dollar an den US-Kinokassen eingespielt – und sind dabei oft verdammt günstig produziert. Normalerweise kosten seine eigenen Titel nicht mehr als fünf bis 20 Millionen Dollar.
Auch bei „Straw“ sorgte es für Schlagzeilen, wie zügig Perry sein Werk umgesetzt hat. Berichte, dass es gerade mal vier (!) Drehtage gab, waren allerdings übertrieben. Hauptdarstellerin Taraji P. Henson hatte aufgrund ihrer parallelen Verpflichtungen für die Mini-Serie „Fight Night“ nur vier Drehtage. Es gab aber noch ein paar zusätzliche Aufnahmetage für die Szenen ohne sie.
"Straw"-Regisseur Tyler Perry: Er ist Milliardär!
Möglich ist dies auch, weil Tyler Perry seine Filme in seinen eigenen Studios dreht. Die Tyler Perry Studios wurden 2019 in Atlanta eröffnet und gehören zu den größten Filmstudios der Welt. Hier ist mehr Platz als bei den Studios von Hollywood-Firmen wie Disney oder Warner. Deswegen buchen sich auch viele andere Produktionen gerne bei Perry ein, was ihm einen Großteil seines Reichtums eingebracht hat. Als das Wirtschaftsmagazin Forbes jüngst mal wieder seine Liste der reichsten Menschen der Welt veröffentlicht hat, fand sich Tyler Perry darauf mit einem geschätzten Vermögen von 1,4 Milliarden Dollar wieder. Er gilt damit als reichster Schauspieler der Welt – auch wenn er in der jüngeren Vergangenheit seltener vor der Kamera stand (zuletzt u. a. im Netflix-Film „Don't Look Up“).
Seinen Anteil an Perrys weiter wachsendem Vermögen hat auch Netflix. Perrys Filme liefen lange Zeit fast nur in den US-Kinos erfolgreich, wo sie vor allem von einem Schwarzen Publikum besucht wurden. 2023 holte sich Netflix den Filmemacher exklusiv an Bord, damit er in den kommenden vier Jahren acht Filme für das Unternehmen macht. Wie viel der Regisseur dafür bekommt, ist nicht bekannt. Einige Brancheninsider gehen aber von bis zu 100 Millionen Dollar aus. Bei der Auswertung durch den Streamingdienst scheinen seine Werke nun auch deutlich globaler Anklang zu finden, wie der weltweite Erfolg von „Straw“ beweist. Auch in Deutschland hält sich das Thriller-Drama seit Start auf den vordersten Plätzen der Charts. Es war durchweg auf dem zweiten Rang, ist jetzt mit dem gestrigen Doku-Neustart „Titan: Die OceanGate-Katastrophe“ auf den dritten Platz abgerutscht.
Obwohl acht Filme in vier Jahren allein für Netflix (neben „Straw“ sind u. a. bereits „The Six Triple Eight“ und „Mea Culpa“ erschienen) schon ziemlich viel klingt, schloss Perry übrigens parallel noch einen ähnlichen Vertrag mit Amazon Prime Video über vier Spielfilme ab. Erst einmal kommt aber ein weiteres Werk von ihm zu Netflix. „Madea's Destination Wedding“, ein neuer Titel aus seiner erfolgreichen Madea-Reihe, in welcher Perry auch selbst mehrere Rollen als Schauspieler bekleidet, startet bereits im Juli. Hier ist der Trailer:
