
Filme wie „Der Herr der Ringe“ oder „Harry Potter“ können ihre Zuschauer*innen im wahrsten Sinne verzaubern. Bei so viel Fantasie und Freude auf der Leinwand ist es eigentlich nur schwer vorstellbar, dass die Darsteller*innen während der Dreharbeiten nicht eine ebenso gute Zeit gehabt haben – zumal dieser Eindruck durch Reunion-Videos oder freigegebenes Behind-The-Scenes-Material durchaus unterstrichen wird.
Doch natürlich ist das kein Universalgesetz. Oft genug beschweren sich Schauspieler*innen über die Zustände oder die Stimmung am Set oder geraten in einen Konflikt mit einem der Co-Stars – und davon sind auch beliebte Filmreihen nicht ausgenommen. Im Rahmen der Pressetour der dritten Staffel „The White Lotus“ hat Lucius-Malfoy-Darsteller Jason Isaacs in der BBC-Sendung „The One Show“ (via Daily Mail) verraten, dass er die Dreharbeiten zur Fantasy-Blockbuster-Reihe nicht sonderlich gemocht hat:
„Es ist ein furchtbares Geständnis: Es hat keinen großen Spaß gemacht, die Filme zu machen. Es ist ziemlich langweilig, große Filme mit Spezialeffekten zu drehen.“
Auch andere Schauspieler hassen den Greenscreen
Mit seiner Aussage dürfte Jason Isaacs sich sehr wahrscheinlich auf die Arbeit vor sogenannten Greenscreens beziehen. Besonders im modernen Blockbuster-Kino wird die grüne Leinwand häufig genutzt. Dabei spielen die Darsteller*innen vor einem grünen (manchmal auch blauen) Hintergrund. In der Nachbearbeitung kann die grüne Farbe dann digital entfernt - und der Szene ein beliebiger Hintergrund verpasst werden.
Mit dieser kritischen Meinung zu großen Hollywood-Projekten steht er nicht alleine. Bereits Schauspiel-Veteran Anthony Hopkins beschwerte sich 2021 über seine Zeit bei den „Thor“-Filmen und bezeichnete es sogar als „sinnlos“, vor einer grünen Leinwand zu spielen. Und auch für Ian McKellen wurde die Arbeit an „Der Hobbit“ aus ähnlichen Gründen zur reinsten Qual, die ihn sogar seine Profession hinterfragen ließ. Mehr dazu könnt ihr hier lesen:
"Dafür bin ich nicht Schauspieler geworden": Deshalb war der "Hobbit"-Dreh für Gandalf-Darsteller Ian McKellen die reinste QualJason Isaacs liebt die "Harry Potter"-Filme trotzdem über alles
Doch für den Schauspieler gibt es keinen Grund, seine negativen Erfahrungen am Set auf das fertige Produkt zu übertragen. Für ihn haben die Filme wirklich eine eigene Kraft und sind sogar imstande, Leben zum Positiven zu verändern:
„Das Vergnügen kommt erst hinterher. Ich sehe und treffe Menschen, deren Leben sich durch den Film verändert hat, und immer noch Menschen, die die Geschichten lesen und ihren Kindern davon erzählen. Manche sagen, es habe ihnen das Leben gerettet, und ich glaube das.“

Tatsächlich ist Isaacs selbst großer Fan der fertigen Filme – und war jedes Mal tief gerührt, wenn er seine Familie ans Set mitnehmen konnte: „Obwohl ich in den Filmen mitgespielt habe, bin ich jedes Mal in Tränen ausgebrochen, wenn ich mit meinen Patenkindern oder Neffen und Nichten an der [Studioführung] teilgenommen habe [...] und man plötzlich in der Großen Halle steht. […] Es ist unglaublich bewegend und überwältigend. In diesen Geschichten ist etwas Magisches passiert.“
Wusstet ihr übrigens, dass Voldemort-Darsteller Ralph Fiennes die Rolle eigentlich erst ablehnen wollte? Mehr zu den Hintergründen erfahrt ihr hier:
"Ich war einfach ignorant": Darum wollte Ralph Fiennes die Rolle des Voldemort in "Harry Potter" ablehnenDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits zuvor auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.