"Ich wurde als schreckliche Schauspielerin gesehen": Für Keira Knightley war "Fluch der Karibik" so "verwirrend", dass sie sogar in Therapie musste
Christoph Petersen
Christoph Petersen
-Chefredakteur
Schaut 800+ Filme im Jahr – immer auf der Suche nach diesen wahrhaftigen Momenten, in denen man dem Rätsel des Menschseins ein Stück näherkommt.

Für Keira Knightley war „Fluch der Karibik“ der Grundstein ihrer Weltkarriere. Zugleich hat sie der plötzliche Erfolg massiv belastet. Nun verrät sie, was sie an der damaligen Situation besonders „verwirrt“ hat.

Mit nur zwölf Jahren verkörperte sie die Doppelgängerin von Natalie Portman in „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“. Ihr internationaler Durchbruch in einer Hauptrolle gelang ihr nur drei Jahre später mit „Kick It Like Beckham“ – bevor sie mit nur 18 Jahren durch „Fluch der Karibik“ an der Seite von Johnny Depp und Orlando Bloom zum globalen Superstar avancierte.

Das ist – gerade in einem solch jungen Alter – natürlich ein wahnsinniger Druck, der auch nicht ohne Folgen geblieben ist. Wie wir bereits früher berichtet haben, hat sich Knightey bereits in einem Interview mit Variety dazu geäußert, wie sie die Zeit rückblickend einschätzt:

„Ich fand das ziemlich furchtbar. Ich bin nicht extrovertiert, daher fand ich dieses Maß an Kontrolle und Ruhm wirklich hart. All das passierte in einem Alter, in dem man sich noch in der Entwicklung befindet und Fehler machen muss. Es ist ein sehr prekäres Alter, vor allem für Frauen. Man ist in gewisser Weise noch ein Kind. Es war traumatisch, aber gleichzeitig war es die Grundlage für meine weitere Karriere.

Würde ich also rückblickend etwas anders machen? Nein, das würde ich nicht, denn ich habe unglaubliches Glück. Meine Karriere befindet sich an einem Punkt, an dem sie mir wirklich Spaß macht, und mein Bekanntheitsgrad ist nicht mehr so intensiv. Ich kann jetzt damit umgehen, und das ist großartig. Aber damals war es nicht so toll, und ich brauchte viele Jahre der Therapie, um an diesen Punkt zu kommen.

Eine Sache war für Knightley besonders verwirrend

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums ihres Romantik-Hits „Stolz & Vorurteil“ hat Keira Knightley nun gemeinsam mit ihrem damaligen Co-Star Rosamund Pike dem Magazin Vanity Fair ein Interview gegeben. Und darin geht sie noch mal genauer auf einen Punkt ein, der sie neben dem plötzlichen Ruhm ebenfalls ein Stück weit aus der Bahn geworfen hat. Offenbar waren die Reaktionen auf ihr Schauspiel derart verschieden, dass sie kaum noch einschätzen konnte, ob sie eigentlich eine gute Schauspielerin ist oder nicht:

„‚Fluch der Karibik‘ war bereits erschienen, aber ich glaube, in der öffentlichen Wahrnehmung galt ich immer noch als furchtbare Schauspielerin. Dabei war ‚Fluch der Karibik‘ ein phänomenal großer Erfolg für mich. Und ich denke, ‚Stolz und Vorurteil‘ war der erste Film, der ebenfalls ein phänomenaler Erfolg war, aber gleichzeitig auch von der Kritik gefeiert wurde. Ich erinnere mich, dass er vielleicht im selben Jahr oder ungefähr zur gleichen Zeit wie ‚Fluch der Karibik 2‘ herauskam. Und ich bekam die schlechtesten Kritiken überhaupt dafür – und wurde gleichzeitig für einen Oscar nominiert. Das war in meinem 21-jährigen Kopf ziemlich verwirrend.“

Sandra Bullock erging es später ähnlich

Dass Schauspieler*innen nicht nur an verschiedenen Stationen ihrer Karriere, sondern auch innerhalb eines Jahres Mixed Signals von Publikum und Kritik erhalten, ist übrigens keine Seltenheit. Man erinnere sich nur an Sandra Bullock, die 2010 innerhalb von zwei Tagen die Goldene Himbeere für „Verrückt nach Steve“ und den Oscar für „Blind Side“ überreicht bekam – und dabei sogar noch cool genug war, die Goldene Himbeere für die schlechteste Schauspielerin des Jahres persönlich in Empfang zu nehmen.

Allerdings muss man dabei auch berücksichtigen, dass Sandra Bullock zu diesem Zeitpunkt bereits an einem ganz anderen Punkt ihrer Karriere angekommen war als Keira Knightley mit Anfang 20. Und tatsächlich hat auch Knightley später noch ein ganz anderes Selbstbewusstsein und eine ausgeprägte Schlagfertigkeit entwickelt:

"Ich will dich nicht für diesen Film": Keira Knightley bekam eiskalte Abfuhr für Sci-Fi-Thriller – doch sie konterte perfekt!

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