Ex-Bond gegen Nazis: Dieser kontroverse Kriegsfilm ist zurück im Heimkino!
Sidney Schering
Sidney Schering
-Freier Autor und Kritiker
Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

Als kraftvoll und actionreich gelobt, als wahre Begebenheiten arg vereinfachend kritisiert: Der Kriegsfilm „Defiance – Mut war ihre stärkste Waffe“ spaltet die Gemüter. Nun hat er unter dem Titel „Unbeugsam“ eine Heimkino-Neuauflage erhalten.

Im Original heißt der auf wahren Begebenheiten basierende Kriegsfilm, in dem Daniel Craig ein Vierteil eines Brüder-Gespanns spielt, das heroisch den Kampf gegen die Nazis aufnahm, schlicht „Defiance“. In Deutschland wiederum wird er als „Defiance – Für meine Brüder, die niemals aufgaben“, „Unbeugsam – Defiance“, „Defiance – Mut war ihre stärkste Waffe“ und schlicht „Unbeugsam“ vermarktet.

Da kann man schnell den Überblick verlieren. Zumal Filmfans, die das Projekt von „Blood Diamond“-Regisseur Edward Zwick in ihre Sammlung aufnehmen wollen, nun auch eine Alternative zur über eineinhalb Jahrzehnte alten Erstauflage erhalten haben: Diese Woche hat „Unbeugsam“ eine Blu-ray-Neuauflage spendiert bekommen!

Parallel zur Blu-ray-Neuauflage ist auch eine DVD-Neuauflage* in den Handel gelangt. Beide Varianten sind Teil der Sammlung „Historien-Klassiker“ des Labels Pidax. Es gibt bei Amazon* jedoch auch noch Restexemplare der Erstauflage.

Darum geht es in "Unbeugsam"

Polen im Juli 1941: Die jüdischen Brüder Tuvia (Daniel Craig), Zus (Liev Schreiber), Asael (Jamie Bell) und Aron Bielski (George MacKay) können in die nahegelegenen Wälder fliehen, nachdem ihre Eltern durch die nunmehr von deutschen Besatzungstruppen befehligte Polizei ermordet wurden. Das Brüder-Quartett schwört, seine Eltern zu rächen und übernimmt alsbald das schützende Geleit einer Gruppe jüdischer Flüchtlinge. Tuvia meidet den direkten Kampf gegen die Besatzer und bevorzugt indirektes Taktieren, während Zus sich sowjetischen Partisanen anschließt, dort aber alsbald auch nur Antisemitismus erfährt....

Als Hollywood-Adaption wahrer Ereignisse aus dem Zweiten Weltkrieg hat „Unbeugsam“ in Europa wenig überraschend für zwiegespaltene Reaktionen gesorgt. Während die Cinema ihn in lobendem Tonfall als „Action-Holocaustfilm“ titulierte, empfand ihn Christian Buß von Spiegel Online als naiv, zweifelhaft, „schluderig und scheußlich eindimensional“. Überaus kontrovers kam der Film zudem in Polen an, da viele Stimmen dem Film eine platte, vereinfachende Darstellung komplexer historischer Personen vorwarfen.

FILMSTARTS-Autor Björn Helbig verteilte wiederum in seiner Besprechung solide 3 Sterne und lobte „Unbeugsam“ als „kraftvoll inszeniertes Drama“, selbst wenn er ihm eine wacklige Balance zwischen den Identitäten „eines Actionfilms, der in erster Linie unterhalten soll und eines historisch akkuraten filmischen Denkmals für die Bielski-Brüder, die während des Krieges so viele Leben retteten“ attestiert.

Das vielleicht berühmteste Element des Films dürfte mittlerweile aber seine für den Oscar nominierte, einprägsame Filmmusik aus der Feder des Komponisten James Newton Howard sein. Der verfasste auch die Melodien zu einem dystopischen Sci-Fi-Film, den wir euch im folgenden Heimkino-Beitrag näher vorstellen – und der euch womöglich dabei hilft, euch die „Unbeugsam“-Klänge vorübergehend wieder aus dem Kopf zu schlagen:

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