Ob Crewmitglieder, die versehentlich im Bild auftauchen, Requisiten, die nicht in die Zeit passen, oder Szenen, in denen sich Gegenstände wie durch Zauberhand verändern – Fehler passieren. Selbst in den besten Filmen.
So etwa schlich sich im Jahr 2000 in Ridley Scotts oscargekröntem Epos „Gladiator“ vermeintlich ein Zeitreisender ein – ein Mann in Jeans, der offenbar aus Versehen in einer antiken Schlacht gelandet war. In Steven Spielbergs „Jurassic Park“ wiederum sieht man eine Hand, die einen Dinosaurier am Schwanz festhält – offensichtlich nicht Teil des geplanten Urzeitspektakels. Und in „Pretty Woman“ beißt Julia Roberts zunächst genüsslich in ein Croissant – das sich in der nächsten Einstellung urplötzlich in einen Pfannkuchen verwandelt!
Wenn ihr bei Minute 32 zu genau hinschaut, werdet ihr "Pretty Woman" mit völlig anderen Augen sehenDoch nicht alle Filmfehler sind so offensichtlich. Manche passieren beim Dreh, etwa wenn Schauspieler*innen sich versprechen oder improvisieren – und das Material dann trotzdem (oder gerade deswegen!) im finalen Schnitt landet.
Nun könnte man meinen, dass solche Fehler in Animationsfilmen unmöglich sind. Denn immerhin wird jedes Einzelbild ganz akribisch geplant und umgesetzt. Bewegungen werden exakt aufeinander abgestimmt, Gesichtsausdrücke präzise modelliert, und selbst ein Blinzeln oder ein Atemzug basiert auf Stunden intensiver Arbeit. Aber falsch gedacht. In dem 2010 erschienenen DreamWorks-Abenteuer „Drachenzähmen leicht gemacht“, dessen Live-Action-Remake aktuell in den deutschen Kinos läuft, führte ein Fehler sogar zu einer herausragenden Szene.
Technisches Problem bei der Arbeit an "Drachenzähmen leicht gemacht"
Es geht um den Moment, als Hicks dem verletzten und misstrauischen Drachen Ohnezahn vorsichtig seine Hand entgegenstreckt. Ohnezahn nähert sich langsam – und hält plötzlich inne. Einen winzigen Moment lang zögert er, bevor er sich entscheidet, die Hand zu berühren. Heute ist sie die wohl ikonischste Szene des ganzen Films. Doch tatsächlich war sie so nie geplant.
Wie das Animationsteam später in Interviews und DVD-Kommentaren verriet, war das Zögern des Drachen das Resultat eines technischen Fehlers. Eigentlich hätte sich Ohnezahn ohne Unterbrechung vorwärts bewegen sollen. Irgendwo während des Prozesses, wahrscheinlich aufgrund einer Bildverzögerung oder einer falschen Ausrichtung des Bewegungspfads, blieb Ohnezahn mitten in der Bewegung für eine Sekunde länger als vorgesehen stehen. Und so wurde dieser magische Moment geboren. Hier könnt ihr ihn nochmal ab Minute 4 sehen:
Übrigens: Ein sehr offensichtlicher Fehler hat sich auch in die beliebte Sitcom „Full House“ geschlichen. Aber erst 25 Jahre später ist das einem Fan aufgefallen. Was da genau schief ging, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel.
"Full House" hat einen der offensichtlichsten Fehler der TV-Geschichte – und trotzdem ist er 25 Jahre lang niemandem aufgefallen