"Es ist besser, ihn nicht zu veröffentlichen": Dieser Sci-Fi-Film mit Halle Berry wurde zwar gedreht – doch ihr werdet ihn niemals zu Gesicht bekommen!
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

Seit 2021 war das Alien-Abenteuer „The Mothership“ mit Halle Berry in der Entwicklung – doch vor anderthalb Jahren gab Netflix bekannt, den Film niemals veröffentlichen zu wollen. Dabei war er sogar bereits im Kasten!

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Es gibt sie nicht oft, aber immer mal wieder: Filme, die zwar gedreht – dann aber niemals veröffentlicht werden. Das populärste Beispiel aus der jüngeren Zeit ist wohl der DC-Blockbuster „Batgirl“, den das Studio Warner Bros. im Jahr 2022 aus finanziellen Gründen einstampfte, obwohl er bereits im Kasten war. Auch ein Fantasy-Film mit Brendan Fraser und Marlon „Der Pate“ Brando sowie ein Biopic mit „Oppenheimer“-Darsteller Cillian Murphy haben nie das Licht der Leinwand erblickt.

Im vergangenen Jahr schloss sich auch Netflix dieser Praxis an – und cancelte kurzerhand das bereits abgedrehte Sci-Fi-Abenteuer „The Mothership“, in dem Halle Berry („X-Men“) die Hauptrolle übernommen hatte. Die Oscar-Preisträgerin („Monster's Ball“) sollte darin als Sara Morse zu sehen sein, die allein mit ihren beiden Kindern auf einer abgelegenen Farm lebt, nachdem ihr Ehemann unter mysteriösen Umständen verschwunden ist. Eines Tages finden die drei ein außerirdisches Objekt unter ihrem Haus...

Darum wurde "The Mothership" von Netflix eingestampft

„The Mothership“, bei dem es sich um das Regiedebüt des britischen Drehbuchautoren Matt Charman („Bridge Of Spies“) handelt, befand sich seit 2021 in der Entwicklung. 2022 waren dann schon erste Bilder aus dem Alien-Thriller in dem XXL-Trailer zu sehen, mit dem Netflix einen Ausblick auf (damals erst noch) kommende Highlights gegeben hat. Ein eigenständiger Trailer wurde allerdings nie veröffentlicht – und im Januar 2024 wurde dann auch klar, warum: Der Streamingriese gab bekannt, dass „The Mothership“ endgültig aus dem Programm entfernt wurde.

Bela Bajaria, Chief Content Officer von Netflix, äußerte sich rund einen Monat später auf einer Pressekonferenz wie folgt zu der Entscheidung (via Entertainment Weekly): „So etwas passiert nicht oft. Wenn man bedenkt, wie viele Produktionen wir machen, ist das wirklich eine Ausnahme. Bei diesem Projekt gab es zahlreiche Produktions- und Kreativprobleme. Und alle Beteiligten – sowohl das Kreativteam als auch wir – waren sich einig, dass es besser wäre, den Film nicht zu veröffentlichen. Es fühlte sich für alle richtig an, es lieber bleiben zu lassen und irgendwann gemeinsam etwas Neues zu machen.“

The Mothership
The Mothership
Von Matt Charman
Mit Halle Berry, Omari Hardwick, John Ortiz

Angesichts der – vorsichtig ausgedrückt – durchwachsenen Qualität der meisten Netflix-Originalfilme sind diese Aussagen umso bemerkenswerter. Doch Hollywood-Insider Jeff Sneider brachte später noch etwas mehr Licht ins Dunkel (via Far Out Magazine): Demnach habe sich die Postproduktion von „The Mothership“ so lange hingezogen, dass eine zufriedenstellende Fertigstellung am Ende nicht mehr in Sicht gewesen sei – was nicht zuletzt an den beiden Kinderdarsteller*innen gelegen hätte, die in dieser Zeit sichtbar gealtert waren, sodass es nicht ohne Weiteres möglich war, sie für unbedingt nötige Nachdrehs zu verpflichten.

Weder Berry noch Regisseur Charman haben sich bislang öffentlich zu dem Sachverhalt geäußert, aber beide haben im Anschluss erneut mit dem roten N zusammengearbeitet: So war Berry an der Seite von Mark Wahlberg in der Actionkomödie „The Union“ zu sehen, während Charman als Showrunner der kommenden Miniserie „In The Room“ verpflichtet wurde.

Wenn ihr übrigens wissen wollt, welcher Fantasy-Blockbuster im Müll gelandet ist statt wie ursprünglich geplant „Avatar“ Konkurrenz zu machen, dann lest direkt im nachfolgenden Artikel weiter:

130 Millionen für nichts: Dieser Fantasy-Blockbuster sollte "Avatar" Konkurrenz machen, landete aber auf dem Müll!
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