Robert De Niro ist der Inbegriff einer lebenden Hollywood-Legende: Seit mittlerweile 60 (!) Jahren steht der in New York geborene Schauspieler vor der Kamera. Nachdem er ausgerechnet in einem französischen Film als Statist auftrat und seine ersten größeren Rollen in zwei frühen Filmen des späteren „Scarface“-Machers Brian De Palma spielte, hatte er seinen großen Durchbruch in den 1970er-Jahren – nicht zuletzt durch seine bis heute andauernde Zusammenarbeit mit Martin Scorsese, der De Niro für den Gangsterfilm „Hexenkessel“, die düstere Charakterstudie „Taxi Driver“ sowie das Musikdrama „New York, New York“ besetzte.
Im laut den Bewertungen der FILMSTARTS-Community besten Film aller Zeiten fehlt der heute 81-Jährige allerdings: „Der Pate“, der 1973 für elf Oscars nominiert wurde und drei der begehrten Goldstatuen einsacken konnte – u.a. als Bester Film. Neben Marlon Brando als Mafiaboss Don Vito Corleone (der seinen Academy Award aus Protest gegen die Behandlung der amerikanischen Ureinwohner übrigens ablehnte) waren auch Stars wie Al Pacino, Diane Keaton oder Robert Duvall in dem Epos zu sehen. Robert De Niro bewarb sich ebenfalls für eine Rolle – wurde aber abgelehnt.
Der „Meine Braut, ihr Vater und ich“-Mime bewarb sich auf den Part von Sonny Corleone, dem hitzköpfigsten Mitglied der Mafiafamilie – doch Coppola gab James Caan den Vorzug. Für De Niro dürfte die Absage damals eine riesige Enttäuschung gewesen sein. Nur wenige Jahre später erwies sie sich allerdings als Segen.

Als „Der Pate“-Regisseur Francis Ford Coppola kürzlich bei der 50. Life Achievement Award Gala des American Film Institute geehrt wurde, standen unzählige Kinogrößen auf der Bühne, um ihre Wertschätzung auszudrücken. Neben Harrison Ford, Morgan Freeman, Dustin Hoffman, Ron Howard, Spike Lee, George Lucas und Steven Spielberg war auch Robert De Niro vor Ort – der sich das Mikrofon mit Al Pacino teilte und folgende Worte an den Filmemacher richtete:
„Francis, danke, dass du mich nicht für ‚Der Pate‘ besetzt hast. Es war der beste Job, den ich nie bekommen habe. Und es bedeutete, das ich für ‚Der Pate II‘ verfügbar war.“
Hier könnt ihr euch die Rede der beiden Schauspiel-Schwergewichte in voller Länge ansehen:
Nach dem großen Erfolg des ersten Films begann Coppola mit der Arbeit an der mit Spannung erwarteten Fortsetzung, die zwei Handlungsstränge parallel erzählt: Zum einen steht Michael Corleone (Al Pacino) im Mittelpunkt, der gerade zum Familienoberhaupt aufgestiegen ist – zeitgleich wird in Rückblenden erzählt, wie der junge Vito Corleone aus Sizilien nach Amerika kommt und das Fundament für sein mächtiges Mafia-Imperium legt.
Gespielt wird die Figur bekanntlich von Robert De Niro, der im Nachhinein ziemlich froh darüber war, den vergleichsweise kleinen Part im Vorgänger nicht bekommen zu haben – schließlich hätte Coppola ihn sonst niemals für die zweite männliche Hauptrolle in „Der Pate II“ besetzt.
Seine Darstellung der aufstrebenden Unterweltgröße brachte De Niros Karriere endgültig ins Rollen – und verschaffte ihm seinen ersten Oscar (den zweiten gewann er 1981 für „Wie ein wilder Stier“). Zudem gab es noch fünf weitere Preise, darunter erneut als Bester Film sowie für Francis Ford Coppola als Besten Regisseur. Für die FILMSTARTS-User handelt es sich bei „Der Pate II“ übrigens um die beste Fortsetzung aller Zeiten. Wenn ihr wissen wollt, welche Sequels es darüber hinaus in die Top 10 geschafft haben, dann lest auch den nachfolgenden Artikel:
4,67 von 5 Sternen! Das ist die beste Fortsetzung aller Zeiten – laut den deutschen Zuschauern