James Gunn wollte Thor nicht in "Guardians Of The Galaxy" und ignorierte die Anweisungen von Marvel: "Ich verstehe den Charakter nicht"
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

James Gunn hatte ganz eigene Vorstellungen für den Abschluss seiner „Guardians Of The Galaxy“-Trilogie. Dazu gehörte vor allem: Auf keinen Fall sollte Thor in dem Film eine Rolle spielen!

Wenn man als Regisseur einen gewissen Status erreicht hat, kann man es sich erlauben, eigene kreative Entscheidungen sogar gegenüber mächtigen Studios wie Marvel durchzusetzen. James Gunn ist einer dieser seltenen Fälle – spätestens, seit er mit dem ersten „Guardians Of The Galaxy“-Blockbuster einen Überraschungserfolg landete, der nicht nur weltweit die Kinokassen zum Klingeln brachte, sondern auch die Kritik zu überzeugen wusste.

Die Reihe um die bunt zusammengewürfelte Außenseiter-Truppe nimmt innerhalb des MCU eine Sonderstellung ein, trägt sie mit anarchischem Witz und der spürbaren Liebe zu ihren abseitigen Figuren doch eindeutig die Handschrift von James Gunn. Wohl auch deshalb konnte sich der „The Suicide Squad“-Schöpfer erfolgreich einer Entscheidung des Marvel-Konzerns widersetzen: der Einbindung von Thor in den 2023 erschienenen Abschluss seiner „Guardians“-Trilogie.

Darum wollte James Gunn Thor auf keinen Fall in "Guardians Of The Galaxy"

Obwohl der Donnergott in „Avengers: Endgame“ eine zentrale Rolle spielt und dort sogar gemeinsam mit den Guardians ins Weltall aufbricht, machte Gunn schnell deutlich, dass diese Richtung nicht Teil seines Plans ist. In einem Gespräch mit Entertainment Weekly schilderte er, wie er seine Ablehnung bereits zu einem frühen Zeitpunkt unmissverständlich kommunizierte (via Variety):

„Ich sagte es bereits in den Drehbuchnotizen: ‚Ich werde ihn nicht einbauen. Ich will nicht, dass Thor in ‚Guardians‘ auftaucht. Ich möchte keinen Film mit Thor machen.‘ Ich verstehe die Figur nicht besonders gut. Ich liebe es, seine Filme zu sehen, und ich mag Chris Hemsworth sehr, aber ich weiß nicht, wie ich schreiben soll, wenn sein Charakter involviert ist.“

Diese klare Haltung führte letztlich dazu, dass Marvel umdisponieren musste. Anstelle eines weiteren gemeinsamen Abenteuers mit den Guardians wurde Thor dem neuseeländischen Regisseur Taika Waititi überlassen, der ihn in „Thor: Love And Thunder“ weiterführte – einem bei Fans durchaus polarisierenden Film.

Für Gunn, dessen mit Spannung erwartete „Superman“-Neuauflage am 10. Juli in die deutschen Kinos kommt, bedeutete dieser Schritt vor allem kreative Freiheit. Da er Thor nicht zwangsweise integrieren musste, konnte er seine Trilogie so abschließen, wie er es für richtig hielt. In einem früheren Interview mit dem Rolling Stone verriet der „Slither“-Macher außerdem, dass die Entscheidung, Thor gemeinsam mit den Guardians in „Avengers: Endgame“ auftreten zu lassen, ohne sein Wissen getroffen wurde (via Espinof.com):

„Sie haben sich entschieden, dieses Ende in ‚Endgame‘ einzubauen, und ich wusste nicht, dass das passieren würde. Ich habe es erst erfahren, als die Arbeiten an ‚Guardians 3‘ bereits begonnen hatten. Kevin sagte mir, dass Taika sich darum in ‚Thor 4‘ kümmern würde, und ich sagte: ‚Gott sei Dank!‘“

Guardians Of The Galaxy Vol. 3“ wurde nicht nur zum vierterfolgreichsten Film des Jahres 2023, er galt den meisten Fans auch als würdiges Ende für die Saga. FILMSTARTS-Redakteur Markus Trutt vergab in seiner Kritik sogar stolze 4,5 von 5 Sternen für den „ebenso emotionale[n] wie befriedigende[n] Abschluss von James Gunns MCU-Trilogie, bei dem jeder und jede aus der Chaoten-Truppe noch mal (mindestens) einen großen Moment bekommt.“ Ob das Auftauchen von Thor dem Film etwas Entscheidendes hinzugefügt hätte, darf dabei stark bezweifelt werden!

Wenn ihr wissen wollt, wie James Gunn in gerade einmal 90 Minuten auf eines der wichtigsten Elemente des MCU kam, dann lest auch den nachfolgenden Artikel:

"Habe mir den Blödsinn einfach ausgedacht": In nur 90 Minuten kam James Gunn auf eines der wichtigsten Elemente des MCU

Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.

*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

facebook Tweet
Ähnliche Nachrichten
Das könnte dich auch interessieren