"Es bezahlt die Rechnungen": In diesem Film hat Robin Williams nur wegen des Geldes mitgespielt
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Wünscht sich eine schon lange überfällige Renaissance der Kino-Komödie und schaut sich deshalb schon aus Prinzip nahezu jeden neuen Vertreter dieses Genres an, der es auf die Leinwand schafft.

Vor 16 Jahren stand Robin Williams an der Seite von John Travolta für einen seiner schlechtesten Filme vor der Kamera. Später gab der „Mrs. Doubtfire“-Star offen zu, dass ihn lediglich ein großzügiger Gehaltsscheck vor die Kamera gelockt hat.

Elf Jahre nach dem viel zu frühen Tod von Robin Williams trauern seine zahlreichen Fans noch immer um den Schauspieler und Komiker. Kein Wunder: Williams war einer der beliebtesten Hollywood-Stars, der mit Filmen wie „Hook“, „Mrs. Doubtfire“ oder „Jumanji“ die Kindheit einer ganzen Kinogänger-Generation prägte, aber auch als Charakterdarsteller punkten konnte – unvergessen sind etwa seine berührenden Leistungen in „Der Club der toten Dichter“ und „Good Will Hunting“ (für den er einen Oscar bekam). Außerdem war Williams nicht nur auf der Kino-Leinwand ungemein sympathisch, sondern auch im wirklichen Leben – das belegen zahlreiche Anekdoten von Kolleg*innen wie Sally Field.

Doch auch ein Schwergewicht wie Robin Williams hat nicht nur an Projekten mitgewirkt, von denen er hochgradig überzeugt war. Manchmal musste er auch schlicht und einfach Geld verdienen – und dafür eben das nächstbeste Angebot annehmen, das sich ihm geboten hat, auch wenn klar war, dass dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Meisterwerk herauskommt. Genau das war der Fall bei „Old Dogs - Daddy oder Deal“ (2009), in dem Williams an der Seite von John Travolta auftrat.

Old Dogs - Daddy oder Deal
Old Dogs - Daddy oder Deal
Starttermin 14. Januar 2010 | 1 Std. 28 Min.
Von Walt Becker
Mit John Travolta, Robin Williams, Kelly Preston
Pressekritiken
1,3
User-Wertung
2,7
Filmstarts
1,0

In der von Walt Becker („Alvin und die Chipmunks: Road Chip“) inszenierten Komödie sind die beiden Stars als beste Freunde zu sehen, die gemeinsam eine auf die Vermarktung von Sportrechten spezialisierte Firma gründen. Doch ausgerechnet als ihre Verhandlungen mit einem japanischen Großkonzern kurz vor dem erhofften Durchbruch stehen, erfährt Dan (Williams), dass er der Vater von Zwillingen ist!

„Old Dogs“ erhielt zu seinem Erscheinen fast ausnahmslos vernichtende Resonanz. In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik wurde der Film etwa mit einem einzigen Stern abgestraft, wobei es heißt, sämtliche Gags seien „nicht nur schrecklich abgedroschen, sondern auch noch ohne jeden Sinn für Timing und Witz inszeniert.“ Ähnlich sieht es auch der Rest der Fachpresse: Die US-amerikanische Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes zählt gerade einmal fünf (!) Prozent an überwiegend positiven Rezensionen.

Doch müsste Williams nicht schon beim Lesen des Drehbuchs gemerkt haben, dass „Old Dogs“ geradezu beschämend unlustig ist? Der „Insomnia“-Darsteller machte später jedenfalls keinen Hehl daraus, dass es nicht die humoristischen Qualitäten waren, die ihn zu seiner Unterschrift bewegt haben. In einem Interview gab er zu Protokoll: „Die Leute fragen: Warum hast du ‚Old Dogs‘ gemacht? [Und ich antworte:] Weil es die Rechnungen bezahlt. Du bist gerade aus der Entzugsklinik raus. Viel Glück. Du musst raus und arbeiten.“ (via The Independent)

Ein Kassenflop war „Old Dogs“ immerhin nicht: Bei einem Budget von 35 Millionen US-Dollar konnte er 96,8 Millionen in die weltweiten Kinokassen spülen. Übrigens war John Travolta nach seinem Comeback mit „Pulp Fiction“ hinter einer Robin-Williams-Rolle her, für die der „Good Morning, Vietnam“-Star später eine Menge Spott und Häme einstecken musste. Um welchen Film es geht, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

"Er wollte ihn unbedingt spielen": John Travolta bettelte um Rolle, für die Robin Williams von der Kritik mächtig auf den Deckel bekam

Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits zuvor auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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