Neues Fantasy-Epos soll der "größte Film der Welt" werden – gigantisches Rekord-Budget enthüllt
Björn Becher
Björn Becher
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Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

Jüngst enthüllte ein Ankündigungtrailer, dass mit „Ramayana“ ein großes Fantasy-Epos verfilmt wird – mit reichlich Hollywood-Power um Hans Zimmer und die VFX-Experten hinter „Dune“. Wie ambitioniert das Projekt wirklich ist, wird immer deutlicher.

Namit Malhotra weiß, wie große Blockbuster gehen. Seine Computereffekte-Schmiede DNEG konnte bereits acht Oscars abräumen und war an Filmen wie „Dune“, „Dune 2“ oder Christopher Nolans „Oppenheimer“, „Tenet“ „Dunkirk“ „Interstellar“ „Inception“ und „The Dark Knight“ beteiligt. Doch jetzt will Malhotra all das übertreffen: Mit „Ramayana“ will er endlich eines der größten indischen Epen in seiner vollen Pracht auf die Leinwand bringen, wie wir bereits kürzlich berichteten. Weitere Informationen zeigen nun, wie bei diesem Projekt nicht nur groß, sondern gigantisch gedacht wird.

Bislang gibt es zwar schon eine gefeierte Animationsfilmversion aus dem Jahr 1993, doch frühere Versuche, die legendäre Geschichte „Ramayana“ als Live-Action-Epos zu adaptieren, fielen eher durch. Sie hatten darunter zu leiden, dass die Technik noch nicht weit genug war und vor allem nicht genug Geld zur Verfügung stand. Das sind Probleme, die Malhotra laut eigener Aussage nicht hat.

500 Millionen Dollar Budget für "Ramayana"

Wie er in einem via X geteilten Interviewausschnitt enthüllt, rechnet er damit, dass „Ramayana“ ein Budget von rund 500 Millionen Dollar haben wird. Das ist gigantisch – selbst unter der Berücksichtigung, dass es sich auf mehrere Filme verteilen wird. Denn das Epos ist so umfangreich, dass mit „Ramayana: Part I“ und „Ramayana: Part II“ die Adaption aktuell direkt als Zweiteiler gedreht wird. Die von „Dangal“-Regisseur Nitesh Tiwari in einem Rutsch inszenierten Filme werden auf jeden Fall als bislang teuerste Produktionen der indischen Kinogeschichte in die Rekordbücher eingehen.

In einem weiteren Interviewausschnitt auf X bezeichnet Produzent Malhotra sein Projekt als den „größten Film in der Welt“ und „das großartigste Epos, das die Welt sehen soll“. Weil in Indien Filmemachen grundsätzlich auch günstiger sei als in Hollywood, könne man mit einem gigantischen Hollywood-Budget natürlich einen deutlich gewaltigeren Film machen, als er in der Traumfabrik mit solchen Summen möglich ist.

Um diese immensen Ausgaben zu schultern, hat man sich Hollywood-Expertise an Bord geholt. Produzenten-Urgestein Charles Roven wird neben Malhotra sowie dem auch die Bösewichtrolle übernehmen indischen Superstar Yash („KGF“) einen Teil der Produktionskosten aufbringen.

Roven ist vor allem bekannt für seine Arbeit im Superheldengenre. Er produzierte so Christopher Nolans „The Dark Knight“-Trilogie, aber auch zahlreiche DCEU-Produktionen von „Man Of Steel“ über „Batman V Superman“ hin zu „Wonder Woman“ und „The Suicide Squad“. Zuletzt gewann er sogar für „Oppenheimer“ seinen ersten Oscar.

Viel Hollywood-Power hinter "Ramayana"

Roven gehört zu reichlich Hollywood-Prominenz hinter dem Projekt. Der legendäre deutsche Komponist Hans Zimmer („The Dark Knight“-Trilogie, „Interstellar“) wird die Musik gemeinsam mit dem ebenfalls Hollywood-erfahrenen indischen Komponisten A.R. Rahman („Slumdog Millionär“, „Blinded By The Light“) machen.

Neben Malhotras Firma DNEG für die visuellen Effekte bringen unter anderem die Action-Choreografen Terry Notary („The Avengers“) und Guy Norris („Mad Max: Fury Road“) sowie die Produktionsdesigner Ravi Bansal („Dune 2“) und Ramsey Avery („Captain America: Brave New World“) weitere Hollywood-Erfahrung mit.

"Ramayana" erklärt: Das ist das große indische Epos

Das „Ramayana“ ist eines der bedeutendsten und ältesten Epen der indischen Literatur und wird dem Weisen Valmiki zugeschrieben. Es entstand vermutlich zwischen dem 4. Jahrhundert v. Chr. und dem 2. Jahrhundert n. Chr. Erzählt wird darin die Geschichte von Prinz Rama, der in Indien als das Idealbild von Tugend, Tapferkeit und Pflichtbewusstsein gilt.

Obwohl Rama der älteste Sohn von König Dasharatha von Ayodhya ist, wird ihm der Thron verwehrt. Stattdessen wird er für 14 Jahre in die Verbannung geschickt. Mit seiner treuen Frau Sita sowie seinem Bruder Lakshmana zieht er deswegen in den Wald. Dort wird Sita von Ravana, dem zehnköpfigen Dämonenkönig von Lanka, entführt. Rama begibt sich auf eine epische Reise, um sie zu befreien – unterstützt von göttlichen Wesen und Armeen, allen voran dem Affengott Hanuman.

Internationaler Erfolg dank KI?

Auch wenn der von dem indischen Action-Star Ranbir Kapoor als Rama angeführte Cast im Groß der Welt bei Weitem nicht so bekannt wie in der Heimat ist, hofft man auf einen internationalen Erfolg. Dabei soll nicht nur eine IMAX-Auswertung rund um den Globus helfen, sondern auch moderne KI. Mit dieser will man erreichen, dass Synchronfassungen in verschiedenen Sprachen wie die Originalfassung wirken – also alles perfekt lippensynchron ist.

Im Gegensatz zu anderen modernen indischen Blockbustern, die dann im Rest der Welt eher für ein Nischenpublikum laufen, erhöht es natürlich die Chance auf einen Kino-Hit, wenn es synchronisierte Fassungen gibt – gerade in den USA. So sollen „Ramayana: Part I“ und „Ramayana: Part II“ jeweils in englischen Synchronfassungen in die US-Kinos kommen. Auch mit Versionen in unter anderem Mandarin und Spanisch werden riesige Kinomärkte abgedeckt. Für die internationale Auswertung ist mit Warner zudem ein weltweit operierender Verleih an Bord.

Die Veröffentlichung von Teil 1 ist zum indischen Lichterfest Diwali 2026, und von Teil 2 ein Jahr später zum Diwali 2027 geplant. 2026 fällt das berühmte indische Fest auf Sonntag, den 8. November 2026, 2027 auf den Freitag, 29. Oktober 2027. An diesen Wochenenden dürften die Filme also jeweils in die Kinos kommen.

Eine ganz andere, deutlich kleinere und intimere (aber trotzdem ziemlich bildgewaltige) Fantasy-Empfehlung, die ihr schon jetzt schauen könnt, geben wir euch im folgenden Artikel:

4,1 von 5 Sternen: Eines der besten Fantasy-Abenteuer 2025 feiert diese Woche Premiere im Heimkino

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